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Tour de France: Dario Frigo gewinnt letzte Alpenetappe
publiziert: Donnerstag, 25. Jul 2002 / 17:18 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 25. Jul 2002 / 21:40 Uhr
Cluses - Fast zwei Jahren nach dem Erfolg von Stefano Zanini in Paris hat Dario Frigo an der Tour de France wieder einen Etappensieg für Italien verbucht. Lance Armstrongs Vormachtstellung blieb in der dritten und letzten Alpenetappe ungebrochen.
Der 29-jährige Frigo gewann in Cluses nach 142 km überraschend den Spurt einer dreiköpfigen Vorhut vor Mario Aerts (Be) und Landsmann Giuseppe Guerini, die im nächsten Jahr der gleichen Sportgruppe (Deutsche Telekom) angehören werden. Armstrong traf im ersten Feld mit gut viereinhalb Minuten Rückstand im Ziel ein und führt das Gesamtklassement nach 17 Etappen unverändert 5:06 vor Joseba Beloki (Sp) an.
Wie im Paradies
Die Etappe entwickelte sich der Ausgangslage und den Erwartungen entsprechend. Viele Fahrer mit erheblichen Rückständen im Gesamtklassement versuchten, ihre persönliche Bilanz noch aufzuhellen. Zu ihnen gehörte Frigo, der am Mont Ventoux eingebrochen war und seine Ambitionen bezüglich Gesamtwertung spätestens am letzten Sonntag schwinden sah. "Wegen der Hitze geriet ich am Ventoux in eine schwere Krise und litt Höllenqualen", sagte Frigo, "der Rückschlag bot mir aber auch eine Chance, und die wollte ich in den Alpen unbedingt nützen. Und jetzt fühle ich mich wie im Paradies."
Frigo, in diesem und im vorigen Jahr Gesamtsieger der Tour de Romandie, hatte mit mehreren Fluchtgefährten schon am Cormet de Roselend, im ersten von vier Pässen, das Weite gesucht. Bereits nach halber Distanz und im zweiten Anstieg, dem Col des Saisies, reduzierte sich die Vorhut auf jene drei Fahrer, die den Sieg unter sich ausmachen sollten. Auf dem letzten Kilometer attackierten Aerts und Guerini je einmal, Frigo blieb derweil cool, liess jeweils die Widersacher kontern und behielt das bessere Ende für sich.
Frigo kein Unbekannter
Frigo trug im vorigen Jahr während elf Tagen das Leadertrikot im Giro d´Italia, blieb aber in der Dopingrazzia in Sanremo hängen und wurde hernach für acht Monate gesperrt. Den diesjährigen Giro beendete er als Zehnter. Seit dem 8. März 2002 ist er wieder startberechtigt und verbuchte seither fünf Siege, und stets in bedeutenden Rennen. "Darauf bin ich schon ein wenig stolz", sagte der Italiener aus Varese. An der Tour de Romandie und bei Paris - Nizza gewann er ebenfalls je eine Etappe, zudem wurde er italienischer Meister im Zeitfahren.
Etappensieger aus elf Ländern
Mit dem Erfolg Frigos teilen sich schon elf Länder die 18 Tagessiege. Aerts musste sich wie schon am Dienstag mit Platz 2 begnügen, womit die Belgier weiterhin auf den ersten Etappensieg warten. Er sammelte aber 110 Punkte in der Bergpreiswertung und könnte Laurent Jalabert (Fr) in der 18. Etappe theoretisch um einen Punkt überholen. Hinter Aerts und Guerini fuhr David Moncoutié auf den vierten Platz und festigte seine Position als bester Franzose im Gesamtklassement (12.). Aber auch Moncoutié kann kaum verhindern, dass erstmals seit 1993 kein Franzose die Tour de France unter den ersten Zehn beenden wird.
An der langen Leine
Lance Armstrongs Equipe hielt die Ausreisser wie gewohnt an der langen Leine. Ausser Santiago Botero hatte keiner der Herausforderer den Mut (und die Klasse), den Leader anzugreifen. Der Kolumbianer entwich der Gruppe mit dem "Maillot jaune" im letzten Anstieg, schloss noch zur ersten Verfolgergruppe auf und nahm Armstrong knapp anderthalb Minuten ab. Lohn für den Kolumbianer war der der Sprung vom 7. auf den 4. Gesamtrang. Zu befürchten hatte Armstrong freilich nichts. Der zweifache Etappensieger Botero liegt nach der viertletzten Etappe mehr als zehn Minuten im Rückstand.
