US-Open

Tennis: Durststrecke von Hingis geht weiter

publiziert: Samstag, 9. Sep 2000 / 00:30 Uhr

New York - Am US Open in New York kommt es zum gleichen Frauen-Final wie vor zwei Monaten in Wimbledon: Venus Williams gegen Lindsay Davenport. Die Durststrecke von Martina Hingis an Major-Turnieren geht dagegen weiter. Die Schweizerin verlor gegen Venus 6:4, 3:6, 5:7 und wurde dabei kurz vor dem Ziel abgefangen.

Si. Martina Hingis führte im entscheidenden Satz mit 5:3. Venus Williams schien am Ende. Vater Richard Williams verliess seinen Platz und das Stadion -- und verpasste das grossartige Comeback seiner Tochter. Hingis verlor zum 5:5 und zum 5:7 zweimal in Folge den Aufschlag -- wie bereits in der Schlussphase des zweiten Satzes. Martina Hingis verlor erstmals am US Open einen dritten Satz. Und die Siegesserie von Venus Williams, die seit Wimbledon nie mehr verloren hat (25 Siege), geht weiter.

Hingis verlor nicht nur den US-Open-Halbfinal, sie verliert möglicherweise auch die Führung in der Weltrangliste. Wenn Lindsay Davenport heute (Samstag) den Final gewinnt, wird sie wieder die Nummer 1, was sie zuletzt im Mai war.

Anderthalb Sätze lang hatte es danach ausgesehen, als ob Hingis locker zum zehnten Sieg über Venus kommen würde. Die Ende Monat 20 werdende Trübbacherin brauchte nicht viel mehr zu tun, als die Bälle im Spiel zu halten. Williams produzierte mit ihrem Power- Tennis deutlich mehr Fehler als Winner. Das änderte sich jedoch bei 3:3 im zweiten Satz, als Hingis beim fünften Williams-Breakball einen Smash nicht ins Feld brachte. Venus bekam Oberwasser und die Partie wurde in der Folge hochklassig. Hingis konnte (vorerst) auf diese Steigerung der Gegnerin nicht reagieren. Sie verlor fünf Spiele hintereinander und befand sich plötzlich in Rücklage. Aber sie überstand die kritische Phase und steigerte sich zur stärksten Leistung an einem Grand-Slam-Turnier seit dem Australian Open 1999, wo sie vor 20 Monaten letztmals ein Major-Turnier gewonnen hat.

Am Ende fehlten ihr bei 5:3 und bei 5:4 jeweils zwei Punkte zum Sieg. Vielleicht spielte sie in dieser Phase zu passiv. Möglicherweise war in der Schlussphase, als Venus Williams einfach alles traf, die Gegnerin aber schlicht zu stark. Die entscheidende Frage ist nun, wie Venus Williams diesen Halbfinal innerhalb von weniger als 24 Stunden verarbeiten kann. In den Direktbegegnungen gegen Lindsay Davenport liegt sie 5:9 zurück, hat jedoch vier der letzten fünf Duelle gewonnen.

Auch Lindsay Davenport musste im Halbfinal leiden. Was lange nach einem problemlosen Durchmarsch aussah, wurde für sie am Ende zur Tortur. Die Nummer 2 der Welt kam gegen Jelena Dementjewa beim Stand von 6:2, 5:2 und eigenem Aufschlag zu vier Matchbällen, verlor aber zuerst diese Ballwechsel und schliesslich den Faden im Spiel. Beinahe zwei Sätze lang war Dementjewa zu keinem Breakball gekommen, dann nahm sie Davenport gleich zweimal hintereinander den Aufschlag ab. Plötzlich führte die 18-jährige Moskauerin mit 6:5. Im Tiebreak lag sie ebenfalls noch 5:4 in Führung. Ein glückhafter Lob aus grosser Bedrängnis heraus beim fünften Matchball brachte Davenport schliesslich nach 81 Minuten endlich den Sieg.

Mit der starken Leistung in der Schlussphase bewies Jelena Dementjewa, dass sie nicht zufällig aus jener Tableau-Sektion, in der sich auch Patty Schnyder (zu grosse) Hoffnungen gemacht hatte, die Halbfinals erreicht hatte. Dementjewa war am US Open die erste russische Halbfinalistin -- und wohl die erste, die ohne einen Ausrüstervertrag für Bekleidung und Schläger an einem Major-Turnier so weit gekommen ist. Vielleicht ändert sich das ja nun: Nach dem US Open wird Dementjewa, die während ihrer ersten fünf Jahre von der Mutter von Marat Safin trainiert wurde, in die Top 20 aufsteigen.

(klei/sda)

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