Türkei-Deals mit Folgen

UNHCR schränkt Hilfe in Griechenland ein

publiziert: Dienstag, 22. Mrz 2016 / 12:47 Uhr
UNHCR-Mitarbeiter kontrollieren vor Ort, ob Griechenland die Rechte von Asylbewerbern respektiert.
UNHCR-Mitarbeiter kontrollieren vor Ort, ob Griechenland die Rechte von Asylbewerbern respektiert.

Genf - Aus Protest gegen den EU-Türkei-Pakt hat das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) gewissen Aktivitäten in mehreren Lagern in Griechenland suspendiert. Die als «Hotspots» bezeichneten Aufnahmelager seien de facto in Internierungslager umgewandelt worden.

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«Den Menschen wird nicht mehr erlaubt, die Lager zu verlassen, sie sind eingesperrt», sagte UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming am Dienstag in Genf vor den Medien. «Das verstösst gegen Grundsätze des UNHCR.»

Die UNO-Organisation habe auch ihre Hilfe beim Transport von Flüchtlingen eingestellt, die zu den Lagern gebracht werden. Indirekt unterstütze man weiterhin die medizinische Versorgung. UNHCR-Mitarbeiter würden zudem vor Ort kontrollieren, ob Griechenland die Rechte von Asylbewerbern respektiert.

Flüchtlinge werden zurückgeschickt

Im Auffanglager Moria auf Lesbos sollen Flüchtlinge bis zu den geplanten Rückführungen in die Türkei festgehalten werden. Die EU und die Türkei haben vereinbart, dass alle ab dem 20. März in Griechenland ankommenden Flüchtlinge in die Türkei zurückgeschickt werden.

Zuvor müssen diese registriert und ihre Asylanträge aufgenommen werden. Griechenland fehlt dafür aber auf den Inseln Infrastruktur und Personal, kritisiert das UNHCR.

Die Rückführungen sollen planmässig am 4. April starten. Das UNHCR erwartet, dass viele Flüchtlinge wegen der Blockade neue Wege nach Europa suchen werden.

Keine Aussagen zu Flüchtlingskindern

Derweil kritisierte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), dass es im EU-Türkei-Flüchtlingspakt keine Aussagen zum Umgang mit Minderjährigen gebe.

Auf der Fluchtroute nach Griechenland seien auch unbegleitete Kinder unterwegs, die versuchten, zu ihren Eltern zu gelangen, erklärte UNICEF-Sprecherin Sarah Crowe. Es könne nicht angehen, dass sie allein in die Türkei zurückgebracht werden.

(arc/sda)

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Ägäis-Inseln müssen dringend entlastet werden, die darf man nicht zu "Hotspots" machen. Der Tourismus ist dort schon stark eingebrochen.
Auf dem Festland kann man die Flüchtlinge verteilen. Wo die aber auf die Schnelle menschenwürdig hin sollen, erschliesst sich noch nicht. Und wie man da Schnellverfahren für so viele Menschen machen will, auch nicht. Auch nicht, wie die Abschiebung von den vielen Wirtschaftsmigranten vonstatten gehen soll.
Man darf auch gespannt sein, wann es die ersten Flüchtlingsproteste gibt, weil sie jetzt vorerst in Griechenland bleiben sollen. Und dann eventuell nach Portugal und nicht nach Deutschland, Schweden oder Österreich geschickt werden. In Portugal sind nämlich bereits 10.000 Plätze eingerichtet worden.
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