Thomas Schmidheiny unter Insiderverdacht in Spanien

Hintergrund des Klage-Antrags ist die Übernahme des spanischen Zinkkonzern Asturiana de Zinc (AZSA) Anfang 2001 durch den Zuger Rohstoffhändler Xstrata. Schmidheiny war zu dieser Zeit Verwaltungsrat bei Xstrata.

Schmidheiny soll im Dezember 2000 - einen Monat vor der offiziellen Übernahmeofferte der Xstrata - ein grösseres Paket von Asturiana-Aktien auf eigenen Namen an der spanischen Börse gekauft haben.

Am 15. Januar 2001 legte Xstrata den Aktionären dann die Übernahmeofferte zu einem Preis von 13.50 Euro pro Aktie oder 544 Mio. Euro vor. Vor der Ankündigung des Übernahmeangebots waren die Aktien um bis zu 30 Prozent und das Handelsvolumen auf mehr als eine Million Titel gestiegen.

Nach eigenen Angaben verkaufte Schmidheiny die AZSA-Aktien nach der erfolgten Übernahme (im Mai 2001) zum Einstandspreis an Xstrata und erzielte damit keinen Gewinn.

Der Erfolg der Übernahme galt als sicher, da die Zuger Rohstoffhandelsgruppe Glencore Grossaktionär bei Xstrata wie auch bei Asturiana war.

Im Januar dieses Jahres hatte die spanische Börsenaufsicht die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Insidervergehen eingeschaltet. Im Juni war dann bekannt geworden, dass sich der Verdacht gegen Schmidheiny richtete. Die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) hatte zudem die Staatsanwaltschaft mit Informationen unterstützt.

Schmidheiny trat daraufhin als Verwaltungsratspräsident des Zementkonzerns Holcim in den Ausstand, um Auswirkungen dieser persönlichen Angelegenheit auf Holcim zu vermeiden. Bereits zuvor war er aus dem Verwaltungsrat von Xstrata ausgetreten.

(bert/sda)