Vorwürfe gegen Kosovos Premier Thaci

Thaci soll Mafia-Boss gewesen sein

publiziert: Mittwoch, 15. Dez 2010 / 07:30 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 15. Dez 2010 / 21:03 Uhr
Der Regierungschef des Kosovo, Hashim Thaci, soll Boss einer mafiaähnlichen Organisation gewesen sein.
Der Regierungschef des Kosovo, Hashim Thaci, soll Boss einer mafiaähnlichen Organisation gewesen sein.

Belgrad - Der Regierungschef des Kosovo, Hashim Thaci, soll einem Bericht des Europarats zufolge Ende der 90er Jahre Boss einer mafiaähnlichen Organisation gewesen sein. Der Ministerpräsident soll unter anderem in Organ-Handel, Auftragsmorde und andere Verbrechen verwickelt gewesen sein.

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Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten vorläufigen Bericht des Europaratsabgeordneten und Tessiner FDP-Ständerats Dick Marty zuhanden des Europarats hervor. Westliche Länder hätten von den Verbrechen gewusst, diese aber ignoriert. Deshalb seien sie mitschuldig.

Marty schrieb in dem Bericht von erheblichen Beweisen, dass die UCK nach dem Kosovokrieg 1998-99 im Norden Albaniens Serben sowie einige Kosovo-Albaner in geheimen Gefängnissen «unmenschlicher und erniedrigender Behandlung ausgesetzt habe, bevor sie schliesslich verschwanden».

Organe entnommen

In einer Klinik seien Gefangenen Organe entnommen worden, die anschliessend auf dem internationalen Schwarzmarkt an ausländische Kliniken verkauft worden seien. Diese Aktivitäten seien von UCK-Führern mit Verbindung zum organisierten Verbrechen organisiert worden und würden «bis heute in anderer Form andauern», schrieb Marty.

Der Abgeordnete verwies auf Ermittlungen der EU-Mission EULEX, die im Oktober in der Medicus Klinik in Pristina fünf Personen, darunter Ärzte und einen Beamten des Gesundheitsministeriums, unter dem Vorwurf des Organhandels und illegaler medizinischer Tätigkeiten festgenommen hatte.

Boss der Drenica-Gruppe

Marty nannte ausdrücklich Thaci als «den Boss» der Drenica Gruppe, einer «kleinen aber unvorstellbar mächtigen Gruppe von UCK Mitgliedern», die seit 1998 die organisierte Kriminalität unter ihre Kontrolle gebracht habe.

Anlass für Martys Bericht waren ähnliche Vorwürfe der ehemaligen Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs für Ex-Jugoslawien, Carlo Del Ponte, in ihrer 2008 erschienen Autobiographie. Sie hatte dafür aber nie Beweise vorgelegt.

Thaci: «Erfundene Tatsachen»

Thacis Demokratische Partei (PDK) bezeichnete am Dienstag in einer Erklärung die Vorwürfe Martys als «Lügen», die auf «unbewiesenen und erfundenen Tatsachen» beruhten.

Thaci hatte sich erst am Montag zum Sieger der ersten Wahl seit der Unabhängigkeit des Gebiets von Serbien erklärt. Das Kosovo gehört zu den ärmsten Ländern Europas.

(ade/sda)

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