Tumulte auf dem Platz nach Elfmeterkrimi

«Ich wollte die Spieler nur trennen», rechtfertigte sich Bierhoff und ergänzte: «Ich bedaure den Vorfall. Die Fans haben bisher in Deutschland gezeigt, dass sie friedlich miteinander umgehen können. Daran sollten sich auch Spieler und Verantwortliche halten. Sie sollten als Vorbilder vorangehen.» Torsten Frings sagte zu den Auseinandersetzungen: «Argentinien ist absolut unfair und kann schlecht verlieren.»

Die FIFA will den Vorfall untersuchen und gegebenenfalls reagieren. Ob weitere Spieler mit Disziplinar-Massnahmen zu rechnen haben, ist noch nicht abzuschätzen. Erinnerungen an die wüsten Szenarien bei Türkei gegen die Schweiz in Istanbul wurden wach, die wochenlange Untersuchungen nach sich zogen und zu harten Sanktionen führten.

Bundestrainer Jürgen Klinsmann versuchte, die unschönen Szenen auf dem Rasen des Olympiastadions herunterzuspielen: «Da sind Emotionen hochgekocht. Die Provokationen gingen von argentinischer Seite aus, aber ich wüsste nicht, was die FIFA zu untersuchen hat.»

Rot für Ersatzspieler Leandro Damian Cufre

Bei der Rangelei nach Spielschluss sah der Ersatzspieler Leandro Damian Cufre als siebter WM-Akteur eine Rote Karte. Der Verteidiger von Roma wurde wegen unsportlichen Verhaltens bestraft.

An der WM hatten zuvor der Ukrainer Wladislaw Waschtschuk, der Serbe Mateja Kezman, der Tscheche Tomas Ujfalusi, der Amerikaner Pablo Mastroeni sowie die Italiener Daniele de Rossi und Marco Materazzi «Rot» gesehen.

Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea wurden insgeamt 16 Rote Karten gezeigt. Der Negativ-Rekord stammt von der WM 1998 in Frankreich mit 18-mal «Rot».

(smw/Si)