Trajkovski hinterlässt in Mazedonien eine grosse politische Lücke

publiziert: Freitag, 27. Feb 2004 / 21:09 Uhr

Skopje - Der ums Leben gekommene mazedonische Staatspräsident Boris Trajkovski hinterlässt in seiner Heimat eine politische Lücke. Das westlich orientierte Staatsoberhaupt galt als Garant des Ausgleichs zwischen der mazedonischen Mehrheit im Lande und der albanischen Minderheit.

Wer den politischen Versöhnungsweg von Trajkovski fortsetzen kann, ist nicht abzusehen.
Wer den politischen Versöhnungsweg von Trajkovski fortsetzen kann, ist nicht abzusehen.
Dabei hatte sich der stets geschliffen auftretende 47-Jährige selbst innerhalb kürzester Zeit vom glühenden mazedonischen Nationalisten zum Vermittler der Friedensgespräche zwischen Mazedoniern und Albanern nach den blutigen Unruhen im Sommer 2001 gewandelt.

Er hat nicht nur das Friedensabkommen von Ohrid mit gestaltet, sondern auch die Europäische Union (EU) um militärischen Beistand gebeten.

Situation stabilisiert

Die 400 Soldaten unter EU-Führung hatten unter dem Codenamen "Concordia" (Eintracht) massgeblich zur Beruhigung des inneren Konflikts beigetragen. Die Lage hatte sich so weit stabilisiert, dass die Soldaten am 15. Dezember abziehen und den Schutz der internationalen Beobachter 200 europäischen Polizisten übertragen konnten.

Die Albaner haben inzwischen mehr politische Rechte und Anteile an der Staatsverwaltung erhalten als zuvor, als Mazedonien noch eine jugoslawische Teilrepublik war. Die Krönung dieser Entwicklung war die Gründung der albanischsprachigen Universität in der Albanerhochburg Tetovo. Trajkovski hatte den entsprechenden Erlass erst in dieser Woche unterzeichnet.

Wer den politischen Versöhnungsweg von Trajkovski fortsetzen kann, ist nicht abzusehen. Der zuletzt beruhigte Nationalitätenkonflikt im Lande birgt noch jede Menge Sprengstoff. Denn die riesigen wirtschaftlichen Probleme des Landes könnten sich schnell wieder in landesweiten Ausschreitungen entladen.

Prekäre Wirtschaftslage

Grosse Teile der Wirtschaft liegen am Boden, die Arbeitslosenquote erreicht 35 Prozent, Auslandsschulden und ein ständiges Defizit in der Leistungsbilanz sorgen für eine unsichere ökonomische Zukunft im von zwei Millionen Menschen bewohnten Balkanland.

(bert/sda)

 
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