Tennis: Nur Patty Schnyder blieb übrig

publiziert: Donnerstag, 29. Mai 2003 / 20:10 Uhr

Die Schweizer Fraktion im French Open besteht nur noch aus Patty Schnyder. In der 2. Runde des Frauen-Turniers schieden auch Marie-Gaïané Mikaelian und Emmanuelle Gagliardi aus.

Emmanuelle Gagliardi ausgeschieden.
Emmanuelle Gagliardi ausgeschieden.
Das Scheitern von Emmanuelle Gagliardi versinnbildlichte noch einmal die Schweizer Tristesse im diesjährigen French Open. Die Genferin zeigte bei der 5:7, 2:6-Niederlage gegen Conchita Martinez eine über weite Strecken desolate Leistung und verpasste so in Roland Garros auch im siebten Anlauf den Sprung in die 3. Runde.

Gagliardi wird sich über die Niederlage gegen die French-Open- Finalistin von 2000 doppelt ärgern. Zum einen hätte sie im Siegfall mit der Slowenin Tina Pisnik (WTA 54) eine Gegnerin vorgesetzt erhalten, gegen die die Achtelfinal-Qualifikation durchaus im Bereich des Möglichen gelegen wäre. Pisnik schaffte mit dem Sieg gegen Heinz Günthardts Schützling Jelena Dokic (Nummer 10) im Frauen-Turnier die Überraschung des Tages. Dazu machte, gelinde gesagt, auch Martinez alles andere als einen unwiderstehlichen Eindruck. "Es wäre in vierzig Jahren nie so einfach gewesen, Conchita zu schlagen", bilanzierte Gagliardis Coach Eric von Harpen treffend. Der Holländer muss es ja wissen, zumal er in früheren Jahren auch schon die Spanierin unter seinen Fittichen hatte. Gelegenheit, sich auf das unorthodoxe Spiel ihrer Gegnerin einzustellen, hatte Gagliardi genügend. Schon zweimal (Indian Wells, Rom) war sie in diesem Jahr auf die 31-jährige Ibererin getroffen -- und war ebenfalls ohne Satzgewinn geblieben.

Steigerung nötig

Wenig berauschend war auch die Performance von Patty Schnyder -- sie reichte indes vollends, um die im Ranking nur an 77. Stelle liegende Stéphane Cohen Aloro 6:3, 7:6 (7:4) zu bezwingen und nach dem ungefährdeten Auftaktsieg gegen die völlig überforderte Virginie Pichet ihrer Favoritenrolle auch im zweiten Vergleich mit einer Französin gerecht zu werden. Die als Nummer 19 gesetzte Linkshänderin hätte die auf bescheidenem Niveau ausgetragene Begegnung trotz ungemein hoher Zahl an unerzwungenen Fehlern (41) klarer für sich entscheiden können. Der "Umweg" übers Tiebreak war unnötig, zumal sie beim Stand von 5:4 zum Sieg servieren konnte.

"Dritte Runde ist dritte Runde", meinte Patty Schnyder nach der auf bescheidenem Niveau gestandenen Partie lapidar. Sie wisse, dass sie besser spielen könne. Eine Leistungssteigerung wird schon (heute) Freitag nötig sein, will sie wie im vergangenen Jahr die Achtelfinals erreichen. Gegnerin ist die Griechin Eleni Daniilidou, die Nummer 14 in der Draw.

Die ohnehin geringen Hoffnungen Marie-Gaïane Mikaelian (WTA 39) auf eine Sensation gegen Serena Williams waren schon früh geknickt. Erst wenige Minuten waren gespielt, da lag die Waadtländerin bereits 0:4 im Rückstand. Sie habe zu Beginn ihren Rhythmus nicht gefunden, alles sei ihr zu schnell gegangen, sagte Mikaelian nach dem 3:6, 2:6. Sie fand danach zwar etwas besser ins Spiel und konnte so das Ergebnis einigermassen versöhnlich zu gestalten. Ihre läuferischen Defizite sind allerdings nach wie vor zu gross, um eine Gegnerin vom Kaliber einer Serena Williams in Verlegenheit bringen zu können.

Champions tun sich schwer

Hartes Brot essen die früheren French-Open-Champions. Nach Michael Chang, dessen letzter Auftritt an der Porte d´Auteuil 14 nach seinem Triumph in der Startrunde geendet hatte, verabschiedete sich auch Jewgeni Kafelnikow. Der Sieger von 1996 unterlag dem Brasilianer Flavio Saretta (ATP 78) nach knapp vier Stunden in fünf Sätzen.

