Aussenminister Jan Kavan hatte am Freitag Konsequenzen für das
bilaterale Verhältnis angekündigt, sollten sich die «kontroversen
Ansichten» des Rechtspopulisten Jörg Haider in der
Regierungspolitik niederschlagen.
Nach dem Studium des gemeinsamen Programms von ÖVP und FPÖ sei
man zum Urteil gelangt, dass die neue Regierung ihre Unterstützung
für die EU-Osterweiterung mit mehreren Bedingungen relativiert
habe, kritisierte das tschechische Aussenministerium.
Als «unannehmbar» sehe man zudem den Passus über die
Vergangenheitsbewältigung an, hiess es: «Hier werden keine
Unterschiede gemacht zwischen den vielen Millionen Opfern des
Nationalsozialismus, an dem sich auch viele Österreicher
beteiligten, und der teilweise unangemessenen Vergeltung.»
Das Aussenministerium in Prag hatte am Freitag erklärt, sich
vorerst nicht an den Sanktionen der EU gegen Österreich beteiligen
zu wollen. Man werde die Entwicklung aber laufend analysieren,
hiess es.
(ba/sda)