Es war keine schöne Jugend, die Elinore Harris erleben musste. Ihre Eltern, selbst noch Kinder, gaben sie schon früh in die Obhut von Verwandten in Baltimore, wo die am 7. April 1915 geborene Billie Holiday aufwuchs. Mit elf Jahren wurde sie von einem Nachbarn vergewaltigt und arbeitete mit zwölf in einem Bordell als Putzhilfe. Sie lernte auf dem Grammophon des Etablissements die Musik von Louis Armstrong kennen, der eines ihrer Vorbilder wurde.

Diskriminierung

Billie litt unter ihrer Diskriminierung als Schwarze, obwohl sie eine der ersten schwarzen Sängerinnen war, die mit weissen Musikern auftrat. Vor allem bei den Touren mit gemischten Bands wie der von Artie Shaw 1938 machten sie und die schwarzen Musiker täglich entwürdigende Erfahrungen. Sie durfte nur den Hintereingang benützen und musste in dunklen Räumen auf ihren Auftritt warten wo sie sich in Lady Day verwandelte.

So erfolgreich sie auf der Bühne war so unglücklich waren ihre Beziehungen zu Männern, die sie ausnutzten. Seit Anfang der vierziger Jahre war Billie heroinabhängig, nachdem sie vorher schon in beträchtlichem Umfang Alkohol konsumiert hatte. Durch ihre Sucht kam sie immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Mehrfach wurde sie verhört und verhaftet.

Verarmt und verdrogt

Holidays letzte Lebensjahre wurden von zahlreichen Problemen überschattet. Sie wurde um ihre beträchtlichen Einkünfte betrogen und verarmte. Mit 44 Jahren wurde sie schwer herz- und leberkrank in ein New Yorker Krankenhaus eingeliefert, wo sie 1959 unter entwürdigenden Umständen an Leberzirrhose verstarb. Um das Krankenbett standen Polizisten, um sie wegen Drogenbesitzes zu verhaften, wenn sie sich erholt hätte. Als sie starb, hatte sie 70 Cents auf dem Konto.

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(jz/news.ch)