Täter von Menznau 2001 erleichtert eingebürgert

Todesschütze von Menznau war erleichtert eingebürgert worden

publiziert: Dienstag, 5. Mrz 2013 / 16:39 Uhr
Der Täter war 1991 als Flüchtling vom Kosovo in die Schweiz gelangt und war seit 1998 vorbestraft.
Der Täter war 1991 als Flüchtling vom Kosovo in die Schweiz gelangt und war seit 1998 vorbestraft.

Luzern - Der Mann, der in Menznau LU auf Arbeitskollegen schoss, ist 2001 erleichtert eingebürgert worden. Dass die Einbürgerungsbehörde nichts von seiner Vorstrafe wusste, sei mit dem damaligen Recht erklärbar, teilte das Amt für Gemeinden mit.

10 Meldungen im Zusammenhang
Der mutmassliche Täter war 1991 als Flüchtling vom Kosovo in die Schweiz gelangt. 1998 wurde er wegen Raubes zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt. Als die zweijährige Probezeit 2000 abgelaufen war, wurde der Eintrag im Strafregister offiziell gelöscht.

Gemäss damaligem Recht hätten nur Strafverfolgungsbehörden und Strafgerichte Auszüge erhalten, auf denen gelöschte Vorstrafen ersichtlich waren, und zwar je nach Höhe der Verurteilung während eines Zeitraumes von 10 bis 20 Jahren, schreibt das Luzerner Amt für Gemeinden. Die gelöschten Einträge hätten nicht an andere Behörden weitergeben werden dürfen.

Die Einbürgerungsbehörde konnte deshalb von der Vorstrafe nichts wissen. Zuständig für erleichterte Einbürgerungen ist das Bundesamt für Migration.

Erleichtert eingebürgert werden kann, wer seit mehr als drei Jahren mit einem Schweizer oder einer Schweizerin verheiratet ist und seit mehr als fünf Jahren in der Schweiz lebt. Zudem wird vorausgesetzt, dass die Person in der Schweiz integriert ist, die Rechtsordnung beachtet und die Sicherheit nicht gefährdet.

2007 wurden die Strafregistervorschriften verschärft. Für die Einbürgerungsbehörden seien heute die Vorstrafen bis zur definitiven Löschung ersichtlich, schreibt das Amt für Gemeinden. Bei bedingten Freiheitsstrafen betrage diese Frist 10 Jahre, bei unbedingten Strafen bis zu 20 Jahren.

Schütze beigesetzt

Vier Tage nach der Bluttat wurde der Schütze am Wohnort seiner Eltern in Nec im Kosovo beigesetzt. Der Leichnam des 42-jährigen Täters war am Samstag aus der Schweiz in den Kosovo überführt worden. Dort wurde er am Sonntagnachmittag auf dem Dorffriedhof von Nec im Südwesten des Kosovo nahe der Grenze zu Serbien beigesetzt. Das berichtete die kosovarische Zeitung «Gaseta Express» am Montag.

An den katholischen Trauerfeierlichkeiten für den dreifachen Familienvater hätten zahlreiche Frauen und Männer teilgenommen, berichtete auch der «Blick» am Dienstag. Er veröffentlichte die Traueranzeige der Familie des Täters.

Zwei der drei vom Schützen getöteten Opfer werden gemäss Angaben ihrer Familien am Samstag in ihren Luzerner Wohnorten beigesetzt.

