Twitter und Co. schaden der Moral seiner Nutzer

publiziert: Donnerstag, 16. Apr 2009 / 23:39 Uhr / aktualisiert: Freitag, 17. Apr 2009 / 00:29 Uhr

Los Angeles - Soziale Netzwerke wie Twitter oder Facebook, die auf einem ständigen Kommunikationsfluss basieren, können die moralischen Einstellungen ihrer Nutzer abstumpfen.

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Das behaupten Forscher der Universität von Süd-Kalifornien, die in den Plattformen eine Überforderung für das menschliche Gehirn orten. Besonders junge Menschen seien aufgrund eines überdurchschnittlich hohen Ausmasses an Kommunikation gefährdet und drohen bei ständiger Nutzung auf Dauer Schaden zu nehmen.

Das ständige Erhalten neuer Nachrichten und die mögliche Vielzahl an sozialen Kontakten würden zu einer «Überkommunikation» führen. Der «moralische Kompass» im Gehirn sei von den Online-Angeboten überfordert.

Den Forschern zufolge besteht die grösste Gefahr darin, dass starke Nutzer von Portalen wie Twitter oder Facebook «gegenüber menschlichem Leid gleichgültig» werden könnten. Durch die Dauerkommunikation fänden sie kaum Zeit, Emotionen zu zeigen und die Gefühle anderer Menschen zu reflektieren.

Nachrichtenstrom fürs Gehirn zu schnell

Neue Ereignisse würden angesichts ihrer Fülle nicht wirklich erlebt und verarbeitet. Für das Gehirn fliesse der Nachrichtenstrom dabei zu schnell, um soziale Gefühle wie Mitleid oder Bewunderung zu entwickeln. Diese seien für die Entwicklung eines Sinnes für Moral jedoch zwingend erforderlich.

Anders als für die Wahrnehmung körperlicher Schmerzen bei Mitmenschen benötige das Gehirn für soziales Empfinden bedeutend mehr Zeit als der rapide Datenfluss im Internet zulässt. Besonders das noch nicht in vollem Umfang ausgebildete Gehirn von Jugendlichen, die die Hauptzielgruppe von Social Networks bilden, sei daher für ein Abstumpfen moralischer Werte anfällig.

Reale Kontakte wichtig

Darüber hinaus sind den Erkenntnissen nach reale Kontakte notwendig, um die Moral beim Menschen zu formen. Soziale Netzwerke nehmen jedoch ein hohes Mass jener Zeit in Anspruch, die bislang der Pflege von Freundschaften ausserhalb des Internets zukam.

Allerdings seien es nicht nur Online-Portale, die eine Störung von moralischem Empfinden bei den Usern verursachen sollen. Die Bestimmung von Gewalt und Leid über die alltägliche Medienkultur sorge für eine wachsende Gleichgültigkeit gegenüber menschlichem Leiden.

(fest/pte)

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