Trotz Fortschritten immer noch deutliche Unterschiede

publiziert: Mittwoch, 8. Mrz 2006 / 22:01 Uhr

Neuenburg - Trotz Fortschritten in der Gleichstellung sind Frauen auf zahlreichen Gebieten noch immer benachteiligt.

Die Erwerbsbeteiligung der Frauen ist gestiegen, liegt aber noch klar hinter jener der Männer.
Die Erwerbsbeteiligung der Frauen ist gestiegen, liegt aber noch klar hinter jener der Männer.
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Dies zeigen die Gleichstellungsindikatoren auf, die das Bundesamt für Statistik zum Frauentag aktualisiert hat.

In der Politik haben die Frauen seit Einführung des Frauenstimmrechts 1971 ihre Vertretung vor allem auf Gemeindeebene beträchtlich ausgebaut. Sie halten mittlererweile einen Viertel der Sitze in den städtischen Exekutiven und 31 Prozent der Stadt-Parlamentssitze, aber nur knapp 12 Prozent der Stadtpräsidien.

In den kantonalen Parlamenten liegt der Frauenanteil im Schnitt bei rund 25 Prozent - etwa gleich hoch wie im Nationalrat. In der «Frauen im Parlament» Länderliste der Interparlamentatischen Union liegt die Schweiz damit auf Rang 27. Angeführt wird die Liste von Ruanda und den skandinavischen Staaten, wo der Frauenanteil zwischen 40 und 50 Prozent liegt.

Aufholjagd in der Bildung

In der Bildung haben die Frauen stark aufgeholt. Rund 22 Prozent der Mädchen besuchen eine Maturitätsschule, aber nur noch 16 Prozent der Knaben. Der Frauen-Anteil bei den gymnasialen Maturitäten stieg auf über 57 Prozent. Gleichwohl ist der Anteil Frauen zwischen 25 und 64 Jahren ohne nachobligatorische Bildung noch deutlich höher als derjenige der Männer (2005: 23 gegenüber 13 Prozent).

Die Erwerbsbeteiligung der Frauen ist gestiegen, liegt aber noch klar hinter jener der Männer. 75 Prozent der männlichen und 59 Prozent der weiblichen Bevölkerung ab 15 Jahren sind erwerbstätig oder auf Stellensuche. Die Erwerbslosenquote der Frauen lag 2005 bei 5,1 Prozent, jene der Männer bei 3,9 Prozent. Seit Anfang der 90er Jahre arbeiten über die Hälfte der Frauen Teilzeit (2005: 57 Prozent), bei den Männern steigt der Anteil hingegen nicht über 11 Prozent.

Niedere Stellung, weniger Lohn

Frauen haben im Allgemeinen eine niedrigere berufliche Stellung als Männer. Laut BFS waren 2005 60 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer Angestellte ohne Vorgesetzenfunktion. Der Anteil Frauen mit Vorgesetztenfunktion nahm seit 1991 von rund 16 Prozent auf 22 Prozent zu, jener der Männer in diesen Positionen von 32 Prozent auf 37 Prozent.

Frauenlöhne sind im Schnitt tiefer als jene der Männer. In der Privatwirtschaft liegt der standardisierte monatliche Bruttolohn (Median) der Frauen um einen Fünftel unter jenem der Männer, Anfang Neunziger Jahre lag er knapp ein Viertel darunter. Im öffentlichen Sektor liegt der Lohnunterschied «nur» bei knapp 10 Prozent.

Auch bei gleicher Bildung und gleicher beruflicher Stellung liegt der standardisierte monatliche Bruttolohn in der Privatwirtschaft bei den Frauen tiefer als bei den Männern - je nach Bildungsniveau zwischen 14,2 Prozent (Berufsausbildung) und 22 Prozent (Hochschule).

Frauen sind stark in Sektoren mit Tieflöhnen beschäftigt. So sind zwischen 56 und 78 Prozent der Beschäftigten in den Branchen persönliche Dienstleistungen, Gastgewerbe und Bekleidungs-Herstellung Frauen.

Schliesslich tragen acht von zehn Frauen, die in Paarhaushalten mit Kindern unter 15 Jahren leben, die Hauptlast der Hausarbeit alleine. Notiz: Die Gleichstellungsindikatoren sind abrufbar unter www.bfs.admin.ch -->Themen -->Einkommen, Lebensqualität --> Gleichstellung von Frau und Mann

(fest/sda)

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