Tamediastan und helvetischer Réduitjournalismus
Jeder Furz - entschuldigen Sie die Fäkalsprache* - ist es den hiesigen Onlineportalen oft wert, rapportiert zu werden. Umso erstaunlicher, dass das «Jahrbuch zur Qualität der Schweizer Medien» überhaupt keine Beachtung findet.
Der «Medienspiegel» zum Jahrbuch
Detaillierte Vorstellung des Inhalts des Jahrbuches.
medienspiegel.ch
Die NZZ über Imhofs Publikation
Ausführlicher Kommentar der NZZ zum Thema
nzz.ch
Jelmoli im Klein Report
Der Klein Report zur Jelmoli-Inserate-Affäre
kleinreport.ch
Richtig. Weil die knallharten Analysen den Betroffenen nicht passen, da sie die wesentlichen Schwachstellen des nicht-informativen, teilweise kartellisiert organisierten und monopolmässig agierenden Verlegersystems aufzeigen.
Ja. Es ist so, wie viele unter uns Netzuserinnen und «Digital-Naiv-Natives» wissen: Die Mainstreammedien erfüllen mehr und mehr eine Werbe- statt eine Informationspflicht. Die grossen Verleger sind zu puren Wirtschaftsunternehmen mutiert, die sich um Qualität im Journalismus keinen Deut scheren. Letzte Woche berichtete ich von El Pais und dessen Kasinojournalismus, jetzt könnten wir angesichts der Lektüre des Jahrbuches ohne Probleme von «helvetischem Réduitjournalismus» sprechen.
«Tamedistan», wie der Grosskonzern Tamedia vom Medienwissenschaftler Vinzenz Wyss auf Facebook treffend charakterisiert wurde, wird aber wohl den Teufel tun, den Qualitätsbericht auch nur mit einem Wort in seinen fast schon monopolmässig organisierten Plattformen zu erwähnen. Viele Journalisten gestehen oft niemand Anderem - ausser sich selber - zu, kritisch zu sein. Die Heftigkeit, mit welcher auf alle eingedroschen wird, die es wagen, den Warmluftgenerator schweizerisches Mediensystem genauer zu analysieren, zeigt, dass die Kritiker den wunden Punkt genau getroffen haben. Und wenn nicht - wie in meinem Fall - diffamiert, falsch zitiert, gephotoshopped, via Googleratings oder sonstigen Plattformen manipuliert wird, werden Nestbeschmutzer gerne durch Tod-schweigen isoliert.
Dies ist nun bezüglich des Jahrbuchs Qualität Schweizer Medien der Fall. Dabei bietet der wissenschftliche Bericht genügend Stoff. Nicht zuletzt auch für die mit der Medienfreiheit beauftragten Politiker. Die Monopoltendenzen der deutschschweizerischen Medien (vor allem im entscheidenden Info-Online-Bereich) unter dem Diktat von Tamedia müssten schon lange diskutiert werden. Doch unter Moritz Leuenberger galt das Diktum «frère et cochon» der sogenannten Linksliberalen und unter Doris Leuthard gilt das Diktum der technokratischen, informationsfreien und entleerten Demokratie, das sowohl Leuthard wie Tamedia perfekt entgegenkommt.
Und seit Roger Schawinski, der traditionelle Kritiker der schweizerischen Medienlandschaft, sowohl durch seine Einbindung in Tamedia (als Kolumnist der SonntagsZeitung) als auch durch seine Anstellung im öffentlich-rechtliche Fernsehen regelrecht stillgestellt wurde, sind alle ziemlich glücklich mit ihrem «Fascht ä Familie-Arrangement». Auch die ganz rechtspopulistischen Grufties haben ja mittlerweile ihre eigenen Blätter à la Weltwoche oder BAZ und treten überquotenmässig häufig mit Roger Köppel und anderen Weltwoche-Männern in den existierenden Kanälen auf.
Was dabei jedoch verloren geht: Ein kritischer Journalismus, der nicht auf billigen Populismus setzt, sondern offen für die entscheidenden gesellschaftspolitischen Diskussionen ist. Dies betrifft alle deutschschweizerischen Medien, inklusive das Schweizer Fernsehen, exklusive die Schweizer Radiokanäle. Der erschütternde Qualitätsbericht zu den Schweizer Medien, der in allen anderen europäischen Demokratien sicher für einigen Wirbel sorgen würde, wird hierzulande einfach als intellektuelle Spielerei eines bald pensionierten Soziologieprofessors entsorgt.
