Oder doch 25 Jahre Haft?

Todesstrafe für einen Tibeter wegen Hilfe zur Selbstverbrennung

publiziert: Donnerstag, 31. Jan 2013 / 12:34 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 31. Jan 2013 / 15:04 Uhr
Tibeter protestieren gegen die Herrschaft Chinas und für ihre Menschenrechte, teils sogar mit Selbsverbrennung.
Tibeter protestieren gegen die Herrschaft Chinas und für ihre Menschenrechte, teils sogar mit Selbsverbrennung.

Bern - Ein chinesisches Gericht hat zwei Tibeter zu drastischen Strafen verurteilt, weil sie zu regierungskritischen Selbstverbrennungen angestachelt haben sollen. Ein 40 Jahre alter Mönch erhielt am Donnerstag ein Todesurteil.

7 Meldungen im Zusammenhang
Dieses soll aber voraussichtlich in eine bis zu 25-jährige Haftstrafe umgewandelt werden, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. Sein 31 Jahre alter Neffe soll zehn Jahre hinter Gitter. Die beiden hätten in der Provinz Sichuan «acht Menschen angespornt und genötigt, sich selbst zu verbrennen». Drei Menschen seien gestorben.

Seit 2009 haben sich nach Informationen von Exiltibetern bereits 99 Tibeter angezündet, um gegen die Herrschaft Chinas über ihr Volk zu protestieren. Sie fordern grössere religiöse, politische und kulturelle Freiheit.

Die chinesischen Behörden reagieren auf die Proteste jeweils mit einer Verschärfung von Sicherheitsvorkehrungen, Entsendung von zusätzlichen Sicherheitskräften und Festnahmen von mutmasslichen Anstiftern.

Lobsang Sangay, der von Exiltibetern gewählte Premierminister, betonte erneut, dass weder der Dalai Lama noch die Exilregierung zu diesen Selbstverbrennungen aufrufen. Allerdings hätten die Tibeter in Tibet keine andere Möglichkeit mehr, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen, sagte Sangay bei einer Solidaritätskampagne in Neu Delhi.

Schwierige Lage

In der indischen Hauptstadt machen derzeit die Exilregierung und mehrere Unterstützerorganisationen auf die Lage der Tibeter in Tibet aufmerksam und bitten um internationale Hilfe. Seit der Dalai Lama und sein Gefolge 1959 aus dem Hochland ins Nachbarland flüchteten, lebt der Grossteil der rund 130 000 Exiltibeter in Indien.

Nach Informationen der Exil-Regierung kamen zur Eröffnung der viertägigen Kampagne mehr als 5000 Menschen zusammen, die meisten von ihnen Tibeter aus der Diaspora. Sangay sagte demnach im Talkatora Stadion, dass die Freiheit Tibets und die Rückkehr des Dalai Lama die Hoffnung aller Tibeter in Tibet sei sowie der Traum aller Tibeter ausserhalb.

(tafi/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Peking - Drei Tibeter sind von einem chinesischen Gericht zu langjährigen ... mehr lesen
Drei Tibeter wurden der vorsätzlichen Tötung für schuldig befunden. (Symbolbild)
Peking - In China haben sich erneut zwei Tibeter aus Protest angezündet. Ein Mann habe sich vor einem buddhistischen Kloster in der westchinesischen Provinz Gansu in Brand gesetzt und sei gestorben, berichteten die Organisationen International Campaign for Tibet ICT. mehr lesen 
Ein chinesisches Gericht hat zwei Tibeter wegen eines «vorsätzlichen Tötungsdelikts» angeklagt.
Peking - Ein chinesisches Gericht hat ... mehr lesen
Peking - Chinesische Gerichte haben laut Radio Free Asia vier Tibeter zu langjährigen ... mehr lesen
Die staatlichen Medien berichten nur in seltenen Fällen über Selbstverbrennungen. (Archivbild)
Ein rund 40 Jahre alter Mann provozierte eine Selbstverbrennung. (Symbolbild)
Tel Aviv - Bei einer Protestaktion in ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Peking - Aus Protest gegen die chinesische Herrschaft über das tibetische Volk hat sich erneut eine Tibeterin selbst verbrannt. Die dreifache Mutter überschüttete sich am Mittwoch vor einem Kloster in Barma im Kreis Aba in der südwestchinesischen Provinz Sichuan mit Benzin und zündete sich an. mehr lesen 
Peking - Die Welle der Selbstverbrennungen tibetanischer Mönche hat offenbar mindestens ein weiteres Todesopfer gefordert. Der makabre Protest gegen die Herrschaft Chinas erreichte dabei erstmals die Hauptstadt der autonomen Region. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Der Schweizer Journalist Peter Achten.
Der Schweizer Journalist Peter Achten.
Als Peter Achten am 26. März verstorben ist, ging einer der grossen Journalisten der Schweiz von uns. Ein Journalist, der, als news.ch noch aktiv publizierte, auch sechs Jahre für VADIAN.NET tägig war und zwischen 2010 und 2016 gute 300 Kolumnen über China, Vietnam, Birma und Asien im Allgemeinen für uns verfasst hat. mehr lesen 
Musikerin darf ihre Gigs in Guangzhou und Shanghai nicht spielen  Selena Gomez (23) darf aufgrund ihrer Verbindung zum Dalai Lama (80) in China nicht mehr auftreten. mehr lesen  
Selena Gomez und der Dalai Lama.
Tschechien - China  Prag - In betont herzlicher Atmosphäre ist der dreitägige offizielle Besuch des chinesischen Präsidenten in Tschechien zu Ende gegangen. Die Staatsoberhäupter Milos Zeman und Xi ... mehr lesen  
Selbstmord aus Protest  Dharamsala - Hunderte Menschen haben am Sonntag in Indien an der Beisetzung eines ... mehr lesen  
Der Junge starb an einem Herzstillstand.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 12°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Basel 12°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
St. Gallen 10°C 22°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 12°C 23°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Luzern 12°C 24°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Genf 12°C 24°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen sonnig
Lugano 16°C 23°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten