Tausende demonstrieren in Haiti für Aristide

Die Anhänger von Aristide forderten bei einem Fussmarsch durch die Hauptstadt in Sprechchören, dass der Staatschef bis zum Ende seines Mandats im Februar 2006 im Amt bleiben müsse. Augenzeugen schätzten die Teilnehmerzahl auf etwa 20 000, das staatliche Fernsehen nannte noch höhere Zahlen.

Die der Opposition nahe stehenden privaten Radiosender berichteten nicht über die Demonstration. Die haitianische Opposition fordert seit langem den Rücktritt Aristides, dem sie Korruption und Machtmissbrauch vorwirft.

Aristide war im November 2000 mit überwältigender Mehrheit für eine zweite Amtszeit von fünf Jahren gewählt worden, doch waren diese Wahlen bereits von der Opposition boykottiert worden. Viele frühere Mitstreiter des ehemaligen Armenpriesters haben sich inzwischen von ihm losgesagt.

Unter den armen Massen des Landes hat Aristide aber noch immer Anhänger. In Haiti, dem unterentwickeltsten Land des amerikanischen Kontinentes, gibt es keine Meinungsumfragen. Für öffentliche Kritik sorgte jetzt ein von der Opposition initiierter Schulstreik. Nach dem Willen einiger Oppositionsführer sollen die Kinder bis zum Abtritt Aristides dem Unterricht fern bleiben.

(bsk/sda)