Tennis: Davis-Cup - Marat Safin brachte Russland 1:0 in Führung

Marat Safin, Weltranglisten-Dritter und US-Open-Sieger von 2000, nutzte seine grössere Erfahrung gegenüber Paul-Henri Mathieu und spielte den 20-jährigen Franzosen ab dem dritten Satz, in dem er gleich 5:0 davon zog, immer wieder aus. Das Eröffnungseinzel auf dem Hallen-Sandplatz im Palais Omnisports von Bercy warf noch keine grossen Wellen, da Safin und Mathieu die Grundlinien selten verliessen.

"Marat Safin hat verdient gewonnen, er war an diesem Tag stärker als ich", anerkannte Mathieu. Der junge Franzose, der unweit der Schweizer Grenze in der Nähe von Strassburg aufwuchs, war am Donnerstag überraschend fürs Einzel nominiert worden. Mathieu bestritt den ersten Ernstkampf seit Mitte Oktober und seinen zwei Turniersiegen in Moskau (wo er nebst anderen Safin schlug) und Lyon (Sieg im Final gegen Gustavo Kuerten).

Nochmals spannend wurde es in der Schlussphase des ersten Einzels, als Marat Safin (22) Nerven zeigte und Mühe bekundete, die Partie zu beenden. Bei 5:2 und eigenem Aufschlag besass der Russe den ersten Matchball, produzierte aber einen Doppelfehler. Safin musste Mathieu bis auf 5:4/15:30 heran kommen lassen, ehe er mit drei Punktgewinnen in Folge und einem Ass zum Abschluss die Partie nach drei Stunden und acht Minuten abschloss.

Das zweite Einzel zwischen Sébastien Grosjean und Jewgeni Kafelnikow war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht entschieden. Der 28-jährige Kafelnikow - wie Safin eine ehemalige Nummer 1 der Welt - wird seine Karriere nach erst zehn Profijahren beenden, wenn Russland zum ersten Mal überhaupt den Davis Cup gewinnen sollte. Russland stand schon zweimal im Final, verlor aber 1994 in Schweden und 1995 in Moskau gegen die USA. Das Auftakteinzel im Final gewannen sie erstmals.

Unter den 15 000 Fans befanden sich am ersten Tag Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac (an seinem 70. Geburtstag) und der ehemalige russische Präsident Boris Jelzin.

Davis Cup. Final in Paris (Halle/Sand): Frankreich - Russland 0:1. -- Paul-Henri Mathieu u. Marat Safin 4:6, 6:3, 1:6, 4:6.

(bsk/sda)