Ägyptische Behörden verweigern Ägypter Ausreise in die Schweiz

Trotz bewilligtem Asyl: Ägypter darf nicht in die Schweiz ausreisen

publiziert: Mittwoch, 16. Feb 2000 / 16:13 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 16. Feb 2000 / 18:06 Uhr

Kairo/Bern - Ein ehemaliger hoher Beamter Ägyptens, der Asyl in der Schweiz beantragt und ein Einreisevisum erhalten hat, wird von den Sicherheitsdiensten an der Abreise aus Kairo gehindert. Er hat Unregelmässigkeiten bei der Polizei aufgedeckt und fühlt sich nun bedroht.

Wie Livia Leu, Botschaftsrätin an der Schweizer Botschaft in Kairo, am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur sda erklärte, wurde der Ex-Beamte letzte Woche am Besteigen eines Flugzeuges in Richtung Schweiz gehindert. Momentan sei er auf freiem Fuss.
Die Botschaft habe aber keinen Kontakt zu ihm. So könne sie ihm auch nicht mehr bei der Ausreise helfen.
Der 43jährige Mohamed el Ghannam hatte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärt, er habe 1998 seinen Posten im Innenministerium verlassen müssen, nachdem er verbreitete Korruption bei der Polizei und Menschenrechtsverletzungen aufgedeckt habe. Nun habe er Todesdrohungen erhalten.
Nachdem er in der Schweiz um politisches Asyl nachgesucht hatte, erhielt er vom Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) letzten November ein sechs Monate gültiges Einreisevisum in die Schweiz. Nun haben sich verschiedene Menschenrechtsorganisationen seines Falles angenommen und an Präsident Husni Mubarak geschrieben.

(sda)

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