Tausende protestieren in Lausanne

An der Kundgegung nahmen nach Angaben der Polizei 7000 Personen teil. Die Gewerkschaft VPOD, die den Streik- und Aktionstag mitorganisiert hatte, sprach von mindestens 10 000 Teilnehmenden.

Die meisten Bereiche des öffentlichen Dienstes seien an der Kundgebung vertreten gewesen, sagte Nadia Gaillet vom VPOD gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Rote Karte für die Zerstörer des Service public, hiess es auf Transparenten. Schulen ohne Geld - Schüler ohne Zukunft stand auf anderen Spruchbändern. Die Gewerkschaften verstanden die Kundgebung als Kritik an der neoliberalen Regierung und an deren Sparpolitik.

Auf ihrem Zug durch das Stadtzentrum von Lausanne machten die Demonstranten vor jedem kantonalen Departement Halt. Um den Abbau im Service public zu symbolisieren, wurden die Türen mit Plastikband verklebt.

Der Staatsrat muss wissen, dass es Streiks und Demos gibt, bis er auf unsere Forderungen eintritt, sagte Aristides Pedrazza von der Gewerkschaft SUD.

Anlass für den Protest des Staatspersonals gaben die wiederholten Massnahmenprogramme der Waadtländer Kantonsregierung zur Sanierung der Staatsfinanzen. Im vergangenen Juli bereits legte der Staatsrat ein Sparpaket im Umfang von 170,3 Mio. Franken vor.

Bei der Präsentation des Budgets 2005 waren am Montag weitere Sparpläne bekannt gegeben worden. So sollen dem Personal im kommenden Jahr die ordentlichen Lohnerhöhungen und der Teuerungsausgleich gestrichen werden.

Der Kanton Waadt schreibt seit mehr als zehn Jahren rote Zahlen. Das Defizit im Budget 2005 beträgt 173,4 Mio. Franken. Bis im Jahr 2007 will die Kantonsregierung ein ausgeglichenes Budget vorlegen.

(bsk/sda)