Die Devise unter allen wichtigen Akteuren des Unternehmens Schweiz ist: Keine schlafenden Hunde wecken! Denn sonst müssten sich ja die medienpolitisch organisierten Eliten einige kritische Fragen gefallen lassen..Ha! Im Vergleich zur Medienpolitik ist die Rumschummel-Politik von Ueli Maurer im EVED in einigen Punkten sogar echte demokratische Entscheidungsfindung.. Doch nun zum Bericht: Was haben Imhof und seine Forschungsgruppe, die sich - jetzt halten Sie sich fest - ganz klassisch an schönen Wertbegriffen wie Relevanz, Vielfalt, Sachlichkeit und Einordnung orientieren, überhaupt festgestellt?
Gut schneiden «Echo der Zeit», «Rendez-vous am Mittag», «Radiogiornale» (alle SRG-Radio), NZZ, «NZZ am Sonntag», «Le Temps» und «Corriere del Ticino» ab - deshalb hat die NZZ wohl auch als einzige über das Jahrbuch berichtet..
Schlecht schneiden 20minuten, Telezüri und Blick ab, um nur einige mit Namen zu nennen. Dazu kommt die beängstigende, fortschreitende Medienkonzentration. Lustig war, dass der Bericht zu dem Schluss kam, dass immerhin einige Ereignisse, über die berichtet wurden, tatsächlich relevant waren. Eine Verbesserung zum Vorjahr.
Der Journalismus, der den Namen noch als Qualität verdient, ist eindeutig in Gefahr. Einerseits wegen der Werbeabhängigkeit und der daraus resultierenden Finanzierungs-und Themenprobleme (siehe Zürcher Jelmoli-Geschichte mit Tamedia) und andererseits mit dem Vormarsch des entpolitisierten Konsensjournalismus. Leitmedien sind heute längst Boulevard, was gemäss den Autoren des Jahrbuches dazu führt, dass demokratische Information mehr und mehr politischem Populismus gleicht. Dies ist umso tragischer als dass es in diesem Land einige herausragende Medienschaffende gibt, die jedoch kaum noch Gefässe finden, in welchen ihr Qualitätsjournalismus gefragt ist oder gar bezahlt wird.
Also. Es würde sich lohnen, seiten- und stundenlang über den Qualitätsbericht zu streiten, zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen in einer Zeit, die sich inmitten einer neuen kommunikativen Revolution befindet. In einer Zeit, in welcher sich die Demokratie in Auflösung befindet, in einer Zeit, in welcher Aufklärung Not tut. Aber auch in einer Zeit, in welcher sich die digitale Medienvielfalt auf erschreckende, aber oft auch erfreuliche Art entwickelt. Aber dazu müsste die Schweiz sich in vielerlei Hinsicht öffnen, sowohl wissenschaftlich als auch medial und politisch. Dass dies schwieriger ist als angenommen, stellte Dürrenmatt schon 1991 mit seiner Gefängnisrede fest, die übrigens auch - ganz nach schöner helvetischer Manier - eher totgeschwiegen wurde und wird. Dabei wäre sie - gerade angesichts des Qualitätsberichts - idealer Pflichtstoff für Schweizer Schulen. * Brandes & Apsel ein neuesBuch «Schimpfwörter - Beschimpfungen - Pejorisierungen: Wie in Sprache Macht und Identitäten verhandelt werden» von Hornscheidt, Antje Lann / Acke, Hanna / Jana, Ines (Hrsg.)
(Regula Stämpfli/news.ch)
-
15:59
Spannende Einblicke in die Welt der Berufsbildung -
23:12
Im Notfall helfen können − Deswegen ist der Nothelferkurs so wichtig -
14:52
CBD in Mahlzeiten und Getränken: Worauf sollte man achten? -
14:43
Die Kunst des Loslassens: Leben im Einklang mit dem Wenigen -
00:00
Wie Themenhotels in der Schweiz Ihre Reise unvergesslich gestalten -
22:54
Adaptogene Pflanzen: Natürliche Helfer für Balance und Wohlbefinden -
16:40
Montreux-Festival: Musik wird mit Röntgenlicht gerettet -
20:47
KI in der Kriegsplanung getestet -
19:46
Schweizerische Exportrisikoversicherung erreicht solides Ergebnis im 2023 -
18:06
Konkurse auf Dreijahreshoch - Letzte Meldungen
- Freie Stellen aus der Berufsgruppe Regulatory Affairs
- Quality Manager (m/w/d) 80%
Sempach Station - In dieser Position übernehmen Sie eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung und Sicherstellung... Weiter - Technicien QA Release
Lausanne - Responsabilités : Libération des produits finis et de certains produits... Weiter - Technical Documentation Specialist
1260 Nyon - Who are we ? As a market leader, EMS sets new standards in the design, manufacturing and sale of... Weiter - Manufacturing Process Engineer
Lausanne - Main duties & responsibilities: The purpose of this role is to manage deviations occurring in our... Weiter - Technical Writer
Genève - Votre mission : Gérer la documentation technique et scientifique de la BU médicale... Weiter - Responsable de la sécurité h/f
Bussigny - Vos responsabilités : En tant que responsable de notre équipe de... Weiter - Head of Regulatory Affairs Eu and US
Genève - Responsabilités : · Élaborer la feuille de route stratégique... Weiter - Safety Compliance Specialist
Genève - Teoxane Laboratories were established in Geneva, Switzerland, in 2003. They are specialized in the... Weiter - Senior Regulatory Affairs Officer (US)
Genève - Teoxane Laboratories were established in Geneva, Switzerland, in 2003. They are specialized in the... Weiter - Head of Regulatory Affairs (EU & US regions)
Genève - Teoxane Laboratories were established in Geneva, Switzerland, in 2003. We are specialized in the... Weiter - Über 20'000 weitere freie Stellen aus allen Berufsgruppen und Fachbereichen.
