Tötungsdelikt: Linke für besseres Waffengesetz

publiziert: Montag, 3. Dez 2007 / 14:05 Uhr

Zürich - Das Tötungsdelikt von Zürich-Höngg hat im Zürcher Kantonsrat deutliche Worte provoziert. Die Linke forderte ein «Überdenken der alten Traditionen». SP und CVP wollen, dass Armeewaffen freiwillig und kostenlos abgegeben werden können.

11 Meldungen im Zusammenhang
Dass der Täter, der vorletzte Woche ein 16-jähriges Mädchen erschossen hatte, ein Soldat war und die Tatwaffe eine Armeewaffe gewesen sei, mache fassungslos und entsetzt, hiess es in einer Fraktionserklärung der SP. Die Zeit sei reif für eine erneute politische Diskussion zum eben erst geänderten Waffengesetz.

In einem dringlichen Postulat fordert die SP gemeinsam mit der CVP und den Grünliberalen, dass Armeeangehörige möglichst bald ihre persönliche Armeewaffe kostenlos und ohne Angabe eines Grundes im Zeughaus deponieren können.

In einer persönlichen Erklärung riefen Parlamentarierinnen aus dem Wahlkreis, in dem das Unglück geschehen war, dazu auf, keine Armeewaffen mehr an aktive oder ehemalige Armeeangehörige abzugeben.

Von den Erklärungen provoziert, gab ein SVP-Sprecher der Linken die Schuld am Unglück. Mit ihrer Politik zum Datenschutz habe sie dafür gesorgt, dass die Armee die notwendigen Daten über den Schützen nicht bekommen habe. Der Sprecher wehrte sich dagegen, dass alle Wehrmänner unter Generalverdacht gestellt würden.

Kritik an Fuhrer

Kritik erntete auch die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Rita Fuhrer der SVP. Als Präsidentin des Schweizerischen Schiesssportverbandes hatte sie nach dem Tötungsdelikt etwa gesagt, «es bestehe kein Handlungsbedarf betreffend Armeewaffen im Haus» oder «nicht das Werkzeug, sondern der Mensch sei das Problem».

Verschiedene Parlamentarier wollten nun wissen, ob diese Aussagen der Haltung der Zürcher Regierung entspreche und weshalb sich die Volkswirtschaftsdirektion und nicht die zuständige Direktion zu diesem Thema geäussert habe.

«Schiesssport nicht tangiert»

AL und Grüne betonten, dass es nicht um den Schiesssport als Hobby, die Schwächung der Wehrbereitschaft oder um die Abschaffung der Armee gehe, sondern um Menschenleben. Ideologien seien fehl am Platz.

Hier könne es keine Halbheiten oder Zwischenlösungen geben, sagte der AL-Sprecher. «Lassen Sie die Armeewaffe im Zeughaus».

(ht/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Irene Beyeler gehört dem Olympiakader an, Lukas Grunder ist als Mitglied des ... mehr lesen
Lukas Gurunder (l.) und Irene Beyeler (r.) üben mit Leidenschaft den Schiesssport aus.
Pascal Loretan gehört zu den hoffnungsvollen Nachwuchsschützen.
Ausdauer, Konzentration, Koordination, Gleichgewicht und Kraft – nur wenige Sportarten verlangen den Einklang von Körper und Geist so sehr wie das Sportschiessen. Eine Sportart mit Tradition und ... mehr lesen
Genf - Genfer Armeeangehörige ... mehr lesen
Es kamen viele Anfragen zur Möglichkeit, Armeewaffen im Zeughaus zu deponieren.
Das Sturmgewehr soll unentgeldlich im Zeughaus gelagert werden dürfen.
Zürich - Der Zürcher Kantonsrat will ... mehr lesen
Bern - Verteidigungsminister Samuel Schmid lässt den Umgang mit ... mehr lesen
Ist die Armeewaffe zu Hause noch zeitgemäss?
Weitere Artikel im Zusammenhang
Die Armee prüfte lediglich, ob der Mann ein Risiko für ihre Daten und Anlagen darstellte.
Bern - Die Armee wusste, dass der ... mehr lesen
Zürich - Der Todesschütze vom Zürcher Hönggerberg dürfte wegen vorsätzlicher Tötung oder gar wegen Mordes angeklagt werden. Der Strafrahmen reicht von fünf Jahren bis lebenslänglich. Je nach Einstufung der Schuldfähigkeit kann die Strafe geringer ausfallen. mehr lesen 
Zürich - Beim Tötungsdelikt vom ... mehr lesen
Übungsmunition der Schweizer Armee.
Da der junge Mann noch kurz vorher zuhause war, ist ein Zivilgericht zuständig, so Samuel Schmid.
Zürich - Der Todesschütze vom ... mehr lesen
Bern - Die Schweizer Armee hat ... mehr lesen
Die Abgabe von Taschenmunition wurde bereits gestoppt.
Der Umgang mit Waffen soll nur noch einem kleinen Kreis ermöglicht werden.
Bern - Was das Parlament nicht wollte, ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im ... mehr lesen  
Durch die Massnahme sollten Saisonmitarbeitenden im Gastgewerbe Ganzjahresperspektiven geboten werden.
Private Radio- und Fernsehveranstalter werden mit 30 Millionen Franken aus der Radio- und Fernsehabgabe direkt unterstützt.
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch gesunken. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Medien für die Demokratie hat das ... mehr lesen  
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, will ein überparteiliches Komitee aus den Reihen der SVP, CVP und EDU das Referendum ergreifen. mehr lesen   3
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 11°C 26°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Basel 12°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
St. Gallen 11°C 23°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
Bern 11°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
Luzern 12°C 25°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Genf 12°C 26°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen vereinzelte Gewitter
Lugano 16°C 26°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter gewitterhaft
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten