Tennis: US-Open - Der Rückstand auf die Marschtabelle

publiziert: Mittwoch, 3. Sep 2003 / 21:14 Uhr

Am US Open in Flushing Meadows wird der Rückstand auf die "Marschtabelle" immer grösser. Nach zwei komplett verregneten Tagen begann auch der Mittwoch mit langen Regenpausen. Roger Federer liess sich vom Wetter die Laune aber noch nicht verderben.

Grössere Niederschlagsmenge als während der vorangegangenen 25 Jahre zusammen.
Grössere Niederschlagsmenge als während der vorangegangenen 25 Jahre zusammen.
Roger Federer nahm die Warterei locker. Am Dienstag hatte er den ganzen Tag untätig auf der Anlage verbracht. Er verkürzte sich die Zeit mit Jassen und im Golf-Simulator. Kurz vor 21 Uhr ging er sich auf einem nassen Platz warmspielen; als er zurück kam, teilten ihm die Offiziellen mit, dass sein Achtelfinal gegen David Nalbandian erst am Mittwoch beginnen würde.

Am Mittwoch ging die Warterei weiter. Die Partie gegen Nalbandian verzögerte sich wiederum um mindestens vier Stunden.

Positiv zu bleiben und die Zuversicht nicht zu verlieren; das war für die Akteure in den vergangenen Tagen das wichtigste. Roger Federer ist das einigermassen gelungen, obwohl er seit Sonntagabend und dem Kantersieg gegen James Blake nicht mehr im Einsatz stand.

Andere wie Rainer Schüttler, die mit den Organisatoren haderten und den Spielplan kritisierten, werden an diesem US Open kaum mehr eine Chance haben. Wer vier Einzel über drei Gewinnsätze innerhalb von fünf oder gar nur vier Tagen gewinnen will, der muss den Kopf frei haben.

Nur Agassi im Viertelfinal

Vom Schlechtwetter könnte Andre Agassi profitieren. Ausgerechnet Agassi! Der 33-jährige Amerikaner hatte sich am Samstag energisch beklagt, dass er als einziger seiner Tableauhälfte die 3. Runde gegen Jewgeni Kafelnikow nicht beenden durfte.

Der Regen hat den damaligen Nachteil kompensiert, nun heisst es neu: Advantage Agassi! Der Weltranglisten-Erste zog in der Nacht auf Mittwoch als erster in die Viertelfinals ein -- mindestens einen Tag vor all seinen Konkurrenten.

Agassi hatte auch Glück. Die Nummer 1 aus Las Vegas agierte nicht mehr derart dominant wie in den Runden zuvor. Den ersten Satz verlor er im Tiebreak, nachdem er mit einem Break geführt hatte. Und im dritten Satz lag Agassi zweimal mit einem Break hinten.

Aber Taylor Dent musste beim Stand von 6:7 (5:7), 6:4, 7:5 für Agassi wegen einer Oberschenkelverhärtung aufgeben. Der Physiotherapeut hatte Dent schon während des dritten Satzes zur Aufgabe geraten. Dent kämpfte aber trotz Handicap um seine Chance. "Hätte ich den dritten Satz gewonnen, hätte ich es weiter probiert. So aber hatte alles keinen Sinn mehr."

Am Anschlag

Vom Spielplan-Spielraum her sind die Organisatoren des US Open nun fast am Anschlag. Am Samstagabend will CBS den Frauenfinal im ganzen Land live übertragen. Damit das möglich ist, sollten heute (Donnerstag) die Viertelfinals über die Runden gebracht werden.

Am Mittwoch um 17 Uhr Ortszeit standen aber noch nicht einmal alle Viertelfinalistinnen fest. Bitter war dies insbesondere für die Japanerin Ai Sugiyama. Sie führte am späten Dienstagabend gegen Francesca Schiavone (It) 7:6, 5:3, brachte aber mit dem Sieg vor Augen den Aufschlag nicht durch. Und bei 7:6, 5:4 beganns wieder zu regnen...

Heftige Diskussionen liefen während der vergangenen Tage, ob ein Anlass wie das US Open, das sich selbst als grössten Sportevent der Welt bezeichnet, nicht den Centre Court (wie das Australien Open) mit einem verschiebbaren Dach ausstatten sollte.

Derartige Pläne hat der amerikanische Tennisverband USTA erstellen lassen, dann aber aus Kostengründen sogleich wieder verworfen -- aus plausiblem Grund: In der über 100-jährigen US-Open-Geschichte ging das Turnier bloss zweimal nicht planmässig am zweiten Sonntag zu Ende.

1987 wurde der Final zwischen Ivan Lendl und Mats Wilander verregnet und am Montag nachgeholt. Und 1938 endete das Turnier wegen eines Hurricanes erst am Mittwoch. Während der vergangenen drei Regentage verzeichnete das US Open eine grössere Niederschlagsmenge als während der vorangegangenen 25 Jahre zusammen.

(Rolf Bichsel, New York/Si)

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