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Titelverteidiger Tschechien ist ausgeschieden
publiziert: Dienstag, 7. Mai 2002 / 22:53 Uhr
Göteborg - Der zuletzt dreifache Titelträger Tschechien ist an der Eishockey-WM in Schweden nach der Viertelfinal-Niederlage gegen Russland ausgeschieden. Damit kommt es am Donnerstag zu den Halbfinals Russland - Finnland und Schweden - Slowakei.
Aus Schweizer Optik war am Viertelfinal-Tag von Bedeutung, wer
als zweites Team nach Dänemark an der nächsten WM in die Schweizer
Gruppe kommt. Es sind die Amerikaner, die wegen ihrer Niederlage
gegen Finnland das Turnier auf Platz 7 beenden. Die weiteren fixen
WM-Schlussplatzierungen: 5. Tschechien, 6. Kanada, 8. Deutschland.
Für d i e Viertelfinal-Überraschung sorgte Russland, das in der Zwischenrunde nur gegen Österreich gewonnen und seit 1993 an Weltmeisterschaften nie mehr eine Medaille geholt hat. Wie schon in Salt Lake City ebenfalls im Viertelfinal besiegten die Russen ihren früheren Eishockey-Erzrivalen und zuletzt dreimaligen Weltmeister Tschechien, diesmal mit 3:1. Für die Tschechen war es die erste Niederlage an einer Weltmeisterschaft seit zwei Jahren, 19 Spielen und einem 4:6 in St. Petersburg gegen Finnland. Erstmals seit 1994 scheiterten sie vor den Halbfinals.
Matchwinner für Russland war Waleri Karpow, der in der 29. Minute im Powerplay zum 2:1 einen Slapshot von Dimitri Kalinin abfälschte und nach bloss 22 Sekunden des letzten Drittels das vorentscheidende 3:1 markierte. Dazwischen hatten die Tschechen im zweiten Abschnitt während 80 Sekunden Powerplay gegen nur drei Russen durch Jaromir Jagr bloss die Latte getroffen. Im Powerplay versagten die Tschechen auf der ganzen Linie. Im letzten Drittel brachten sie während acht Minuten keinen Treffer zu Stande.
Kanada führte 2:0
Weniger überraschend war der Sieg von Geheimfavorit Slowakei über Kanada, den Olympiasieger von Salt Lake City. Erstaunlich war allerdings der Weg bis zum 3:2 für die Slowaken: Kanada führte bis eine Sekunde vor Schluss des zweiten Drittels durch Tore von Dan Heatley und Ryan Smyth 2:0. Für die Wende benötigte die Slowakei weniger als fünf Spielminuten. Petr Bondra verkürzte mit der Sirene zur zweiten Pause auf 1:2. Zu Beginn des Schlussdrittels machten Miroslav Satan und nochmals Bondra innerhalb von 50 Sekunden aus dem 1:2 ein 3:2.
Der slowakische Sieg war hochverdient, obwohl die Kanadier in der letzten Minute mit einem zusätzlichen Stürmer noch zu zwei hochkarätigen Ausgleichschancen kamen (Comrie und Smyth). Das Einfliegen der NHL-Superstars Ziggy Palffy (Los Angeles Kings) und Jozef Stümpel (Boston Bruins) zahlte sich für die Slowakei aus: Palffy und Stümpel, die bis letzte Saison in L.A. zusammengespielt haben, bildeten mit dem zweifachen Torschützen Bondra jenen Block, der mit seinen zwei Toren die Partie herum riss.
