Timothy McVeigh muss am nächsten Montag sterben

Der 33-Jährige habe beschlossen, den Obersten Gerichtshof der USA nicht anzurufen, um eine weitere Verschiebung zu beantragen, sagte sein Verteidiger Robert Nigh am Freitag (Ortszeit) in Denver. McVeigh soll am Montag in Terre Haute im Bundesstaat Indiana durch die Giftspritze sterben.

Richter Richard Matsch, der den Prozess gegen McVeigh 1997 leitete, hatte dessen Antrag auf Aufschub des Termins am Donnerstag abgelehnt. Das dreiköpfige Berufungsgericht bestätigte die Entscheidung am Freitagabend. McVeighs Verteidigern sei es nicht gelungen, gute Gründe für eine Verschiebung anzugeben, hiess es in der Entscheidung des Gerichts.

Erster Termin verschoben

Die Verteidigung wollte mehr Zeit haben, um rund 4000 Seiten Akten zu studieren, die das FBI fälschlicherweise erst vor vier Wochen übergeben hatte. Das Material hätten vor dem Prozess ausgehändigt werden müssen.
Deshalb war der erste Hinrichtungstermin vom 16. Mai um vier Wochen verschoben worden. Die Verteidigung vermutet in den Unterlagen Hinweise auf eine grössere Verschwörung, was die Strafe für McVeigh ihrer Ansicht nach hätte beeinflussen können. Diese Argumentation wies das Gericht zurück. An McVeighs Schuld bestehe kein Zweifel und die Todesstrafe sei dafür angemessen.

McVeigh hatte während des Prozesses geschwiegen, den Bombenanschlag 1995 auf das Bundesgebäude in Oklahoma aus Hass auf die Regierung in Interviews aber zugegeben. Dabei kamen 168 Menschen ums Leben, darunter 19 Kinder, die in einem Kinderhort in dem Gebäude waren. Mehr als 500 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Es war der schwerste je verübte Terrorakt auf amerikanischem Boden.

(ba/sda)