Tirol: Der weisse Tod forderte seine ersten vier Opfer

publiziert: Sonntag, 19. Nov 2000 / 18:43 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 19. Nov 2000 / 19:54 Uhr

Bern - Viel Neuschnee bedeutet Lawinengefahr. Bis zu 120 Zentimeter Schnee hat die Kaltfront der letzten Woche den Alpen beschert. Am Sonntag forderte der weisse Tod in Österreich die ersten vier Opfer. In Silvaplana GR wurde ein Pistenfahrzeug verschüttet.

Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos hatte für den Alpenraum erhebliche Lawinengefahr (Stufe drei von 5) erklärt. Nach den grossen Neuschneemengen war in Tirol die höchste Lawinenenstufe ausgerufen worden. Trotz der Gefahren schnallten am Wochenende zahlreiche Tourenfahrer ihre Skier zum Saisonauftakt an.

In Österreich kostete das Tourenfahren vier Menschen das Leben. Bei einem Lawinenniedergang im Hinteren Ötztal kamen drei Skifahrer ums Leben. Eine weitere Lawine ging in Osttirol nieder. Dabei kam ein Tourenfahrer ums Leben.

Glimpflich verlief ein Lawinenunfall am Corvatsch oberhalb Silvaplana in Graubünden. Um 1300 Uhr löste sich aus einem Nordhang in 3000 Metern Höhe trotz Sprengungen eine 250 Mezer breite Lawine und stürzte rund einen Kilometer ins Tal. Dabei wurde ein Pistenfahrzeug verschüttet. Der Fahrer konnte sich unverletzt aus seinem stark beschädigten Fahrzeug befreien.

Da unklar war, ob sich zur Zeit des Lawinenniederganges im Gebiet Tourenfahrer aufhielten, wurde eine grossangelegte Suche eingeleitet. Es konnten keine Personen geortet werden. Die Suchaktion wurde gegen 16.00 Uhr abgebrochen.

(sda)

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