Un-Themen thematisiert

Tabu: Basel zeigt worüber man nicht spricht

publiziert: Mittwoch, 14. Nov 2001 / 08:19 Uhr

Liestal - Die Un-Themen unserer Kultur zum breiten Thema macht das gemeinsame Projekt "Tabu" des Kantonsmuseums Baselland, Karikaturmuseums Basel, Kunsthauses Baselland und Literaturhauses Basel. Gesellschaft und Individuum sollen angesprochen werden.

Den Bedeutungen und Funktionen von Tabus widmen sich die vier Häuser auf ihre jeweils eigene Art. Das federführende Kantonsmuseum beleuchtet dabei kulturhistorische Aspekte, das Cartoonmuseum zeigt Tabus als Kerngeschäft, das Kunsthaus dokumentiert zeitgenössische Ansätze und das Literaturhaus lässt aktuelle Texte diskutieren.

Das Kantonsmuseum beschreibt etwa die gesellschaftlichen Effekte von zehn "Milestones"-Tabubrüchen wie die erste GSoA-Initiative, die Gleichberechtigungsforderungen Iris von Rotens oder André Rattis Coming-Out am Fernsehen als homosexueller Aidskranker. Ton- und Bilddokumente lassen das Thema persönliche Form annehmen.

Zu nahe

Die Präsentation von Tabuthemen soll Betrachtenden buchstäblich "zu nahe gehen", wie Verantwortliche am Dienstag vor den Medien ausführten: Das Arrangement in engen Kämmerchen soll die Distanz zu den Exponaten und anderen Betrachtenden aufheben. So sieht man sich auch Tabus verwendenden Werbeplakaten Auge in Auge gegenüber.

Quasi als Leichen im Keller regen im Untergeschoss Gegenstände zum Nachdenken über die eigene oder die kulturelle Wahrnehmung von Gegenständen an, die an sich oder in einer Konstellation an ein Tabu rühren: Kettensäge, leere Flaschen, Polizeisperrband, Satansaltar, Stripbar-Lockfotos und anderes.

Im Karikaturenmuseum sind ältere und neuere Werke von spitzen Stiften aus aller Welt zu sehen. Manche davon waren von Verlegern abgelehnt worden, weil diesen ihre Schärfe oder Respektlosigkeit zu weit ging. So ist denn auch die Zensur ein Thema, neben dem Aufdecken, Kritisieren oder Hinterfragen von Tabus in Cartoons.

Zeitgenössische Ansätze

Im Kunsthaus sind Werke von 30 zeitgenössischen Kunstschaffenden zu sehen, die sich mit ihren persönlich im Alltag empfundenen Tabus beschäftigt haben. Thematisiert wird zum Beispiel die Grenze zwischen Kunst und Psychiatrie, die Identitätssuche eines in einer fremden Kultur Aufgewachsenen oder der Umgang mit Familienerbe.

Im Literaturhaus wird im Rahmen von Lesungen mit Diskussion unter anderem über die Schutzfunktion von Tabus gesprochen. Diese verhelfen Gesellschaften zu Regeln über Ordnung und Respekt. Ein Abend ist dem Inzest gewidmet, andere "Politik und Tabu" oder "Heilig und verboten: das Projekt der neue Mensch".

Notiz: Kantonsmuseum Baselland, Liestal: 15. November 2001 bis 17. April 2002 / Karikatur und Cartoon Museum Basel: 17. November 2001 bis 26. Mai 2002 / Kunsthaus Baselland, Muttenz: 26. Januar bis 15. März 2002 / Literaturhaus Basel: 20. November 2001, 8. Februar 2002, 26. April 2002 - www.tabuthemen.ch

(bb/sda)

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