Motorrad

Tom Lüthi endgültig wieder in der Weltspitze

publiziert: Sonntag, 25. Aug 2013 / 13:54 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 25. Aug 2013 / 17:24 Uhr
Tom Lüthi zeigt beim GP von Tschechien ein fantastisches Rennen.
Tom Lüthi zeigt beim GP von Tschechien ein fantastisches Rennen.

Er schnupperte am Sieg und war am Schluss auch mit Rang 3 überglücklich: Tom Lüthi meldete sich beim GP von Tschechien in Brünn endgültig in der Weltspitze zurück. Für den WM-Fünften Dominique Aegerter endete ein Frust-Rennen auf Rang 13.

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Lüthi hatte am Samstag nach seinem etwas enttäuschenden 8. Startplatz schon gesagt, dass er auch aus der dritten Startreihe gewinnen könne. Dazu hats zwar nicht gereicht, obwohl der 26-Jährige fünf Runden vor Schluss erstmals die Führung hatte übernehmen können. "Ich spürte schnell, dass ich eine gute Pace hatte und eigentlich locker überholen konnte. Als ich vorne lag, dachte ich an den Sieg." Es wäre der erste von bisher sieben Siegen seit Mai 2012 in Le Mans gewesen.

Doch Lüthi bekam auf seiner Suter-Maschine wie schon im Qualifying etwas Chattering-Probleme "und konnte am Schluss einfach nicht mehr attackieren". Auf Sieger Mika Kallio verlor Lüthi 0,799 Sekunden, auf den Zweiten Takaaki Nakagami zwei Zehntel. Es ist erst das zweite Mal in dieser Saison nach Le Mans Mitte Juni und in allen Klassen eine grosse Ausnahme, dass kein Spanier auf dem Podst steht. Pol Espargaro verpasste dies hinter Lüthi um 0,166 Sekunden.

Lüthis packender Fight gegen Kallio erinnerte an die Saison 2005, als er gegen den Finnen in der 125er-Klasse Weltmeister werden konnte. Der 30-jährige Kalex-Pilot feierte seinen ersten Sieg seit fünf Jahren (Silverstone 2008), den insgesamt 13. im 190. GP-Rennen. In der WM konnte der Finne, der sich 2009 und 2010 erfolglos in der MotoGP versuchte, mit seinem dritten Saison-Podestplatz Dominique Aegerter überholen und als Vierter den Rückstand auf den Briten Scott Redding, der nur Achter geworden ist, auf 52 Punkte verkürzen.

Für Lüthi war dieses Rennen aber nicht einfach nur einer von nun 29 Podestplätzen in 173 Rennen, sondern so etwas wie eine Rückkehr in die Weltspitze. Nach dem Testunfall im Februar mit dem zertrümmerten Ellbogen und gebrochenen Schlüsselbein gabs zwar schon Mitte Juni in Montmelo einen dritten Rang, "doch erst hier zeigte sich, dass die Folgen des Sturzes überwunden sind", erklärte Lüthi, der hier vor acht Jahren siegte und sich letztes Jahr als Zweiter nur um sechs Hundertstel von Marc Marquez schlagen lassen musste.

Aegerter stinksauer über Rang 13

Zu Beginn des 20-Runden-Kampfes sah es aus, als würde Dominique Aegerter für den Schweizer Exploit sorgen: Mit einem seiner berühmten Blitzstarts hatte sich der 22-jährige Rohrbacher nach vier Kurven schon von Startplatz 10 auf Position 3 vorgekämpft. Nach sechs Runden wurde der Suter-Fahrer nach hinten durchgereicht, "weil ich einfach die Pace nicht halten konnte. Das Warum müssen wir genau analysieren. Es ist frustrierend."

Dass er nun schon 26 Mal in Serie, zum 36. Mal in den letzten 37 Rennen, in die WM-Punkte fahren konnte, war kein Trost für Aegerter, der letztmals am 30. September 2012, an seinem 22. Geburtstag, noch schlechter klassiert gewesen war (15. in Aragon). In seinem Frust liess Aegerter sogar offen, ob er die beiden Angebote für nächste Saison von zwei italienischen Moto2-Teams nicht genauer prüfen solle.

"Eigentlich stimmts hier schon, aber es fehlen bei mir und auch im Team kleine Detaills zu einem absoluten Topteam", erklärte Aegerter, der von "carXpert"-Teambesitzer Olivier Métraux seit sieben Jahren unterstützt und gefördert wird. Teamchef Fred Corminboeuf dazu: "Unterschrieben ist nichts, aber ich bin hundertprozentig überzeugt, dass Domi auch nächstes Jahr für uns fährt."

Krummenacher fehlten 7 Hunderstel zu WM-Punkt

Aegerters Teamkollege Randy Krummenacher, handicapiert durch zwei gebrochene und operierte Finger an der rechten Hans, fuhr nach seinen zwei Stürzen im Qualifying am Samstag ein unauffälliges, aber gutes Rennen. Der 23-jährige Zürcher Oberländer schaffte es von Startplatz 22 auf Rang 16, zu einem WM-Punkte fehlten ihm nur gerade sieben Hundertstel.

Diesen sicherte sich Toni Elias, der Moto2-Weltmeister von 2010. "Ich war mal an ihm vorbei, konnte seinen Angriff in der letzten Runde aber nicht mehr kontern", erklärte Krummenacher, der glaubt, dass er in einer Woche in Silverstone in die Punkte fahren wird, "wenn der Körper das macht, was mein Kopf will".

Resultate:
 Brünn. GP von Tschechien. Moto2 (20 Rd = 108,060 km): 1. Mika Kallio (Fi), Kalex, 41:11,785 (157,3 km/h). 2. Takaaki Nakagami (Ja), Kalex, 0,590. 3. Tom Lüthi (Sz), Suter, 0,799. 4. Pol Espargaro (Sp), Kalex, 0,965. 5. Joahnn Zarco (Fr), Suter, 1,100. 6. Nicolas Terol (Sp), Suter, 1,539. - Ferner: 8. Scott Redding (Gb), Kalex, 4,490. 13. Dominique Aegerter (Sz), Suter, 12,490. 16. Randy Krummenacher (Sz), Suter, 24,497. - Schnellste Runde (20.): Zarco 2:02,605 (158,6 km/h). - 34 Fahrer gestartet, 26 klassiert.

WM-Stand (10/17): 1. Redding 167. 2. Espargaro 146. 3. Esteve Rabat (Sp), Kalex, 122. 4. Kallio 115. 5. Aegerter 97. 6. Zarco 86. - Ferner: 11. Lüthi 65. 18. Krummenacher 20.

Moto3 (19 Rd = 102,657 km): 1. Luis Salom (Sp), KTM, 40:58,770 (150,3 km/h). 2. Maverick Viñales (Sp), KTM, 0,507. 3. Jonas Folger (De), FTR-Honda, 1,015. 4. Alex Rins (Sp), KTM, 1,081. 5. Alex Marquez (Sp), KTM, 1,240. 6. Alexis Masbou (Fr), FTR-Honda, 4,787. - Schnellste Runde (19.): Salom 2:08,307 (151,5 km/h). - 35 Fahrer gestartet, 30 klassiert.

WM-Stand (10/17): 1. Salom 208. 2. Viñales 194. 3. Rins 180. 4. Folger 110. 5. Marquez 101. 6. Miguel Oliveira (Por), Mahindra, 84.

Nächstes Rennen: GP von England in Silverstone am 1. September.

(fest/Si)

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