Teheran setzt sich über Frist hinweg

publiziert: Donnerstag, 31. Aug 2006 / 19:13 Uhr

Wien - Der Atomkonflikt mit dem Iran geht in eine neue Runde: Mit Ablauf des UNO-Ultimatums haben in New York intensive Beratungen über das weitere Vorgehen begonnen.

US-Aussenstaatssekretär Nicholas Burns.
US-Aussenstaatssekretär Nicholas Burns.
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Nach Einschätzung von Beobachtern dürften Wochen vergehen, bis der UNO-Sicherheitsrat reagiert. Die beiden ständigen Ratmitglieder Russland und China haben mehrfach Vorbehalte gegen Sanktionen geäussert.

Die USA sprachen sich dafür aus, so schnell wie möglich mit der Diskussion über Sanktionen zu beginnen. Er erwarte, dass der Sicherheitsrat sich schon im September auf Strafmassnahmen gegen den Iran einigen werde, sagte US-Aussenstaatssekretär Nicholas Burns.

US-Präsident George W. Bush forderte Konsequenzen für das unnachgiebige Verhalten der Führung in Teheran. Der Iran habe auf einen vernünftigen Vorschlag der internationalen Gemeinschaft mit Missachtung reagiert, sagte Bush vor einer Veteranenvereinigung in Salt Lake City.

Verhinderung einer Eskalation

Die USA würden weiter an einer diplomatischen Lösung festhalten, sagte Bush. EU-Diplomaten erklärten, die Europäer seien zu Gesprächen auch nach Ablauf des Ultimatums bereit. Sie seien in Sorge, die USA wollten Sanktionen verhängen, ohne einen Versuch abzuwarten, eine Eskalation in letzter Minute zu verhindern.

EU-Chefdiplomat Javier Solana und der iranische Chefunterhändler Ali Laridschani kamen überein, sich in Kürze zu treffen.

Der Sicherheitsrat hatte Teheran bis zum 31. August Zeit gegeben, seine Urananreicherung einzustellen. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad zeigte sich unmittelbar vor Ablauf der Frist weiter uneinsichtig.

«Zu» kleine Mengen Uran

Die Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) kam unterdessen in ihrem Bericht zum Ergebnis, dass Iran trotz des UNO-Ultimatums weiter Uran anreichert. Gemäss einem IAEA-Mitarbeiter gibt es aber keinen Beweis dafür, dass die iranische Führung ihr Atomprogramm zu militärischen Zwecken betreibe.

Ausserdem geht die Urananreicherung offenbar nur langsam und in kleinen Mengen vonstatten. Die Anreicherung sei nicht hoch genug, um für Atombomben verwendet werden zu können, berichtete die «New York Times».

(bert/sda)

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