Internetpräsenz aufbauen?
www.reduitjournalismus.ch www.spielerei.swiss www.finanzierungs.com www.warmluftgenerator.net www.ereignisse.org www.googleratings.shop www.verbesserung.blog www.populismus.eu www.leitmedien.li www.maennern.de www.revolution.at
Registrieren Sie jetzt komfortabel attraktive Domainnamen!
Heute | Do | Fr | |||
Zürich | 5°C | 6°C | |||
Basel | 6°C | 10°C | |||
St. Gallen | 3°C | 5°C | |||
Bern | 4°C | 8°C | |||
Luzern | 6°C | 7°C | |||
Genf | 6°C | 9°C | |||
Lugano | 6°C | 17°C | |||
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten |
- Die Wertvollsten Spieler im Fussball: Aktuelle Top-Stars
- Die verborgenen Taktiken der Fussballmannschaften
- Superfoods für Fussballer: Welche Nahrungsmittel steigern die Ausdauer und Leistung auf dem Feld?
- Jenseits der Top-Clubs: Die Seele des Fussballs in kleinen Vereinen
- So gestalten Sie eine unvergessliche Fussballparty
- Der emotionale Aufstieg: Wie Fans die Siege ihres Teams hautnah erleben
- Lost in Translation: Herausforderungen bei der Übertragung von Fussballbegriffen ins Schweizerdeutsche
- Mehr Fussball-Meldungen
- Spannende Einblicke in die Welt der Berufsbildung
- Firmenwebsite professionell gestalten
- Adaptogene Pflanzen: Natürliche Helfer für Balance und Wohlbefinden
- KI in der Kriegsplanung getestet
- Schweizerische Exportrisikoversicherung erreicht solides Ergebnis im 2023
- Konkurse auf Dreijahreshoch
- Windows 10 vs Windows 11 - diese Features sorgen für echten Mehrwert
- Weitere Wirtschaftsmeldungen
- BMW Vision Neue Klasse X: So sieht der iX3-Nachfolger aus
- Durchbruch bei der Wasserstoffproduktion
- Uhren für Klimaaktivisten: ID Genève setzt voll auf Nachhaltigkeit
- Revolutionäre Energiespeicher: Superkondensator aus Zement, Wasser und Russ
- «co-operate»: Modell für klimagerechtes Bauen
- Schweizer Finanzplatzakteure entwickeln gemeinsam die Net-Zero Data Public Utility
- Tesla baut neue Mega-Factory in Shanghai
- Letzte Meldungen
- Montreux-Festival: Musik wird mit Röntgenlicht gerettet
- Reparieren statt wegwerfen: So funktioniert die Reparatur von Elektrogeräten
- BMW Vision Neue Klasse X: So sieht der iX3-Nachfolger aus
- Die Kopfhörer für erholsamen Schlaf
- Der Renault 5 kommt zurück - diesmal elektrisch
- Makerspaces: Orte der Kreativität und Innovation
- 13,3% der Erwerbstätigen verwenden bei ihrer Arbeit nie digitale Geräte
- Letzte Meldungen
- Seminare zum Thema Gesellschaft und Soziales, Ethik
- Info-Event Dipl. Sterbe- & Trauerbegleiter*in
- Spielen mit Susanne Stöcklin-Meier
- Atemwegserkrankungen. Praxis-Vertiefungstag Seminar (PVS)
- Hochzeitstanz
- OdA AM Modul M3 - Gesundheit und Ethik
- Einbürgerungskurs Kanton Bern
- Zusammenführen statt ausgrenzen
- Symbiose - über das Zusammenleben in Natur und Gesellschaft
- Symbiose - über das Zusammenleben in Natur und Gesellschaft. Zwischen Vorteil und Abhängigkeit
- Info-Veranstaltung Ausbildung Sozialbegleitung
- Weitere Seminare