Die Elimination vor Augen hatte auch Andre Agassi. Der 33-jährige Amerikaner, der vor vier Jahren seinen persönlichen Grand Slam (Gewinn aller vier Major-Turniere) komplettiert hatte, verlor im Generationenduell gegen den 14 Jahre jüngeren Kroaten Mario Ancic (ATP 74) die ersten zwei Sätze und lag im dritten zweimal mit Breakrückstand hinten, bevor er das Blatt noch wenden konnte. Ancic ist bei den Schweizer Tennisfans kein Unbekannter. Im vergangenen Jahr hatte er als Qualifikant Roger Federer in der Startrunde des Wimbledon-Turniers in drei Sätzen bezwungen. Schwer tut sich zudem Titelverteidiger Albert Costa. Der Spanier absolvierte gegen den Tschechen Radek Stepanek (ATP 47) bereits den zweiten Fünfsätzer.

Roger Federer als Nummer 5 des Turniers ist nach wie vor der am höchsten eingestufte Ausgeschiedene. Mit dem Argentinier David Nalbandian scheiterte gestern die Nummer 8 der Setzliste. Der Wimbledon-Finalist des Vorjahres musste sich zur Freude der einheimischen Zuschauer dem französischen Qualifikanten Nicolas Coutelot (ATP 208) beugen.

David Bernold, Paris

Resultate

Männer-Einzel, 2. Runde: Lleyton Hewitt (Au/1) s. Nikolaj Dawidenko (Russ) 6:3, 4:6, 6:3, 7:6 (7:5). Andre Agassi (USA/2) s. Mario Ancic (Kro) 5:7, 1:6, 6:4, 6:2, 7:5. Juan Carlos Ferrero (Sp/3) s. Nicolas Massu (Chile) 6:2, 3:0 w.o. (Fussverletzung). Carlos Moya (Sp/4) s. Mark Philippoussis (Au) 6:2, 6:4, 7:6 (9:7). Guillermo Coria (Arg/7) s. Nicolas Kiefer (De) 6:3, 5:7, 6:3, 6:1. Nicolas Coutelot (Fr) s. David Nalbandian (Arg/8) 6:3, 6:3, 4:6, 2:6, 6:1. Albert Costa (Sp/9) s. Radek Stepanek (Tsch) 6:3, 5:7, 6:4, 3:6, 6:4. Rainer Schüttler (De/11) s. Jean-René Lisnard (Fr) 4:6, 6:2, 6:4, 6:0. Sjeng Schalken (Ho/12) s. Fabrice Santoro (Fr) 6:1, 6:3, 6:4. Jiri Novak (Tsch/13) s. Marc Lopez (Sp) 6:4, 3:6, 0:6, 6:1, 6:3. Gustavo Kuerten (Br/15) s. Hicham Arazi (Mar) 6:1, 6:0, 6:1. Flavio Saretta (Br) s. Jewgeni Kafelnikow (Russ/17) 6:4, 3:6, 6:0, 6:7 (0:7), 6:4. Fernando Gonzalez (Chile/19) s. Albert Portas (Sp) 6:3, 4:6, 6:4, 6:2. Felix Mantilla (Sp/20) s. Federico Browne (Arg) 6:3, 4:6, 6:3, 6:1. Gaston Gaudio (Arg/21) s. Olivier Mutis (Fr) 6:2, 1:6, 6:2, 6:2. Wayne Ferreira (SA/22) s. David Ferrer (Sp) 4:6, 6:4, 6:1, 6:3. Younes El Aynaoui (Mar/23) s. Christophe Rochus (Be) 6:4, 6:4, 6:3. Ivan Ljubicic (Kro) s. James Blake (USA/24) 6:3, 4:6, 7:6 (7:2), 6:4. Xavier Malisse (Be/26) s. Stefan Koubek (Ö) 3:6, 4:6, 6:4, 7:5, 8:6. Attila Savolt (Un) s. Michail Juschni (Russ/27) 3:6, 6:4, 5:7, 6:2, 6:4. Tommy Robredo (Sp/28) s. Jonas Björkman (Sd) 7:6 (7:2), 6:3, 6:4. Vince Spadea (USA/29) s. John van Lottum (Ho) 7:5, 6:1, 2:6, 6:1. Jarkko Nieminen (Fi/30) s. Julien Varlet (Fr) 1:6, 1:6, 7:6 (7:4), 6:2, 6:4. Juan Ignacio Chela (Arg/31) s. Giorgio Galimberti (It) 6:2, 5:7, 6:2, 6:1. Arnaud Clément (Fr/32) s. Lars Burgsmüller (De) 6:3, 6:3, 6:3. Galo Blanco (Sp) s. Mariano Puerta (Arg) 6:2, 6:2, 6:4. Mariano Zabaleta (Arg) s. Dominik Hrbaty (Slk) 6:2, 6:4, 6:2. Martin Verkerk (Ho) s. Luis Horna (Peru) 4:6, 6:4, 4:6, 7:5, 6:2. Victor Hanescu (Rum) s. Sargis Sargsian (Arm) 6:3, 7:5, 3:6, 6:2.

