Tausende demonstrieren für Rücktritt Berlusconis

publiziert: Sonntag, 6. Feb 2011 / 23:21 Uhr
Umberto Eco sieht Gemeinsamkeiten Berlusconis mit Mubarak.
Umberto Eco sieht Gemeinsamkeiten Berlusconis mit Mubarak.

Rom - In Italien haben am Wochenende tausende Menschen für einen Rücktritt von Ministerpräsident Silvio Berlusconi demonstriert. Bei einer grossen Protestveranstaltung in Mailand forderten Prominente wie die Autoren Umberto Eco und Roberto Saviano eine Rückkehr Italiens zur Demokratie.

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Im Mailänder Konzertsaal PalaSharp wurde der mit seinem Anti-Mafia-Buch «Gomorrha» bekannt gewordene Autor Roberto Saviano wie ein Rockstar empfangen. «Unsere Demokratie ist in Geiselhaft», sagte Saviano vor den rund zehntausend Regierungsgegnern. Das Volk müsse «gegen das Bild eines korrupten Landes rebellieren» und auf seinem Recht beharren, «von einem saubereren Italien zu träumen».

Umberto Eco sagte, die Versammlung diene dazu, «die Ehre Italiens zu verteidigen» und «der Welt mitzuteilen, dass nicht alle Italiener gleich sind». Berlusconi habe etwas mit dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak gemeinsam, ergänzte der Schriftsteller: «Den kleinen Fehler, nicht zurücktreten zu wollen.»

«Habe dicke Haut»

Auch der frühere italienische Staatspräsident Oscar Luigi Scalfaro sprach bei der Protestveranstaltung in Mailand. Er forderte, die «öffentliche Meinung zu beeinflussen». «Jeder Bürger muss handeln, um die Demokratie über die Anti-Demokratie siegen zu lassen.»

In Florenz nahmen 3000 Menschen an einer Demonstration gegen Berlusconi teil. Hier protestierten die Teilnehmer vor allem gegen das Verhalten Berlusconis gegenüber Frauen.

Der Ministerpräsident, der im Verdacht steht, Minderjährige für Sex bezahlt zu haben, sagte als Reaktion auf die Demonstrationen, er habe «eine dicke Haut».

Verletzte vor Berlusconis Villa

Am Sonntag gingen erneut etwa tausend Menschen auf die Strassen. «Rücktritt, Rücktritt», skandierten die Demonstranten in Arcore bei Mailand, wo Berlusconi eine Luxusvilla besitzt. Die Demonstranten waren einem Aufruf einer Internet-Bürgerbewegung «Lila Volk» nachgekommen, die bereits im Dezember 2009 erfolgreich einen «No Berlusconi Day» organisiert hatte.

Eine Gruppe von Demonstranten versuchte bis zum Tor der Residenz vorzudringen und bewarf die Polizisten, die vor dem Eingang standen, mit Flaschen. Die Polizei hinderte sie daran. Einige Demonstranten und Polizisten wurden leicht verletzt, berichteten italienische Medien.

(ht/sda)

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