Tour de Suisse: Zabel gewinnt um Haaresbreite

publiziert: Donnerstag, 20. Jun 2002 / 18:01 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 20. Jun 2002 / 19:19 Uhr

Domat Ems - Erik Zabel hat sich die 2.Etappe nach Deutschland geholt. Auf der Strecke von Schaffhausen nach Domat-Ems über 191 Kilometer verwies er seinen Landsmann Sven Teutenberg und den Italiener Dario Pieri auf die Ränge. Der gestrige Sieger Eddy Pieri wird das gelbe Leadertrikot auch in der morgigen Etappe nach Samnaun tragen.

"Am Mittwoch war es zu heiss." Mit diesen Worten begründete Erik Zabel die Tatsache, dass er und seine Helfer sich auf den letzten Kilometern der ersten Etappe passiv verhalten hatte. Heiss war es auch gestern Donnerstag wieder, und für die Nummer 1 der Welt wäre die Angelegenheit beinahe schief gelaufen, obwohl das Kommando für die Mannschaftsarbeit 10 km vor dem Ziel erfolgt war. Das Quartett mit Jan Boven (Ho), Matthew Wilson (Au), Kirilo Pospjejew (Ukr) und Raivis Belohvosciks (Lett), das sich 18 km vor Schluss abgesetzt hatte und maximal 22 Sekunden Vorsprung aufwies, wurde erst 700 m vor der Ziellinie eingeholt.

Zabel mit allen Wassern..

Alexander Winokurow und Gian Matteo Fagnini führten Erik Zabel auf die Zielgerade und scherten dann aus. Einen Sekundenbruchteil vor der Nummer 1 der Weltrangliste lancierte Sven Teutenberg den Endspurt. In einem packenden Finish lag der Phonak-Fahrer leicht voraus. Aber gewissermassen auf dem letzten Meter schob Zabel sein Vorderrad zu seinem sechsten Etappensieg in der Tour de Suisse, zum elften Saisonerfolg und zum 152 Triumph seiner Profikarriere nach vorne über die Ziellinie.

Rechts die Abschrankung, links der Ellbogen von Teutenberg -- doch Zabel stufte das Risiko auf den letzten Metern als gering ein: "Sven ging bis ans Limit des Vertretbaren. Aber er hat mir so viel Platz gelassen, wie ich brauchte." Die beiden fuhren früher als Amateure für den vom früheren TdS-Sieger Hennes Junkermann geleiteten Verein Olympia Dortmund und kennen sich daher bestens, obwohl diese Zeit schon mehr als ein Jahrzehnt zurückliegt. Teutenberg, der schon am Mittwoch in Schaffhausen Zweiter geworden war, blieb als Trost für die Sprint-Niederlage die Führung im Punkteklassement.

Trilogie-Abschluss

Für Erik Zabel stellt die Teilnahme an der Tour de Suisse das letzte Kapitel seiner Vorbereitungen auf die Tour de France dar. Den Auftakt bildete die Bayern-Rundfahrt. Es folgte die etwas schwerere Deutschland-Tour (4 Etappensiege) und nun die Schweizer Rundfahrt. Zabel gewöhnt sich hier an die langen Steigungen, was ihm in der Tour de France helfen wird, die schwierigsten Tagespensen durchzustehen und erneut das grüne Trikot des punktebesten Fahrers ans Endziel nach Paris zu bringen.

Diese Triumphfahrt zum Abschluss der bedeutendsten Rundfahrt der Welt wird Eddy Lembo nur aus der Ferne verfolgen. Die kleine Mannschaft des Franzosen hat in der grossen Tour keine Startberechtigung. Aber Lembo und seine Helfer verteidigten auf der Fahrt von Schaffhausen ins Bündnerland das Goldtrikot mit Bravour. "Ich muss meinen Kollegen danken. Sie haben eine hervorragende Arbeit verrichtet. Am Schluss habe ich meinen Effort vom Mittwoch gespürt und auf den letzten Kilometern sogar gelitten", meinte Lembo, dessen Zeit als Gesamterster wohl nach 48 Stunden ablaufen wird.

Hinauf nach Samnaun

Am Freitag steht in der Tour de Suisse die erste von zwei Bergankünften auf dem Programm. Erstmals in der Geschichte der Landsrundfahrt wird Samnaun angesteuert. Gewissermassen als Vorspeise haben die Fahrer den Flüela-Pass zu erklettern.
Bei diesem Übergang ist höchstens um den Etappenerfolg mit einer Vorentscheidung zu rechnen. Um den Gesamtsieg wird die 13,4 km lange Schlusssteigung mit 990 m Höhendifferenz von Bedeutung sein. Sie, respektive die Fahrweise der Anwärter auf eine gute Klassierung im Schlussklassement, werden der Gesamtwertung die ersten Konturen verleihen. Resultate

66. Tour de Suisse. 2. Etappe, Schaffhausen - Domat/Ems (191,1 km):
1. Erik Zabel (De) 4:15:20 (44,906 km/h), 10 Sekunden Bonifikation. 2. Sven Teutenberg (De), 6 Sek. Bon. 3. Dario Pieri (It), 4 Sek. Bon. 4. Salvatore Commesso (It). 5. Sven Vanthourenhout (Be). 6. Fabio Sacchi (It). 7. Federico Giabbecucci (It). 8. Fred Rodriguez (USA). 9. Rob Hunter (SA). 10. Christophe Agnolutto (Fr).

