Titlis-Gletscher gibt Leiche nach 20 Jahren frei

publiziert: Montag, 18. Jul 2005 / 13:48 Uhr / aktualisiert: Montag, 18. Jul 2005 / 14:35 Uhr

Engelberg - Bei der Leiche, die vor zwei Wochen im Titlisgebiet gefunden wurde, handelt es sich um einen 1985 verunfallten Bergsteiger.

Am Titlis werden noch einige Alpnisten vermisst.
Am Titlis werden noch einige Alpnisten vermisst.
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Dessen Vater hatte jahrelang nach seinem vermissten Sohn gesucht. Wie die Obwaldner Kantonspolizei mitteilte, lieferte eine Analyse der Erbsubstanz im Zürcher Institut für Rechtsmedizin die Gewissheit: Bei dem Toten, der am 5. Juli 2005 am Fuss des Firnalpligletschers gefunden wurde, handelt es sich um einen damals 19-jährigen Schweizer, der 1985 im Titlisgebiet abgestürzt war.

Mit diesem Befund kann nun der Vater des Verstorbenen aus dem Kanton Aargau seine jahrelange Suche nach der Leiche abschliessen. Weit über 100 Mal war er ins Gebiet aufgestiegen; immer wieder fand er Teile der Ausrüstung seines Sohnes und dessen Begleiter.

Von Windböen erfasst

Die beiden Berggänger hatten im Januar 1985 auf dem Grosstitlis biwakiert. Bei sehr schlechtem Wetter waren die beiden offenbar von Windböen erfasst und über die Ostwand rund 800 Meter in die Tiefe geschleudert worden. Ihre Leichen wurden damals nicht gefunden.

Vor zwei Jahren dann entdeckte der Vater bei seiner 126. Suche auf dem Firnalpligletscher die Leiche des Begleiters seines Sohnes. Im Hitzesommer 2003 hatte der Gletscher die sterblichen Überreste des abgestürzten Berggängers freigegeben.

Aus dem Eis ragende Kleidungsstücke

Die Leiche des Sohns aber blieb weiterhin verschollen - bis vor zwei Wochen ein Wanderer aus dem Eis ragende Kleidungsstücke entdeckte. Ein Suchflug bestätigte die Vermutung, dass es sich um einen vermissten Alpinisten handeln könnte.

Laut der Obwaldner Polizei werden im Titlisgebiet aber immer noch mehrere verunfallte Personen vermisst - teilweise schon seit Jahrzehnten.

(fest/sda)

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