Turnen: 25 Tonnen Gymnaestrada-Material aus der Schweiz

publiziert: Mittwoch, 23. Jul 2003 / 21:28 Uhr

Nach der enttäuschenden Eröffnungsfeier und ersten Anlaufschwierigkeiten nimmt die 12. Gymnaestrada in Lissabon einen geordneten Verlauf. Auch die in Sachen Organisation etwas verwöhnten 3700 Schweizer sind zufrieden.

Gymnaestrada 2003.
Gymnaestrada 2003.
Für ihre sportlichen Leistungen erhält die Schweizer Delegationsleitung von ausländischen Beobachtern grosses Lob. Vor allem der Schweizer Abend mit insgesamt über 7000 Zuschauern war ein voller Erfolg. "Er verlief viel besser als die Hauptprobe in Huttwil", sagte Roger Huber, der Cheftechniker der Delegation. "Schade, dass am Schweizer Fernsehen eine eher schwache Version dieser Show gezeigt wurde."

Inzwischen haben auch die letzten Teilnehmer ein Programmheft erhalten. Ohne die darin enthaltenen Ablaufpläne sind die Vorführungen in den Messehallen auf den neun Bühnen nicht zu verfolgen. So waren die Tribünen bis auf den letzten Platz gefüllt, als morgens um 9 Uhr drei Schweizer Riegen an den Schaukelringen, eine Exklusivität der Schweiz, aus dem Kantonen Solothurn und Zürich sowie aus Ziefen BL zu sehen waren.

Heute (Donnerstag) treten die 1300 Schweizer Turnerinnen und Turner aus den sechs Grossgruppen im Universitätsstadion ein zweites Mal auf. Am Freitag wird eine gekürzte Fassung für die Schlussfeier am Samstag in Nationalstadion trainiert. Nach der enttäuschenden Eröffnungsfeier hoffen alle, dass der Abschluss ebenso gut verläuft wie die Bühnenvorführungen vom Dienstag bis Freitag und eine Stimmung herrschen wird, wie sie die Zuschauer beim Schweizer Abend erleben durften.

Die Schweiz ist in Lissabon nicht nur mit der grössten Delegation vertreten, sie hat auch am meisten Material nach Portugal transportiert. Die zwei Lastwagen mit Anhänger, beladen mit 25 Tonnen, benötigten 28 Stunden (reine Fahrtzeit) für die rund 2300 Kilometer.

Allein der Boden für die Schaukelringe wiegt 3 Tonnen, jene für die sechs Recks, die am Schweizer Abend gebraucht wurden 2 Tonnen. Dazu kamen viereckige und sechseckige Reckgerüste der Waadtländer und des TV Rüti ZH, acht Rhönräder, Doppel-Minitramps und sperriges Material für diverse Vorführungen. Die Matten und Normgeräte (Barren, Minitramps) wurden Monate im Voraus bestellt und werden vom Veranstalter zur Verfügung gestellt.

25 Mann stehen für den Schweizerischen Turnverband für den Transport sowie den Auf- und Abbau der Geräte zur Verfügung. Viele waren bereits in Berlin (1995) und Göteborg (1999) dabei. Bezahlt sind Reise und Unterkunft, sonst gibt es keine Entschädigung. Reine Amateure also wie die 23 000 Aktiven aus der ganzen Welt, die ihr turnerisches Können noch bis am Samstag in Lissabon zeigen.

(bert/Si)

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