Zweite Schmach drohte den Schweden
Während die Slowaken mit einem Tor in letzter Sekunde die Wende einleiteten, gelang den Deutschen gegen Schweden trotz dem selben Kunststück -- Soccio erzielte die 2:1-Führung nach 19:59 -- das Husarenstück nicht. Das letztlich standesgemässe 6:2 täuscht aber; im Scandinavium zu Göteborg tauchte sehr lange das weissrussische Gespenst auf, das seit dem Viertelfinal in Salt Lake City in den Köpfen der ganzen Eishockey-Nation Schweden herumschwebt. Ronnie Sundin (32.) und Hedin (37.) schafften die Wende für den haushohen Favoriten mit Toren, die nicht aus zwingenden Situationen entstanden. Im Schlussdrittel brach dann Hans Zachs Truppe nach dem vierten schwedischen Tor durch Huselius (50.) ein.
Der Druck auf dem Trainerduo Hardy Nilsson/Mats Waltin wird nach diesem Pflichtsieg aber nicht geringer. Wohl nur die Goldmedaille bei der «Operation Wiedergutmachung» könnte die beiden vor einer vorzeitigen Vertragsauflösung retten und das Gespenst endgültig vertreiben. Kritisiert wird von Fachleuten, dass die «Tre Kronor» im Moment weder das sehr offensive «Torpedo»-System noch ein anderes System richtig spielt. Am Symposium internationaler Coaches in der letzten Woche geriet Nilsson jedenfalls bei der Beantwortung von Fachfragen zu diesem Thema ins Schleudern.
Rintanen bester Finne
Dass mit ihnen in diesem Jahr wieder zu rechnen ist, bewiesen die Finnen beim 3:1 gegen die USA. Die starke Equipe von Hannu Aravirta ging in der 34. Minute durch den Klotener Kimmo Rintanen in Führung, Olli Jokinen von den Florida Panthers doppelte 91 Sekunden später nach. Dan Lacoutures Anschlusstreffer in der 51. Minute beantwortete Finnland beinahe postwendend mit dem matchentscheidenden 3:1 durch Vesa Viitakoski. Die Nordländer, die 1995 ihren bislang einzigen Titel ebenfalls in Schweden gewonnen hatten, vergaben zusätzlich zwei Penalties (den ersten beim Stand von 0:0 Rintanen). Rintanen wurde zum besten Spieler gekürt, Captain Petteri Nummelin spielte solid, während Chris O'Sullivan und Derek Plante unauffällig agierten. Die Finnen revanchierten sich mit dem 3:1 für das 0:6 vor drei Monaten in Salt Lake City. Finnland vertraut in Schweden auf acht Olympia-Teilnehmer; von den amerikanischen Silbermedaillengewinnern wollte oder konnte keiner nach Schweden kommen.
Für d i e Viertelfinal-Überraschung sorgte Russland, das in der Zwischenrunde nur gegen Österreich gewonnen und seit 1993 an Weltmeisterschaften nie mehr eine Medaille geholt hat. Wie schon in Salt Lake City ebenfalls im Viertelfinal besiegten die Russen ihren früheren Eishockey-Erzrivalen und zuletzt dreimaligen Weltmeister Tschechien, diesmal mit 3:1. Für die Tschechen war es die erste Niederlage an einer Weltmeisterschaft seit zwei Jahren, 19 Spielen und einem 4:6 in St. Petersburg gegen Finnland. Erstmals seit 1994 scheiterten sie vor den Halbfinals.
Matchwinner für Russland war Waleri Karpow, der in der 29. Minute im Powerplay zum 2:1 einen Slapshot von Dimitri Kalinin abfälschte und nach bloss 22 Sekunden des letzten Drittels das vorentscheidende 3:1 markierte. Dazwischen hatten die Tschechen im zweiten Abschnitt während 80 Sekunden Powerplay gegen nur drei Russen durch Jaromir Jagr bloss die Latte getroffen. Im Powerplay versagten die Tschechen auf der ganzen Linie. Im letzten Drittel brachten sie während acht Minuten keinen Treffer zu Stande.