11. Andrej Hauptmann (Sln). 12. Sergej Iwanow (Russ). 13. Markus Zberg (Sz). 14. Carlos Dacruz (Fr). 15. Karsten Kroon (Ho). 16. Andy Flickinger (Fr). 17. Jean-Patrick Nazon (Fr). 18. Gian Matteo Fagnini (It). 19. Dimitri Gainitdinow (Russ). 20. Alexandre Moos (Sz). 21. Franck Pencolé (Fr). 22. Gerhard Trampusch (Ö). 23. Piotr Wadecki (Pol). 24. Andrea Noé (It). 25. Johan Verstrepen (Be). 26. Davide Casarotto (It). 27. Miguel Martin (Sp). 28. Luciano Pagliarini (It). 29. Gerhard Totschnig (Ö). 30. Rubens Bertogliati (Sz).

Ferner: 34. Reto Bergmann (Sz). 35. Martin Elmiger (Sz). 39. Francesco Casagrande (It). 44. Davide Rebellin (It). 49. Laurent Dufaux (Sz). 52. Christian Charrière (Sz). 55. Pietro Zucconi (Sz). 56. Peter Luttenberger (Ö). 61. Alex Zülle (Sz). 63. Paolo Savoldelli (It). 67. Beat Zberg (Sz). 69. Daniel Schnider (Sz). 70. Steve Zampieri (Sz). 74. Pawel Tonkow (Russ). 77. Eddy Lembo (Fr). 78. Vincent Bader (Sz). 81. Rolf Huser (Sz). 82. Miguel Martinez (Fr). 84. Patrick Calcagni (Sz). 86. Pierre Bourquenoud (Sz), alle gleiche Zeit. 99. Mauro Gianetti (Sz) 0:22. 107. Roger Beuchat (Sz) 6:37. 128. Roman Peter (Sz) 10:49. 134. Jean Nuttli (Sz) 16:51. -- 135 gestartet, 134 klassiert. Aufgegeben: Niki Aebersold (Sz).

Gesamtklassement:

1. Lembo 8:41:52. 2. Zülle 0:49. 3. Giuseppe Di Grande (It) 0:55. 4. Dufaux 0:56. 5. Rebellin. 6. Tobias Steinhauser (De), beide gleiche Zeit. 7. Uwe Peschel (De) 0:59. 8. Savoldelli 1:00. 9. Francesco Casagrande, gleiche Zeit. 10. Bobby Julich (USA) 1:01.

11. Gerhard Trampusch (Ö), gleiche Zeit. 12. Schnider 1:02. 13. Sergej Iwanow. 14. Ruslan Iwanow (Mold). 15. Winokurow. 16. Zampieri, alle gleiche Zeit. 17. Moos 1:03. 18. Kim Kirchen (Lux) 1:04. 19. Rodriguez, gleiche Zeit. 20. Andrea Noé (It) 1:05.

21. Elmiger, gleiche Zeit. 22. Bertogliati 1:06. 23. Georg Totschnig (Ö). 24. Rob Hunter (SA). 25. Santos Gonzalez (Sp), alle gleiche Zeit. 26. Massimo Giunti (It) 1:07. 27. Wadecki. 28. Bergmann, beide gleiche Zeit. 29. Marco Fertonani (It) 1:08. 30. Beat Zberg 1:09.

Ferner: 33. Markus Zberg 1:11. 34. Martinez, gleiche Zeit. 40. Charrière 1:13. 53. Huser 1:20. 57. Bourquenoud 1:21. 63. Zabel 1:23. 67. Tonkow 1:26. 72. Luttenberger 1:29. 81. Zucconi 1:37. 84. Calcagni 1:40. 86. Bader 1:45. 108. Gianetti 11:08. 120. Beuchat 17:50. 130. Peter 21:58. 134. Nuttli 27:32.

Spezialklassemente:

Bergpreis. Luzisteig (3. Kat.): 1. Bortolami 6. 2. Zampieri 4. 3. Martinez 3. 4. Bourquenoud 2. 5. Rinero 1. -- Stand: 1. Bortolami 8. 2. Pencolé 7. 3. Lembo und Zampieri, je 6. 5. Rebellin und Martinez, je 5. Punkte: 1. Teutenberg 40. 2. Zabel 32. 3. Lembo 25. 4. Rodriguez 24. 5. Sacchi 20. 6. Pieri 16. Teams: 1. Saint-Quentin/Oktos (Lembo) 26:08:00. 2. Gerolsteiner (Rebellin) 0:27. 3. Phonak (Moos) 0:34. 4. Alessio (Dufaux) 0:40. 5. Team Deutsche Telekom (Zabel) 0:41. 6. Fassa Bortolo (Casagrande) 0:42.

(sda)

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