Frauen-Einzel, 2. Runde: Serena Williams (USA/1) s. Marie-Gaïané Mikaelian (Sz) 6:3, 6:2. Patty Schnyder (Sz/19) s. Stéphanie Cohen Aloro (Fr) 6:3, 7:6 (7:4). Conchita Martinez (Sp/24) s. Emmanuelle Gagliardi (Sz) 7:5, 6:2. Kim Clijsters (Be/2) s. Marlene Weingärtner (De) 6:2, 6:2. Venus Williams (USA/3) s. Evie Dominikovic (Au) 6:3, 4:6, 6:2. Justine Henin-Hardenne (Be/4) s. Jelena Kostanic (Kro) 6:2, 6:2. Amélie Mauresmo (Fr/5) s. Lina Krasnorutskaja (Russ) 6:1, 6:2. Lindsay Davenport (USA/6) s. Iroda Tuljaganowa (Usb) 7:5, 6:1. Jennifer Capriati (USA/7) s. Marion Bartoli (Fr) 6:3, 6:0. Chanda Rubin (USA/8) s. Cara Black (Sim) 7:6 (8:6), 6:3. Ashley Harkleroad (USA) s. Daniela Hantuchova (Slk/9) 7:6 (7:2), 4:6, 9:7. Tina Pisnik (Sln) s. Jelena Dokic (Ser) 4:6, 6:3, 6:2. Petra Mandula (Un) s. Anastasia Myskina (Russ/11) 6:3, 6:4. Eleni Daniilidou (Grie/14) s. Tathiana Garbin (It) 6:0, 4:6, 6:2. Magdalena Maleeva (Bul/15) s. Jewgenia Kulikowskaja (Russ) 6:3, 6:2. Ai Sugiyama (Jap/16) s. Sandra Kleinova (Tsch) 7:5, 6:0. Meghann Shaughnessy (USA/18) s. Ludmila Cervanova (Slk) 6:3, 7:6 (7:5). Rita Grande (It) s. Jelena Bowina (Russ/20) 7:5, 6:3. Flavia Pennetta (It) s. Lisa Raymond (USA/21) 6:3, 7:6 (7:3). Magui Serna (Sp) s. Anna Pistolesi (Isr/23) 6:4, 3:6, 6:3. Nathalie Dechy (Fr/25) s. Gala Leon Garcia (Sp) 6:3, 6:4. Barbara Schett (Ö) s. Clarisa Fernandez (Arg/28) 6:4, 5:7, 6:1. Paola Suarez (Arg/30) s. Corina Morariu (USA) 6:1, 6:1. Laura Granville (USA/31) s. Ivo Majoli (Kro) 6:1, 6:2. Dally Randriantefy (Mad) s. Stéphanie Foretz (Fr) 6:2, 6:1. Fabiola Zuluaga (Kol) s. Emilie Loit (Fr) 7:6 (8:6), 1:6, 9:7. Nadja Petrowa (Russ) s. Silvija Talaja (Kro) 6:1, 6:1. Marissa Irvin (USA) s. Katarina Srebotnik (Sln) 6:4, 7:5. Maria Sanchez Lorenzo (Sp) s. Maja Matevzic (Sln) 6:2, 5:7, 6:3.

Männer-Doppel, 1. Runde: Andrej Olchowski/Sargis Sargsian (Russ/Arm) s. Yves Allegro/Taylor Dent (Sz/USA) 5:7, 6:4, 7:5.

Frauen-Doppel, 1. Runde: Emmanuelle Gagliardi/Patty Schnyder (Sz/15) s. Amanda Augustus/Jennifer Embry (USA) 6:1, 6:4. Marion Bartoli/Myriam Casanova (Fr/Sz) s. Nannie de Villiers/Natalie Grandin (SA) 6:3, 3:6, 6:3.

(bert/sda)

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