Blutige Proteste
Tote und Verletzte in Georgien
publiziert: Donnerstag, 26. Mai 2011 / 10:39 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 26. Mai 2011 / 14:32 Uhr

Tiflis - Bei blutigen Auseinandersetzungen von Opposition und Sicherheitskräften sind in Georgien nach offiziellen Angaben ein Polizist und ein Zivilist getötet worden. Mindestens 39 Menschen wurden verletzt, wie das Innenministerium in der Hauptstadt Tiflis mitteilte.

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Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch verurteilte am Donnerstag das unverhältnismässig brutale Vorgehen gegen die friedlich protestierende Menge. Die Opposition fordert den Rücktritt von Präsident Michail Saakaschwili.

Sondereinheiten des Innenministeriums waren in der Nacht mit Gummiknüppeln, Tränengas und Wasserwerfern gegen Saakaschwili-Gegner vorgegangen. Medien berichteten von mindestens 90 Festnahmen.

Gegenseitige Vorwürfe

Die Behörden begründeten die Auflösung der Demonstration damit, dass die Genehmigung für Proteste um Mitternacht ausgelaufen sei. Die Ex-Sowjetrepublik feierte am Donnerstag mit einer Militärparade den Tag der Unabhängigkeit. Deshalb sollten die Proteste beendet werden.

Die beiden Männer seien vermutlich bei einem Unfall getötet worden, als Oppositionelle im Auto mit hohem Tempo den Demonstrationsort verliessen, sagte Innenministeriumssprecher Schota Utiaschwili. Zunächst hatte es geheissen, beide Toten seien Polizisten.

Saakaschwili: Ausland schuld

Saakaschwili warf den Demonstranten vor, das Land destabilisieren zu wollen. «Es geht ihnen nicht um Redefreiheit», sagte der seit 2004 amtierende Staatschef. Er machte «Kräfte im Ausland» für die Unruhen mitverantwortlich. Unter den Verletzten seien 28 Demonstranten sowie 8 Polizisten und ein Journalist.

Die Polizei habe auf Demonstranten eingeschlagen, obwohl diese keinen Widerstand geleistet hätten, teilte die Organisation Transparency International Georgia mit. «Das ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit», sagte die frühere Parlamentspräsidentin Nino Burdschanadse, die zu den Oppositionsführern in Georgien gehört.

Autoritäre Methoden

Die Regierungsgegner werfen Saakaschwili autoritäre Methoden vor. Bereits in der Vergangenheit gab es blutige Proteste in Georgien. Die zersplitterte Opposition scheiterte aber stets damit, den Präsidenten abzulösen. Der Russland-Gegner Saakaschwili will das Land nach eigenen Angaben in die EU und in die Nato führen.

(bert/sda)

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