Kanada führte 2:0
Weniger überraschend war der Sieg von Geheimfavorit Slowakei über Kanada, den Olympiasieger von Salt Lake City. Erstaunlich war allerdings der Weg bis zum 3:2 für die Slowaken: Kanada führte bis eine Sekunde vor Schluss des zweiten Drittels durch Tore von Dan Heatley und Ryan Smyth 2:0. Für die Wende benötigte die Slowakei weniger als fünf Spielminuten. Petr Bondra verkürzte mit der Sirene zur zweiten Pause auf 1:2. Zu Beginn des Schlussdrittels machten Miroslav Satan und nochmals Bondra innerhalb von 50 Sekunden aus dem 1:2 ein 3:2.
Der slowakische Sieg war hochverdient, obwohl die Kanadier in der letzten Minute mit einem zusätzlichen Stürmer noch zu zwei hochkarätigen Ausgleichschancen kamen (Comrie und Smyth). Das Einfliegen der NHL-Superstars Ziggy Palffy (Los Angeles Kings) und Jozef Stümpel (Boston Bruins) zahlte sich für die Slowakei aus: Palffy und Stümpel, die bis letzte Saison in L.A. zusammengespielt haben, bildeten mit dem zweifachen Torschützen Bondra jenen Block, der mit seinen zwei Toren die Partie herum riss.
Zweite Schmach drohte den Schweden
Während die Slowaken mit einem Tor in letzter Sekunde die Wende einleiteten, gelang den Deutschen gegen Schweden trotz dem selben Kunststück -- Soccio erzielte die 2:1-Führung nach 19:59 -- das Husarenstück nicht. Das letztlich standesgemässe 6:2 täuscht aber; im Scandinavium zu Göteborg tauchte sehr lange das weissrussische Gespenst auf, das seit dem Viertelfinal in Salt Lake City in den Köpfen der ganzen Eishockey-Nation Schweden herumschwebt. Ronnie Sundin (32.) und Hedin (37.) schafften die Wende für den haushohen Favoriten mit Toren, die nicht aus zwingenden Situationen entstanden. Im Schlussdrittel brach dann Hans Zachs Truppe nach dem vierten schwedischen Tor durch Huselius (50.) ein.
Der Druck auf dem Trainerduo Hardy Nilsson/Mats Waltin wird nach diesem Pflichtsieg aber nicht geringer. Wohl nur die Goldmedaille bei der «Operation Wiedergutmachung» könnte die beiden vor einer vorzeitigen Vertragsauflösung retten und das Gespenst endgültig vertreiben. Kritisiert wird von Fachleuten, dass die «Tre Kronor» im Moment weder das sehr offensive «Torpedo»-System noch ein anderes System richtig spielt. Am Symposium internationaler Coaches in der letzten Woche geriet Nilsson jedenfalls bei der Beantwortung von Fachfragen zu diesem Thema ins Schleudern.
Rintanen bester Finne
Dass mit ihnen in diesem Jahr wieder zu rechnen ist, bewiesen die Finnen beim 3:1 gegen die USA. Die starke Equipe von Hannu Aravirta ging in der 34. Minute durch den Klotener Kimmo Rintanen in Führung, Olli Jokinen von den Florida Panthers doppelte 91 Sekunden später nach. Dan Lacoutures Anschlusstreffer in der 51. Minute beantwortete Finnland beinahe postwendend mit dem matchentscheidenden 3:1 durch Vesa Viitakoski. Die Nordländer, die 1995 ihren bislang einzigen Titel ebenfalls in Schweden gewonnen hatten, vergaben zusätzlich zwei Penalties (den ersten beim Stand von 0:0 Rintanen). Rintanen wurde zum besten Spieler gekürt, Captain Petteri Nummelin spielte solid, während Chris O'Sullivan und Derek Plante unauffällig agierten. Die Finnen revanchierten sich mit dem 3:1 für das 0:6 vor drei Monaten in Salt Lake City. Finnland vertraut in Schweden auf acht Olympia-Teilnehmer; von den amerikanischen Silbermedaillengewinnern wollte oder konnte keiner nach Schweden kommen.
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