Tennis: Erster Masters-Series-Titel für Guillermo Coria

publiziert: Sonntag, 18. Mai 2003 / 18:02 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 18. Mai 2003 / 20:22 Uhr

Der Nachfolger von Roger Federer als Sieger des Sandplatzturniers in Hamburg heisst Guillermo Coria. Der 21-Jährige gewann den argentinischen Final gegen den fünf Jahre älteren Agustin Calleri.

Der Argentinier Guillermo Coria.
Der Argentinier Guillermo Coria.
Mit 6:3, 6:4, 6:4 sicherte er sich den ersten Masters-Series-Titel seiner Karriere sowie 400 000 Dollar Preisgeld. Seit dem Sieg von Guillermo Vilas 1978 -- nach ihm hatten die Eltern Oscar und Graciela Coria ihren Sprössling getauft -- hatte in Hamburg nie mehr ein Argentinier gewonnen. Diesmal hatten die "Gauchos" den Rothenbaum fest im Griff, belegten sie doch alle vier Halbfinal-Plätze.

Der nur 175 cm grosse Coria hatte es im Halbfinal gegen Gaston Gaudio zu einem Eklat kommen lassen. Im zweiten Satz noch anscheinend von Krämpfen geschüttelt, trumpfte er im dritten leichtfüssig auf und siegte mit 6:3, 6:7 (3:7), 6:0. Der Verlierer "bedankte" sich in den Katakomben des Center Courts mit einer Ohrfeige. "Ohne die Hilfe der Ärzte hätte ich nicht weiterspielen können", meinte Coria hinterher. Im Final erlaubte sich der in seiner Heimat wegen seiner Tennis-Künste "Zauberer" genannte Coria derlei Mätzchen nicht mehr.

Dritter Turniersieg für Clijsters -- Serena verlor

Die Belgierin Kim Clijsters gewann das WTA-Turnier in Rom. Die Weltranglisten-Zweite, die dank eines 6:3, 6:2-Erfolges gegen Schnyder-Bezwingerin Ai Sugiyama in den Final einzog, besiegte dort Serena-Williams-Bezwingerin Amélie Mauresmo 3:6, 7:6 (7:3), 6:0.

Clijsters stand im zweiten Satz nur noch zwei Punkte vor der Niederlage, als sie Mauresmos Service durchbrach und ein Tiebrak erzwang. Mauresmo wirkte nach dem verlorenen Tiebreak erschöpft, gewann in der Folge kein einziges Game mehr und musste sich nach nur 21 Minuten im dritten Satz geschlagen geben. Für Clijsters war es bereits der dritte Turniersieg in diesem Jahr.

Die Überraschung des Wochenendes hatte bereits am Samstag stattgefunden, als die Weltranglisten-Erste Serena Williams gegen Kraftpaket Mauresmo (WTA 6) 6:1, 5:7, 3:6 unterlag. Serena Williams musste damit nach 26 Siegen und nur einer Niederlage (gegen Justine Henin-Hardenne/Be) zum zweiten Mal in dieser Saison den Platz als Verliererin verlassen. Zunächst sah alles nach einem planmässigen Erfolg von Serena Williams aus. Im zweiten Umgang führte sie scheinbar vorentscheidend 5:3, verpasste es aber bei eigenem Aufschlag, den Match für sich zu entscheiden.

In der Schlussphase produzierte die Trägerin aller Grand-Slam-Titel zu viele Fehler, und die sehr offensiv agierende Mauresmo zeigte sich ungewohnt nervenstark. Mauresmo wurde damit zum "Williams-Schreck": Letzte Woche hatte die Französin in Warschau Serenas ältere Schwester Venus bezwungen.

Resultate

Hamburg. Masters-Series-Turnier (2,45 Mio. Dollar/Sand). Halbfinals: Agustin Calleri (Arg) s. David Nalbandian (Arg/8) 6:4, 6:1. Guillermo Coria (Arg/12) s. Gaston Gaudio (Arg) 6:3, 6:7 (3:7), 6:0. -- Final: Coria s. Calleri 6:3, 6:4, 6:4.

Rom. WTA-Turnier (1,3 Mio. Dollar/Sand). Halbfinals: Amelie Mauresmo (Fr/4) s. Serena Williams (USA/1) 1:6, 7:5, 6:3. Kim Clijsters (Be/2) s. Ai Sugiyama (Jap) 6:3, 6:2. -- Final: Clijsters s. Mauresmo 3:6, 7:6 (7:3), 6:0.

(bert/Si)

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