17. Etappe -- Resultate Tour de France. 17. Etappe, Aime - Cluses (142 km):
1. Dario Frigo (It) 4:02:27 (35,141 km/h), 20 Sekunden Bonifikation. 2. Mario Aerts (Be), gleiche Zeit, 12 Sek. Bon. 3. Giuseppe Guerini (It) 0:02 zurück, 8 Sek. Bon. 4. David Moncoutié (Fr) 2:55. 5. Thor Hushovd (No) 2:58. 6. Laurent Lefèvre (Fr). 7. Unai Osa (Sp). 8. Marcos Serrano (Sp). 9. Jörg Jaksche (De). 10. Carlos Sastre (Sp).
11. Santiago Botero (Kol), alle gleiche Zeit. 12. José Gutierrez (It) 3:14. 13. Laurent Brochard (Fr) 4:36. 14. Francisco Mancebo (Sp). 15. Levi Leipheimer (USA). 16. Tyler Hamilton (USA). 17. Joseba Beloki (Sp). 18. Andrej Kiwilew (Kas). 19. José Luis Rubiera (Sp). 20. Stéphane Goubert (Fr).
21. Michael Boogerd (Ho). 22. Igor Gonzalez Galdeano (Sp). 23. Raimondas Rumsas (Lit). 24. Lance Armstrong (USA). 25. José Azevedo (Por). 26. Roberto Heras (Sp). 27. Ivan Basso (It), alle gleiche Zeit. 28. Isidro Nozal (Sp) 4:55. 29. Sylvain Chavannel (Fr) 4:56. 30. Massimiliano Lelli (It) 5:21.
Ferner: 50. Beat Zberg (Sz) 9:08. 135. Rubens Bertogliati (Sz) 24:12. -- 156 Fahrer gestartet, 153 klassiert. -- Aufgegeben u.a. Daniel Atienza (Sp).
Gesamtklassement:
1. Armstrong 72:50:25. 2. Beloki 5:06. 3. Rumsas 7:24. 4. Botero 10:59. 5. Azevedo 12:08. 6. Gonzalez Galdeano 12:12. 7. Mancebo 12:28. 8. Heras 12:54. 9. Leipheimer 13:58. 10. Sastre 14:49.
11. Basso 15:04. 12. Moncoutié 17:12. 13. Boogerd 17:32. 14. Richard Virenque (Fr) 22:40. 15. Lelli 24:56. 16. Osa 24:57. 17. Goubert 25:04. 18. Hamilton 25:50. 19. Kiwilew 26:39. 20. Nicolas Vogondy (Fr) 26:43.
21. Rubiera 29:46. 22. Ivan Gotti (It) 34:27. 23. Frigo 36:04. 24. Dariusz Baranowski (Pol) 37:19. 25. Axel Merckx (Be) 37:31. 26. Nicki Sörensen (Dä) 37:41. 27. Zberg 38:24. 28. Brochard 38:30. 29. Alexander Botscharow (Russ) 43:14. 30. Gutierrez 46:36. -- Ferner: 132. Bertogliati 2:56:31.
Wie im Paradies
Die Etappe entwickelte sich der Ausgangslage und den Erwartungen entsprechend. Viele Fahrer mit erheblichen Rückständen im Gesamtklassement versuchten, ihre persönliche Bilanz noch aufzuhellen. Zu ihnen gehörte Frigo, der am Mont Ventoux eingebrochen war und seine Ambitionen bezüglich Gesamtwertung spätestens am letzten Sonntag schwinden sah. "Wegen der Hitze geriet ich am Ventoux in eine schwere Krise und litt Höllenqualen", sagte Frigo, "der Rückschlag bot mir aber auch eine Chance, und die wollte ich in den Alpen unbedingt nützen. Und jetzt fühle ich mich wie im Paradies."
Frigo, in diesem und im vorigen Jahr Gesamtsieger der Tour de Romandie, hatte mit mehreren Fluchtgefährten schon am Cormet de Roselend, im ersten von vier Pässen, das Weite gesucht. Bereits nach halber Distanz und im zweiten Anstieg, dem Col des Saisies, reduzierte sich die Vorhut auf jene drei Fahrer, die den Sieg unter sich ausmachen sollten. Auf dem letzten Kilometer attackierten Aerts und Guerini je einmal, Frigo blieb derweil cool, liess jeweils die Widersacher kontern und behielt das bessere Ende für sich.
Frigo kein Unbekannter
Frigo trug im vorigen Jahr während elf Tagen das Leadertrikot im Giro d´Italia, blieb aber in der Dopingrazzia in Sanremo hängen und wurde hernach für acht Monate gesperrt. Den diesjährigen Giro beendete er als Zehnter. Seit dem 8. März 2002 ist er wieder startberechtigt und verbuchte seither fünf Siege, und stets in bedeutenden Rennen. "Darauf bin ich schon ein wenig stolz", sagte der Italiener aus Varese. An der Tour de Romandie und bei Paris - Nizza gewann er ebenfalls je eine Etappe, zudem wurde er italienischer Meister im Zeitfahren.
