Bildung

UNESCO: 774 Millionen Menschen weltweit sind Analphabeten

publiziert: Samstag, 7. Sep 2013 / 08:30 Uhr
Die internationale Gemeinschaft kommt nach Angaben der UNESCO beim Kampf gegen Analphabetismus nur langsam voran. (Symbolbild)
Die internationale Gemeinschaft kommt nach Angaben der UNESCO beim Kampf gegen Analphabetismus nur langsam voran. (Symbolbild)

Bonn - Die internationale Gemeinschaft kommt nach Angaben der UNESCO beim Kampf gegen Analphabetismus nur langsam voran. «Das Ziel der Weltgemeinschaft, die Analphabetenrate bis 2015 weltweit zu halbieren, wird nicht erreicht», teilte die UNO-Kulturorganisation anlässlich des UNESCO-Welttags der Alphabetisierung mit.

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Zwar sei die Zahl seit 1990 um 100 Millionen gesunken. Doch die Entwicklung verlaufe zu langsam. 774 Millionen Erwachsene weltweit könnten nicht lesen und schreiben, darunter 123 Millionen junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren, erklärte die UNESCO.

Den Angaben zufolge können 84 Prozent der Erwachsenen weltweit lesen und schreiben. Bei den 774 Millionen Analphabeten handle es sich zu zwei Dritteln um Frauen. Besonders betroffen seien Länder in Afrika südlich der Sahara und in Asien. Fast drei Viertel der erwachsenen Analphabeten leben laut der UNESCO in nur zehn Ländern, 37 Prozent allein in Indien.

Auch für die nachfolgende Generation ist der Ausblick nicht gut: 57 Millionen Kinder im Grundschulalter und 69 Millionen Kinder im Sekundarschulalter gehen nach Angaben der UNESCO derzeit nicht in die Schule. Kinder, die eine Schule besucht hätten, verliessen diese oft nicht mit ausreichenden Lese- und Schreibfertigkeiten.

Alarmierende Lage für syrische Kinder

Für das Bürgerkriegsland Syrien nannte das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF am Freitag alarmierende Zahlen: 40 Prozent der syrischen Kinder zwischen sechs und 15 Jahren gingen nicht mehr zur Schule, erklärte UNICEF in Genf.

«Für ein Land, das nah am Ziel der allgemeinen Schulbildung angekommen war, sind die Zahlen niederschmetternd», sagte UNICEF-Sprecherin Marixie Mercado. Es sei «eine monumentale Aufgabe» dafür zu sorgen, den Kindern Zugang zu einer Grundbildung zu verschaffen.

Schulen beschädigt

Den Angaben zufolge wurden in Syrien seit Beginn der Kämpfe vor rund zweieinhalb Jahren mehr als dreitausend Schulen beschädigt oder zerstört. Rund neunhundert Schulen dienen als Notunterkünfte für Vertriebene. Viele der Kinder, die nicht mehr zur Schule gehen können, leben in Flüchtlingslagern in den Nachbarländern.

Allein in Jordanien besuchen rund zwei Drittel der 150'000 syrischen Flüchtlingskinder keine Schule. Im Flüchtlingslager Saatari gibt es nur für knapp die Hälfte der 30'000 dort lebenden Kinder einen Platz in den provisorisch eingerichteten Klassen. Doch wegen der Unsicherheit in dem Camp werden nicht alle, die einen Platz haben, hingeschickt.

Im Irak gehen 90 Prozent der syrischen Flüchtlingskinder nicht zur Schule. Auch im Libanon ist das Schulsystem dem Ansturm der Flüchtlinge nicht gewachsen. Mehr als 160 Länder haben sich im Jahr 2000 auf dem UNESCO-Weltbildungsforum in Dakar dem Ziel verpflichtet, die Analphabetenrate bis 2015 zu halbieren.

 

(tafi/sda)

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