Flüchtlinge

UNHCR-Vertreterin fordert mehr legale Einreisemöglichkeiten

publiziert: Samstag, 12. Jul 2014 / 14:10 Uhr
Viele Flüchtlinge, gerade auch aus Syrien, kämen über sehr gefährliche Routen nach Europa.
Viele Flüchtlinge, gerade auch aus Syrien, kämen über sehr gefährliche Routen nach Europa.

Bern - Es braucht für Flüchtlinge mehr legale Möglichkeiten, nach Europa zu kommen. Dies fordert Susin Park, Leiterin der Schweizer Vertretung des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF. Auch die Schweiz sei gefordert.

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Viele Flüchtlinge, gerade auch aus Syrien, kämen über sehr gefährliche Routen nach Europa. In nicht hochseetüchtigen, völlig überfüllten Booten kämen sie übers Mittelmeer. Geschätzte 20'000 Flüchtlinge seien bei der Überfahrt bereits ums Leben gekommen.

Um den Menschen die gefährliche Reise zu ersparen, sollen sie vermehrt über Kontingente oder Familienzusammenführung direkt nach Europa kommen können. Dann wäre gemäss Park zum Beispiel auch eine Anreise per Flugzeug möglich. Europa müsse in den nächsten zwei Jahren mindestens 100'000 Syrerinnen und Syrer aufnehmen, forderte das UNHCR bereits am Freitag.

Park wollte sich nicht dazu äussern, wie viele Kontingentflüchtlinge die Schweiz aufnehmen soll. «Wir haben keine Zahl für die Schweiz ausgerechnet, hoffen aber, dass alle Staaten grosszügig reagieren», sagte sie.

Die Schweiz habe zwar pro Kopf eine hohe Anzahl Asylsuchender. Vergleiche man aber das Pro-Kopf-Einkommen in der Schweiz mit der Anzahl der Flüchtlinge, hinke die Schweiz im Vergleich mit anderen Ländern «sehr hinterher». «Es wäre wünschenswert, dass die Schweiz mehr Flüchtlinge über Kontingente aufnehmen würde», sagte Park diplomatisch.

Höchste Flüchtlingszahlen seit dem Zweiten Weltkrieg

Aus globaler Perspektive sei der Prozentsatz der Flüchtlinge, die nach Europa kommen, gering, sagte Park weiter. Mehr als 51 Millionen Menschen seien weltweit auf der Flucht. «Das sind die höchsten Flüchtlingszahlen seit dem Zweiten Weltkrieg.»

Die allermeisten Flüchtlinge blieben in der Herkunftsregion. Allein in den Nachbarländern Syriens etwa seien drei Millionen Flüchtlinge untergebracht. «Das Ausmass übersteigt alles, was man sich vorstellen kann.» Neben einer vereinfachten Einreise nach Europa brauche es deshalb auch mehr finanzielle Mittel für die Unterstützung vor Ort.

Keine weiteren Kontingente

Bundesrätin Simonetta Sommaruga kündigte diese Woche bei einem Besuch in Jordanien ein zusätzliches Engagement der Schweiz an. Rund eine Million Franken sollen für ein Projekt der UNO in Jordanien zur Verfügung gestellt werden. Ein neues Programm zur Aufnahme von Flüchtlingsgruppen aus Syrien ist derzeit aber nicht geplant, wie die Bundesrätin Anfang Woche bekannt gab.

Seit dem letzten Herbst gewährte die Schweiz rund 3000 Flüchtlingen aus Syrien die erleichterte Einreise. Ausserdem nimmt die Schweiz innert drei Jahren 500 anerkannte Flüchtlinge auf.

(asu/sda)

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