Etappensieger aus elf Ländern
Mit dem Erfolg Frigos teilen sich schon elf Länder die 18 Tagessiege. Aerts musste sich wie schon am Dienstag mit Platz 2 begnügen, womit die Belgier weiterhin auf den ersten Etappensieg warten. Er sammelte aber 110 Punkte in der Bergpreiswertung und könnte Laurent Jalabert (Fr) in der 18. Etappe theoretisch um einen Punkt überholen. Hinter Aerts und Guerini fuhr David Moncoutié auf den vierten Platz und festigte seine Position als bester Franzose im Gesamtklassement (12.). Aber auch Moncoutié kann kaum verhindern, dass erstmals seit 1993 kein Franzose die Tour de France unter den ersten Zehn beenden wird.
An der langen Leine
Lance Armstrongs Equipe hielt die Ausreisser wie gewohnt an der langen Leine. Ausser Santiago Botero hatte keiner der Herausforderer den Mut (und die Klasse), den Leader anzugreifen. Der Kolumbianer entwich der Gruppe mit dem "Maillot jaune" im letzten Anstieg, schloss noch zur ersten Verfolgergruppe auf und nahm Armstrong knapp anderthalb Minuten ab. Lohn für den Kolumbianer war der der Sprung vom 7. auf den 4. Gesamtrang. Zu befürchten hatte Armstrong freilich nichts. Der zweifache Etappensieger Botero liegt nach der viertletzten Etappe mehr als zehn Minuten im Rückstand.
17. Etappe -- Resultate Tour de France. 17. Etappe, Aime - Cluses (142 km):
1. Dario Frigo (It) 4:02:27 (35,141 km/h), 20 Sekunden Bonifikation. 2. Mario Aerts (Be), gleiche Zeit, 12 Sek. Bon. 3. Giuseppe Guerini (It) 0:02 zurück, 8 Sek. Bon. 4. David Moncoutié (Fr) 2:55. 5. Thor Hushovd (No) 2:58. 6. Laurent Lefèvre (Fr). 7. Unai Osa (Sp). 8. Marcos Serrano (Sp). 9. Jörg Jaksche (De). 10. Carlos Sastre (Sp).
11. Santiago Botero (Kol), alle gleiche Zeit. 12. José Gutierrez (It) 3:14. 13. Laurent Brochard (Fr) 4:36. 14. Francisco Mancebo (Sp). 15. Levi Leipheimer (USA). 16. Tyler Hamilton (USA). 17. Joseba Beloki (Sp). 18. Andrej Kiwilew (Kas). 19. José Luis Rubiera (Sp). 20. Stéphane Goubert (Fr).
21. Michael Boogerd (Ho). 22. Igor Gonzalez Galdeano (Sp). 23. Raimondas Rumsas (Lit). 24. Lance Armstrong (USA). 25. José Azevedo (Por). 26. Roberto Heras (Sp). 27. Ivan Basso (It), alle gleiche Zeit. 28. Isidro Nozal (Sp) 4:55. 29. Sylvain Chavannel (Fr) 4:56. 30. Massimiliano Lelli (It) 5:21.
Ferner: 50. Beat Zberg (Sz) 9:08. 135. Rubens Bertogliati (Sz) 24:12. -- 156 Fahrer gestartet, 153 klassiert. -- Aufgegeben u.a. Daniel Atienza (Sp).
Gesamtklassement:
1. Armstrong 72:50:25. 2. Beloki 5:06. 3. Rumsas 7:24. 4. Botero 10:59. 5. Azevedo 12:08. 6. Gonzalez Galdeano 12:12. 7. Mancebo 12:28. 8. Heras 12:54. 9. Leipheimer 13:58. 10. Sastre 14:49.
11. Basso 15:04. 12. Moncoutié 17:12. 13. Boogerd 17:32. 14. Richard Virenque (Fr) 22:40. 15. Lelli 24:56. 16. Osa 24:57. 17. Goubert 25:04. 18. Hamilton 25:50. 19. Kiwilew 26:39. 20. Nicolas Vogondy (Fr) 26:43.
21. Rubiera 29:46. 22. Ivan Gotti (It) 34:27. 23. Frigo 36:04. 24. Dariusz Baranowski (Pol) 37:19. 25. Axel Merckx (Be) 37:31. 26. Nicki Sörensen (Dä) 37:41. 27. Zberg 38:24. 28. Brochard 38:30. 29. Alexander Botscharow (Russ) 43:14. 30. Gutierrez 46:36. -- Ferner: 132. Bertogliati 2:56:31.
(sda)
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