(fest/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 2 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Der Täter von Menznau besass die Tatwaffe wohl illegal.
Luzern - Der 42-jährige Täter von ... mehr lesen
Schüpfheim LU - Eineinhalb Wochen ... mehr lesen
Zahlreiche Menschen erwiesen den Opfern die letzte Ehre. (Symbolbild)
Luzern - Der Mann, der am Freitag ... mehr lesen 1
Neue Details bekannt. (Archivbild)
Weitere Artikel im Zusammenhang
Menznau LU - Auch zwei Tage nach den tödlichen Schüssen in einer Holzverarbeitungsfirma in Menznau konnte die Polizei am Freitag noch keine Angaben zum Hergang und Motiv des Täters machen. Soviel ist klar: Der Schütze war vorgängig polizeilich registriert. mehr lesen 
Das Verbrechen hat gestern ein viertes Todesopfer gefordert.(Archivbild)
St.Gallen - Viele werden sich sicher die Frage stellen, was den Todesschützen des Amoklaufs in Menzau zu dieser schlimmen Tat bewogen hat. Das Verbrechen hat gestern ein viertes ... mehr lesen
Menznau LU - Ein langjähriger Mitarbeiter des Holzverarbeiters Kronospan in Menznau hat am Mittwochmorgen im Betrieb zwei Arbeitskollegen erschossen und sieben verletzt. Er wurde danach tot aufgefunden. Was die Tat ausgelöst hat, ist unklar. mehr lesen  6
Menznau LU - Bei der Schussabgabe im Luzerner Holzverarbeitungsbetrieb Kronospan in Menznau sind am Mittwochmorgen drei Menschen ums Leben gekommen, darunter der mutmassliche Täter. Das sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Simon Kopp, in Menznau gegenüber den Medien. mehr lesen 
Bedingt !
"wegen Raubes zu zwölf Monaten Gefängnis sowie fünf Jahren Landesverweis – bedingt auf zwei Jahre – verurteilt"
Offenbar war die Annahme der Ausschaffungsinitiative, die zwingende Abschiebungen vorsieht, eine gute und richtige Entscheidung des Stimmvolkes. Solche "bedingte auf zwei Jahre" kann man sich zukünftig getrost sparen. Die Sicherheit der Bürger steht nach wie vor über den Interessen Krimineller und ihrem Drang nach Einbürgerung.
Alles wunderbar aber
wäre der Mann nicht eingebürgert worden (hätte als C-Ausweis wie so viele die hier schon jahrzehnte leben) hätte er dann diesen Amoklauf nicht vollführt?

Schon etwas tendenziös diese Medienmitteilungen in dieser sogenannten "linken" Presse, die seltsamerweise immer der SVP nach dem Mund redet (ich meine jetzt nicht NEWS.ch im Einzelnen sondern die breite Medienlandschaft, die immer als "links" verschrien wird)
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Ein unbekannter Hacker oder eine Gruppe von Hackern hat Anfang Juni 2023 sensible Daten des IT-Unternehmens XPlain in der Schweiz gestohlen. Zu den gestohlenen Daten gehören Kundeninformationen, Finanzdaten, geistiges Eigentum und Daten von Schweizer Behörden. mehr lesen 
Fotografie Vom 26. Januar bis 20. August 2023 im Schweizerischen Kameramuseum Vevey  Nach mehrjähriger Arbeit wurde die fotografische Sammlung von Rodolphe Archibald Reiss von der Informationsressourcen- und Archivabteilung der UNIL (Université de Lausanne, UNIRIS) vollständig inventarisiert und digitalisiert. Es ist jetzt in das digitale Sammlungsportal der UNIL integriert und bietet freien Zugang zu einem einzigartigen Erbe. mehr lesen  
Konzentration auf Ransomware begünstigt Angriffe auf weniger geschützte Bereiche  Jena - Wenn die Kassen in Elektro-Flächenmärkten nicht mehr klingeln, im Strassenverkehrsamt keine Kfz zugelassen werden können oder Kliniken neue Patienten abweisen ... mehr lesen
Die Angriffe auf KMU werden im kommenden Jahr ebenso zunehmen, wie die auf Städte und Gemeinden.
Spyware der israelischen Firma Candiru im Fokus der Ermittlungen  Jena - Die Forscher des europäischen IT-Sicherheitsherstellers ESET haben strategische Angriffe auf die Webseiten von Medien, Regierungen, Internet-Service-Providern und Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen aufgedeckt. Im Fokus stehen nach aktuellen Erkenntnissen Organisationen in Ländern des Nahen Ostens bzw. mit Verbindungen dorthin. mehr lesen  
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=19&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • paparazzaphotography aus Muttenz 1
    Foto Sanatorio Liebes news.ch Team, es ist für mich eine Ehre dass sie mein Foto des ... Di, 03.01.17 22:12
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Motor hinten oder vorne war dem Tram in Basel völlig egal! Ob ein Auto über- oder untersteuert, ist nicht von der Lage des Motors ... Mi, 01.06.16 10:54
  • Mashiach aus Basel 57
    Wo bleibt das gute Beispiel? Anstatt sichere, ÜBERSTEUERNDE Heckmotorwagen zu fahren, fahren sie ... Mo, 30.05.16 11:56
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Zugang "Das sunnitische Saudi-Arabien, das auch im Jemen-Konflikt verstrickt ... So, 29.05.16 22:06
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Pink Phanter-Bande? Am 25. 7. 2013 hat eine Befreiung von Pink Panther-Mitglied Milan ... So, 29.05.16 15:38
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wir sind ja alle so anders als diese "Flüchtlinge". Warum sind auch nicht alle so edel, wie ... Sa, 28.05.16 20:25
Unglücksfälle Zorn über Tötung von Gorilla in US-Zoo Cincinnati - Die Tötung eines Gorillas im Zoo der ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten