Tag der Verschwundenen

publiziert: Montag, 29. Aug 2005 / 16:55 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 31. Aug 2005 / 16:35 Uhr

Genf - Anlässlich des Internationalen Tages der Verschwundenen vom Dienstag haben UNO-Experten und das IKRK verurteilt, dass weiterhin Menschen zwangsweise verschwinden. Weltweit sind Hunderttausende Familien ohne Nachricht von ihren vermissten Angehörigen.

Aus Angst vor Repressalien durch bewaffnete paramilitärische Gruppen gibt es in Kolumbien kaum Berichte über Verschwundene.
Aus Angst vor Repressalien durch bewaffnete paramilitärische Gruppen gibt es in Kolumbien kaum Berichte über Verschwundene.
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Seit 1980 hat die UNO-Arbeitsgruppe über das zwangsweise Verschwinden die Regierungen von 90 Länder auf mehr als 50 000 Fälle von Vermissten aufmerksam gemacht. "Diese Zahl ist nur die Spitze des Eisbergs", erklärte das fünfköpfige Gremium in Genf. Die Arbeitsgruppe sei besorgt über die allgemein mangelnden Informationen zu dem zwangsweisen Verschwinden.

In einigen Ländern, darunter Kolumbien, gebe es kaum Berichte über Fälle von Verschwundenen aus Angst vor Repressalien durch bewaffnete paramilitärische Gruppen, erklärte das UNO-Gremium.

Straffreiheit für Täter - beunruhigender Trend

Eine indirekte Amnestie und die daraus resultierende Straffreiheit für Täter ist für die UNO-Experten ein weiterer "beunruhigender Trend". "Besorgnis erregende Beispiele" seien das kürzlich in Kolumbien verabschiedete Demobilisierungsgesetz sowie das im September in Algerien geplante Referendum.

"Zwangsweises Verschwindenlassen ist eine Straftat und Untersuchungen sollten fortgesetzt werden solange das Schicksal und der Verbleib von Opfern unbekannt sind", forderte das UNO-Gremium.

Hinderung von Untersuchungen

Die UNO-Experten bedauerten, dass Familien von Verschwundenen oder Menschenrechtsaktivisten daran gehindert würden, den Verbleib ihrer Angehörigen in Erfahrung zu bringen. Die Behörden würden ihnen sogar vorwerfen, sie versuchten das Land zu destabilisieren.

Das sei auch in Nepal der Fall. Das UNO-Gremium rief die nepalesische Regierung auf, Menschenrechtsaktivisten vor Verfolgung zu schützen.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) unterstrich seinerseits: "Ungeachtet davon, ob Personen im Zusammenhang mit Kämpfen vermisst werden oder zwangsweise zum Verschwinden gebracht wurden, haben die betroffenen Familien das Recht zu wissen, was aus ihren Angehörigen geworden ist."

2004 klärte das IKRK den Verbleib von mehr als 6100 Personen, deren Familien Suchanträge gestellt hatten.

(gg/sda)

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