Tennis: Kratochvil verliert - Federer schafft den Ausgleich

publiziert: Freitag, 6. Feb 2004 / 17:57 Uhr / aktualisiert: Freitag, 6. Feb 2004 / 19:36 Uhr

Beim Davis-Cup-Achtelfinal in Bukarest steht es nach dem ersten Tag 1:1. Michel Kratochvil unterlag Andrei Pavel 4:6, 3:6, 7:5, 4:6; Roger Federer korrigierte daraufhin diesen Schweizer Fehlstart mit einem 7:6 (7:4), 6:3, 6:1 gegen Victor Hanescu.

Eines ist vor dem Doppel klar: Im Gegensatz zu Frankreich, das vor einem Jahr in der gleichen Halle bis zum 3:0 keinen Satz abgab, wird die Schweiz die Viertelfinals nicht im Spaziergang erreichen.

Michel Kratochvil (ATP 147) vergab mit einer anfänglich schwachen Leistung gegen Andrei Pavel (ATP 53) die Möglichkeit auf eine Schweizer Führung nach dem Starttag. Die Weltnummer 1 Roger Federer hatte anschliessend gegen Victor Hanescu (ATP 72) anderthalb Sätze lang "zu beissen".

Federer nahm gegen Hanescu, der im Herbst in Rumänien gegen Jean-Claude Scherrer noch 2:6, 4:6 verloren hatte, einen langen Anlauf. Im Tiebreak (7:4) lag der Australian-Open-Sieger 2:4 zurück. Im zweiten Satz besass Hanescu bei 2:1 einen und bei 3:2/40:0 sogar drei Breakbälle.

"In diesem Moment fühlte ich mich nicht mehr wohl", meinte Roger Federer hinterher. Der Baselbieter vermochte indes raufzuschalten und gewann vom 7:6, 2:3 bis zum Matchball nach 107 Minuten zehn der folgenden elf Games.

"Am Anfang habe ich Hanescu zu viel spielen lassen", erklärte Federer die anfänglichen Probleme, "aber generell bin ich sehr zufrieden mit der Leistung und mit der Art und Weise, wie ich die Umstellung geschafft habe."

Eigentlich habe er den Wechsel von Hartplatz durch zehn Zeitzonen auf Sand als gar nicht so schlimm empfunden. Federer: "Im Moment schiebe ich die Müdigkeit einfach vor mir her. Nächsten Montag darf ich müde sein. Das erste Einzel war vom konditionellen her aber eher einfach, darum habe ich gar keine Angst für das Wochenende."

Kein Mann für ersten Tag

Einmal mehr hielt Federer das Davis-Cup-Team im Business. Zum fünften Mal hintereinander übernahm er vom Teamkollegen einen 0:1- Rückstand. Dem Schweizer Team fehlt der zweite Mann für den ersten Tag.

Michel Kratochvil ist es bisher jedenfalls nicht. Der Berner hat in sechs Einsätzen am Freitag noch nie ein Einzel gewonnen und gegen Gambill (0:3 Sätze), Kafelnikow (2:3), El Aynaoui (0:3), Schalken (2:3), Hewitt (0:3) und nun Pavel verloren.

Die Niederlage gegen Andrei Pavel wäre vermeidbar gewesen. Kratochvil (24) verschlief den Start und lag nach 75 Minuten mit 0:2 Sätzen zurück. "Die ersten zwei Sätze sind nicht nach meinen Vorstellungen verlaufen", so der Berner, "dabei bin ich vor dem Spiel gelassener gewesen als sonst vor Davis-Cup-Einsätzen. Nervös wurde ich, weil ich gleich das erste Aufschlagspiel verlor. Erst ab dem dritten Satz spielte ich besser. Ich besass Vorteile. Weil ich mir aber kein Polster erarbeitet hatte, bewegte ich mich immer auf dünnem Eis."

Das Eis brach, als Pavel im vierten Satz nach 15:30-Rückstand mit drei Assen den Aufschlag zum 5:4 durchbrachte und den Schwung im folgenden Game zum entscheidenden Break nützte.

Für Kratochvil blieb an Positivem für die Schweizer Mannschaft, dass "ich Pavel etwas Energie nehmen konnte". Pavel soll wie Federer beide Einzel und das Doppel (mit Gabriel Trifu) bestreiten.

Rossets Frust

Gar keine Freude an Kratochvils verschlafenem Start hatte Captain Marc Rosset. Der Genfer gestikulierte während des ersten Einzels manchmal wild und gestand später auch den Frust ein: "Ich bin traurig für Michel (Kratochvil), dass er nicht gewonnen hat. Er hat zwei Sätze lang überhaupt nicht so gespielt wie die vorherigen zehn Tage während des Trainings. Und ich habe ihm aufgrund der Trainingsleistungen das Vertrauen fürs Einzel geschenkt."

Das Schweizer Team ist nun aber zuversichtlich, dass die Entscheidung schon vor Kratochvils allfälligem zweiten Einsatz fällt. Im samstäglichen Doppel "sind wir in meinen Augen die Favoriten" (Federer).

Federer tritt im Davis-Cup erstmals zusammen mit Yves Allegro an; Gegner sind voraussichtlich Andrei Pavel und Gabriel Trifu. Die Doppelnominierung kann bis eine Stunde vor dem Spiel geändert werden. Und am Sonntag tritt zuerst Federer gegen Pavel an.

In Bukarest (Sand/Halle): Rumänien - Schweiz 1:1. -- Andrei Pavel s. Michel Kratochvil 6:4, 6:3, 5:7, 6:4. Victor Hanescu u. Roger Federer 6:7 (4:7), 3:6, 1:6.

In Metz (Sand/Halle): Frankreich - Kroatien 1:1. -- Arnaud Clément s. Mario Ancic 6:4, 6:3, 6:3. Thierry Ascione u. Ivan Ljubicic 5:7, 4:6, 4:6.

In Adelaide (Hart): Australien - Schweden 1:1. -- Mark Philippoussis u. Thomas Enqvist 3:6, 4:6, 2:6. Lleyton Hewitt s. Robin Söderling 6:4, 6:3, 6:1.

In Maastricht (Sand/Halle): Holland - Kanada 2:0. -- Sjeng Schalken s. Frank Dancevic 6:3, 5:7, 6:2, 6:1. Martin Verkerk s. Simon Larose 6:4, 7:6 (11:9), 4:6, 6:3.

In Brünn (Teppich/Halle): Tschechien - Spanien 1:0. -- Jiri Novak s. Rafael Nadal 7:6 (7:2), 6:3, 7:6, (7:3).

In Agadir (Sand/Halle): Marokko - Argentinien 0:1. -- Mounir el Aarej u. Guillermo Coria 1:6, 1:6, 4:6.

In Minsk (Teppich/Halle): Weissrussland - Russland 0:1. -- Wladimir Woltschkow u. Igor Andrejew 6:7 (3:7), 7:6 (7:4), 5:7, 4:4 w.o.

(von Rolf Bichsel, Bukarest/Si)

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