Tamiflu wird oft überschätzt

publiziert: Donnerstag, 19. Jan 2006 / 15:25 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 19. Jan 2006 / 16:00 Uhr

London - Mediziner haben die Gesundheitsbehörden vor einer Überschätzung antiviraler Grippemittel wie Tamiflu oder Relenza gewarnt.

Erste Resistenzen gegen Tamiflu sind schon bekannt.
Erste Resistenzen gegen Tamiflu sind schon bekannt.
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Zwar könnten diese Medikamente beim Kampf gegen Symptome und Komplikationen helfen, heisst es in einer von der britischen Medizinzeitschrift «The Lancet» veröffentlichten Studie. Sie hätten aber nur eine niedrige Wirksamkeit, wenn es darum gehe, einen Grippe- Ausbruch unter Kontrolle zu bringen.

Sie sollten deshalb «nur bei einer ernsten Epidemie oder Pandemie zusammen mit anderen Massnahmen der öffentlichen Gesundheitsvorsorge eingesetzt werden, wie Masken, Schutzkleidung, Handschuhen, Quarantäne und Händewaschen.»

Für die Studie wertete ein Team unter Leitung von Tom Jefferson vom Mediziner-Netzwerk Cochrane Vaccines Field Untersuchungen über die Wirksamkeit von Tamiflu und Relenza (so genannte Neuraminidase- Hemmer) bei herkömmlichen Grippe-Formen beim Menschen und - falls vorhanden - auch bei der Vogelgrippe aus.

Frühe Einnahme lindert Symptome

Demnach lindern beide Mittel Symptome, wenn sie bis 48 Stunden nach den ersten Anzeichen eingenommen wurden. Sie halfen auch, Zusatzerkrankungen wie Lungenentzündung und Bronchitis zu verhindern, die häufig bei Grippe auftreten.

Bei den Studien zur Vogelgrippe fanden die Mediziner nach eigenem Bekunden jedoch keinen Beweis, dass Tamiflu bei H5N1-Infizierten in Asien die Todesrate senkte. Sie räumen allerdings ein, dass dies auch Folge einer zu späten Diagnose der Krankheit sein kann. Daneben gab es bei Fällen in Japan und Vietnam eine relativ hohe Zahl von Resistenzen gegen Tamiflu (16 Prozent).

(fest/sda)

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