Ethische Grenzen werden überschritten

Tierschützer legen Einspruch gegen Patent auf Schimpansen ein

publiziert: Donnerstag, 15. Nov 2012 / 16:09 Uhr / aktualisiert: Freitag, 16. Nov 2012 / 08:16 Uhr
Die Tiere hatten den Angaben zufolge künstlich verändertes Erbmaterial erhalten. (Symbolbild)
Die Tiere hatten den Angaben zufolge künstlich verändertes Erbmaterial erhalten. (Symbolbild)

München - Gegen ein europäisches Patent auf gentechnisch veränderte Schimpansen haben elf Organisationen aus Deutschland, Grossbritannien und der Schweiz am Donnerstag gemeinsam Einspruch eingelegt.

5 Meldungen im Zusammenhang
Wie die Kritiker mitteilten, hatte das Europäische Patentamt (EPA) in München das umstrittene Patent EP 1456346 im Februar dieses Jahres an die US-Firma Intrexon erteilt. Die Gegner sehen damit ethische Grenzen des europäischen Patentrechts verletzt.

Die Tiere hatten den Angaben zufolge künstlich verändertes Erbmaterial erhalten, das ursprünglich von Insekten stamme, und sollen für die Pharma-Forschung genutzt werden.

«Tiere sollten mit Respekt behandelt und vor kommerziellem Missbrauch geschützt werden», erklärte der Gentechnik-Experte Christoph Then von der Organisation Testbiotech. «Insbesondere die Patentierung von Menschenaffen kann durch nichts gerechtfertigt werden, die Erteilung dieser Patente ist eine Beleidigung für unsere eigene Gattung.»

Gegen Patente auf Tiere

Patente auf Tiere müssten endlich gestoppt werden, forderte Then. Insgesamt hat das Europäische Patentamt den Angaben zufolge bereits etwa 1200 Patente auf Tiere erteilt. Angefangen habe dies 1992 mit dem Patent auf die sogenannte Krebsmaus.

An dem gemeinsamen Einspruch beteiligten sich den Angaben zufolge auch der Deutsche Tierschutzbund, der Schweizer Tierschutz (STS), die Organisationen Pro Wildlife und Kein Patent auf Leben, die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt und die deutsche Sektion der Wild Chimpanzee Foundation (WCF).

Sie befürchten, dass der bisherige besondere Schutz von Menschenaffen und anderen Primaten vor Tierversuchen durch das neue Patent massiv ausgehöhlt werde.

(knob/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Mehr als tausend Geruchsgene machen Schweine zu Supernasen
London - Die Gene der Schweine ... mehr lesen
Ann Arbor - Gentherapie hat ein ... mehr lesen
Die Experten konzentrierten sich in ihrer Studie auf Mäuse, die über eine Mutation des Gens Ift88 verfügten. (Archivbild)
Bonn - Mit rund der Hälfte aller ... mehr lesen
Befunde über schädliche Eigenschaften von Gen-Futtermittel wurden offenbar mehrfach ignoriert.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung ... mehr lesen  
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und eingeführt: 23 in der grundlegenden beruflichen Ausbildung und 27 in der höheren beruflichen Bildung. mehr lesen  
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 13°C 19°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten