UNAIDS: Aidsepidemie auf «inakzeptabel hohem» Niveau

publiziert: Dienstag, 29. Jul 2008 / 18:50 Uhr

New York - Weltweit leben rund 33 Millionen Menschen mit dem Aidserreger HIV im Blut. Jeden Tag stecken sich rund 7500 Menschen neu an, wie das Aidsprogramm UNAIDS der Vereinten Nationen am Dienstag in New York berichtete.

Rund 2,7 Millionen Menschen infizierten sich jedes Jahr neu.
Rund 2,7 Millionen Menschen infizierten sich jedes Jahr neu.
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Die globale Aidsepidemie stabilisiere sich auf einem «inakzeptabel hohen» Niveau. Im vergangenen Jahr seien etwa 2 Millionen Menschen an den Folgen der Immunschwäche gestorben, rund 2,7 Millionen infizierten sich neu, heisst es im Weltaidsbericht 2008. Nach wie vor können Medikamente den Ausbruch der unheilbaren Krankheit nur verzögern.

Afrika ist weiter am stärksten betroffen von der Epidemie: Dort leben zwei von drei Betroffenen (67 Prozent), und dort starben 2007 drei von vier Aidsopfern (72 Prozent).

Die Zahl infizierter Kinder jünger als 15 Jahre erreichte im vergangenen Jahr weltweit mit etwas mehr als 2 Millionen einen neuen Höchststand, 270 000 Kinder starben an Aids, 370 000 infizierten sich neu. Immerhin ist die Zahl der Todesfälle bei Kindern leicht gesunken: Im Jahr 2003 waren noch 310 000 Kinder an der Immunschwäche gestorben.

Weniger Neuinfektionen

Die Zahl neuer Infektionen ist seit 2001 weltweit von 3 Millionen auf 2,7 Millionen im vergangenen Jahr gesunken. Trotz dieses Rückgangs sei die Epidemie «in keinem Teil der Welt vorbei», warnt UNAIDS.

In China, Indonesien, Kenia, der Russischen Föderation, der Ukraine und Vietnam steige die Infektionsrate. Dies gelte auch für die «älteren» Epidemien, etwa jene Deutschlands, Grossbritanniens und Australiens.

Vorsicht vor Selbstzufriedenheit

UNAIDS-Direktor Peter Piot warnt vor Selbstzufriedenheit. Es seien langfristige Bemühungen notwendig, um das Problem zu lösen, sagte er weiter. Die internationale Staatengemeinschaft müsse weiterhin in Vorbeugung und Behandlung investieren. Nur so lasse sich das für 2010 erklärte Ziel des universellen Zugangs aller Bedürftigen zur nötigen Hilfe erreichen.

Derzeit erhalten rund drei Millionen Bedürftige in Entwicklungs- und Schwellenländern die nötigen Medikamente, heisst es im Weltaidsbericht weiter.

Damit habe sich die Zahl der Versorgten in den vergangenen sechs Jahren verzehnfacht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist das jedoch nur knapp ein Drittel der geschätzt 9,7 Millionen Menschen, die die Präparate brauchen.

Leichte Zunahme in der Schweiz

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erwartet 2008 in der Schweiz einen leichten Anstieg der positiven HIV-Diagnosen. Angesichts der Anzahl positiver HIV-Tests im ersten Halbjahr dürften 2008 rund 800 neue HIV-Fälle registriert werden, teilte das BAG am Montag mit. 2007 zählte es 750 neue HIV-Fälle.

Zugenommen hat die Anzahl der HIV-Fälle bei Schweizer Männern, die sich bei heterosexuellem Geschlechtsverkehr angesteckt hatten, wie es weiter heisst. Das BAG werde nun eine Analyse zu dieser Zunahme vornehmen.

Abgenommen haben die HIV-Infektionen dagegen bei heterosexuellen Migrantinnen und Migranten aus Gebieten der Subsahara. Bei den Schweizer Frauen blieben die Zahlen auf tiefem Niveau stabil. Die HIV-Fälle von Männern, die mit Männern Sex haben, nehme weiter linear zu, teilte das BAG weiter mit.

(fest/sda)

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