Tennis: Hewitt deklassierte Kuerten

Lleyton Hewitts Sieg im Endspiel war ungefährdet. Schon im Vorjahr hatte der 22-jährige Australier in der Oase Indian Wells den Finalgegner regelrecht deklassiert. Tim Henman gewann damals aber immerhin drei Games (1:6, 2:6).

Ein Handicap für Guga Kuerten war, dass ihm vor dem Endspiel bloss zwei Stunden Erholung zur Verfügung standen. Der dreimalige Roland-Garros-Sieger hatte zuvor noch den Halbfinal gegen Rainer Schüttler beenden müssen (6:2, 3:6, 6:2). Kuerten kam denn auch im Final nie auf Touren. Er produzierte 30 unerzwungene Fehler (gegenüber zehn von Hewitt).

Trotz des einseitigen Finals war Kuerten mit seinem Turnier zufrieden. Der Brasilianer spielt wieder sehr stark, nachdem ihn letzte Saison eine Hüftoperation in der Weltrangliste weit zurück geworfen hatte. In den ersten zweieinhalb Monaten der neuen Saison gewann Kuerten das Turnier in Auckland und 18 von 23 Einzeln. Gegen Roger Federer hatte die wiedergefundene Form in der 2. Runde zum Sieg gereicht, gegen Hewitt fehlte indes einiges. Kuerten: "Wenn Lleyton sein momentanes Niveau halten kann, wird man ihn dereinst mit Andre Agassi und Pete Sampras vergleichen müssen."

Sampras gewann in seiner (derzeit unterbrochenen) Karriere 14 Grand-Slam-Titel, Agassi 8; Hewitt steht im Moment bei 2 Major-Titeln (US Open 2001, Wimbledon 2002). Hewitt: "Wenn ich noch ein weiteres Grand-Slam-Turnier gewinnen kann, dann wäre das für mich schon phantastisch. Ich blicke nicht zu weit nach vorne. Die ganz grossen Turniere sind verdammt schwierig zu gewinnen." Hewitt hat inklusive Davis Cup seine letzten zwölf Einzel alle gewonnen. Seine Matchbilanz 2003 steht bei 15:1 Siegen. Die einzige Niederlage kassierte er in den Achtelfinals des Australian Open gegen den Marokkaner Younes El-Aynaoui, an dem er sich in Indian Wells in der Startrunde revanchierte.

Starkes Paar

Hewitt und seine Freundin Kim Clijsters, die sich den Titel der Frauen in Indian Wells holte, schafften ein seltenes Kunststück. Seit Jimmy Connors und Chris Evert 1974 in Wimbledon hatte nie mehr ein Paar die Einzeltitel an einem grossen Turnier gewonnen. Die mittlerweile verheirateten Andre Agassi und Steffi Graf begannen am French Open 1999, als beide triumphierten, ihre Beziehung. Hewitt (ATP 1) und Clijsters (WTA 3) sind seit drei Jahren liiert.

(fest/sda)