Türkische Zyprer wählen Präsidenten

publiziert: Sonntag, 17. Apr 2005 / 09:54 Uhr

Nikosia - In Nordzypern, dem türkisch besetzten Teil der Inselrepublik, haben Präsidentschaftswahlen begonnen. Als Favorit für die Nachfolge von Rauf Denktasch gilt der 53-jährige Regierungschef Mehmet Ali Talat.

Rauf Denktasch stand für einen eigenständigen türkisch-zyprischen Staat.
Rauf Denktasch stand für einen eigenständigen türkisch-zyprischen Staat.
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Er kündigte bereits an, dass er als neuer Volksgruppenführer einen ganz anderen Kurs einschlagen werde als der scheidende Amtsinhaber Denktasch.

So will Talat von der pro-europäischen Türkisch-Republikanischen Partei (CTP) möglichst schnell in neue Verhandlungen mit der griechischen Seite über eine Wiedervereinigung Zyperns treten.

Ende der Zwei-Staaten-Lösung

Im Gegensatz zu Denktasch besteht Talat nicht auf einer Zwei-Staaten-Lösung. Er unterstützt das UNO-Modell eines gemeinsamen Bundesstaates von Zyperntürken und Zyperngriechen auf der Mittelmeeerinsel.

Talats Hauptkonkurrenten Dervis Eroglu von der nationalistischen Partei der nationalen Einheit (UBP) wurden in Umfragen keine Chancen auf einen Wahlsieg eingeräumt.

Denktasch fehlte die Unterstützung

Der 81-jährige Denktasch begründete seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur damit, dass ihn die Regierung in Ankara bei seinem Bestreben um einen eigenständigen türkisch-zyprischen Staat nicht unterstützt habe. Denktasch hatte das Präsidentenamt fast 30 Jahre inne.

Zypern ist geteilt, seit 1974 griechische Nationalisten mit einem Putsch in Nikosia den Anschluss Zyperns an Griechenland durchsetzen wollten und die Türkei daraufhin Truppen in den Nordteil der Insel entsandte.

Noch heute sind dort etwa 30 000 türkische Soldaten stationiert. Die Türkische Republik Nordzypern wird nur von Ankara anerkannt. Die Wiedervereinigung war zuletzt vor einem Jahr am Nein der griechischen Zyprer gescheitert. Der griechische Teil ist seit dem 1. Mai 2004 Mitglieder der Europäischen Union (EU). Der Türkei stellte die EU die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen in Aussicht.

(rr/sda)

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