Theologe Hans Küng mischt sich in Papstwahl ein

publiziert: Samstag, 16. Apr 2005 / 14:22 Uhr

Bern - Der Schweizer Theologe Hans Küng hat einen offenen Brief an die zur Papstwahl in Rom tagenden Kardinäle geschrieben. Darin listet er fünf Kriterien auf, die sich am Neuen Testament, der katholischen Tradition und am Zweiten Vatikanischen Konzil orientierten.

1979 wurde Hans Küng die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen.
1979 wurde Hans Küng die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen.
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In dem von der Basellandschaftlichen Zeitung abgedruckten, leicht gekürzten Brief heisst es in einer ersten Bitte, "Wählen sie einen evangelisch gesinnten Papst. Dieser soll sich nicht an das mittelalterliche Kirchenrecht klammern, sondern sich nach dem Kompass des Evangeliums richten."

Weiter pocht Küng auf einen kollegialen Mit-Bischof, weil in den vergangenen Jahrzehnten vielfach gegen den Geist der Kollegialität verstossen worden sei. Die Kollegialität mit anderen Bischöfen soll wieder hergestellt werden: "Der neue Papst darf die Kirche nicht einseitig als Machtapparat verstehen."

Ordination der Frau

In einer dritten Bitte appelliert Küng an einen frauenfreundlichen Seelsorger. "Die Zeiten des Patriarchats sind vorbei", schreibt Küng. Zudem soll der neue Papst bei komplexen Problemen wie Empfängnisverhütung, Abtreibung und Homosexualität auf moralisierende Verdikte verzichten. Weiter soll die Ordination der Frau gestattet werden.

Bitte vier richtet sich an einen ökumenischen Vermittler. Küng schreibt, "Die römisch-katholische Kirche darf sich nicht als alleinseligmachende, als die einzige wahre Kirche Jesu Christi über andere erheben."

Schlussendlich verlangt Küng vom neuen Papst die Garantie für Freiheit und Offenheit, der kein Wahrheitsmonopol beansprucht und andere Religionen nicht belehrt sondern von ihnen lernen will.

Eine Antwort auf diesen Brief erwartet Küng nicht, wie er in der Samstags-Rundschau von Radio DRS sagte. Der in Tübingen lebende 77-jährige Küng geriet wegen seiner Kritik am Vatikan in Ungnade: 1979 wurde ihm die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen.

(kst/sda)

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