Berlin - Der Streit zwischen dem Land Berlin und dem Schweizer Architekten Peter Zumthor um sein NS-Dokumentationszentrum Topographie des Terrors geht in die nächste Runde: Zumthor hat den Teilabriss des Zentrums gerichtlich stoppen lassen.
Peter Zumthor wäre das Lachen fast vergangen. Zumthor war 1993 als Sieger aus einem Architekturwettbewerb für das NS-Dokumentationszentrum hervorgegangen. Der Entwurf des Architekten auf dem einstigen Gelände der Zentralen von SS und Gestapo sollte ein Mittelpunkt der Gedenkstätten in der Hauptstadt werden.
Wegen der komplizierten und filigranen Struktur mit Dutzenden Betonstäben und einer Glasfassade geriet der Bau immer wieder ins Stocken und die Kosten explodierten. Diese wurden schliesslich auf 38,9 Mio. Euro begrenzt, die Bund und Land je zur Hälfte tragen.
Im Mai 2004 kündigte Berlin dem Architekten, um den Bau neu ausschreiben zu lassen. Raue bezeichnete diese Kündigung als empörenden Vorgang.
Es ist einzigartig in der Welt, dass man einem Architekten nicht erlaubt, seinen Entwurf zu Ende zu bauen, kritisierte der Rechtsanwalt. Die Beschwerde beziehe sich deshalb auf eine mögliche Verletzung des Persönlichkeitsrechts von Zumthor.
Der Chefjustiziar der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Michael Losch, sagte, das Bundesverfassungsgericht habe die Bitte geäussert, durch einen Abriss keine vollendenten Tatsachen zu schaffen. Rein rechtlich hält er die Beschwerde für offensichtlich unbegründet.
(rr/sda)
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