Auf Hilfe und Schutz angewiesen

UNO-Nothilfekoordinator alarmiert wegen Konflikts im Jemen

publiziert: Mittwoch, 29. Jul 2015 / 08:35 Uhr
Stephen O'Brien wird in den kommenden Wochen in den Jemen zu reisen, um sich selbst ein Bild von der Lage der Bevölkerung zu machen.
Stephen O'Brien wird in den kommenden Wochen in den Jemen zu reisen, um sich selbst ein Bild von der Lage der Bevölkerung zu machen.

New York - Der UNO-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien hat den Sicherheitsrat aufgerufen, seine Bemühungen um einen humanitären Waffenstillstand im Jemen deutlich zu verstärken. Der Konflikt habe entsetzlichen Schaden angerichtet an einer bereits leidenden Bevölkerung.

6 Meldungen im Zusammenhang
«Wir müssen unsere Bemühungen verdoppeln, um eine Kampfpause zu sichern, an die sich alle Seiten halten, um die Bedürftigen mit grundlegender Hilfe zu erreichen», sagte O'Brien am Dienstag in New York vor dem UNO-Sicherheitsrat. Ein Waffenstillstand könne auch die Möglichkeit geben, «eine dauerhaftere Waffenruhe und eine politische Lösung zu erreichen».

Der seit Ende Mai amtierende O'Brien kündigte an, «in den kommenden Wochen» in den Jemen zu reisen, um sich selbst ein Bild von der Lage der Bevölkerung zu machen. Der jemenitische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Chaled Hussein Aljemani, sagte, der Besuch solle am 9. August erfolgen.

O'Brien kritisierte, für die notleidenden Menschen im Jemen seien bislang viel zu wenige Hilfsgelder bereitgestellt worden. Von den geforderten 1,6 Milliarden Dollar seien erst 15 Prozent, also 241 Millionen Dollar, eingegangen. Ein von den Hilfsorganisationen aufgestellter Plan, um innerhalb weniger Tagen drei Millionen Jemeniten mit dem Notwendigsten zu versorgen, könne überdies nur während einer Waffenruhe umgesetzt werden, hob der Nothilfekoordinator hervor.

21 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen

Im Jemen hatten die schiitischen Huthi-Rebellen im Januar mit Unterstützung von Teilen der Armee die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht. Als sie weiter auf die südliche Hafenstadt Aden vorrückten, floh Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi nach Saudi-Arabien und bat dort um Hilfe. Das Königreich startete daraufhin mit anderen arabischen Staaten Luftangriffe auf die Huthi-Rebellen.

Nach UNO-Schätzungen sind im Jemen 80 Prozent der Einwohner, also rund 21 Millionen Menschen, auf Hilfe und Schutz angewiesen. Der jüngste Waffenstillstand im Jemen endete am Dienstag mit erneuten saudiarabischen Luftangriffen sowie Kämpfen im Süden des Landes.

Der saudi-arabische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Abdallah al-Muallimi, und sein jemenitischer Kollege wiesen die Verantwortung für das Wiederaufflammen der Gewalt jedoch zurück. Sie bekräftigten die Forderung ihrer Länder, der UNO-Sicherheitsrat müsse sich für die Umsetzung einer UNO-Resolution stark machen, die den Rückzug der Huthi-Rebellen von den von ihnen eroberten Gebieten forderte.

(jbo/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bei Kämpfen im Jemen sind nach Angaben der Vereinten Nationen seit März fast 400 Kinder getötet und mehr als 600 schwer verletzt worden.
Köln - Bei den Kämpfen im Jemen ... mehr lesen 1
Stephen O'Brien am Montag ist entsetzt über die völlige Missachtung zivilen Lebens in diesem Konflikt. (Archivbild)
Damaskus - Einen Tag nach einem ... mehr lesen 1
New York - Die UNO bemüht sich um einen besseren Zugang für humanitäre Hilfsleistungen in Syrien. UNO-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien sagte am Dienstag vor dem UNO-Sicherheitsrat, er wolle dafür im August in die syrische Hauptstadt Damaskus reisen. mehr lesen 
Weitere Artikel im Zusammenhang
New York - Die Vereinten Nationen ... mehr lesen
Mehr als 21 Millionen Menschen im Jemen brauchen Hilfe.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und grösseren Aluminiumsplittern absorbieren, sondern diese Geschosse auch nach dem Aufprall konservieren. (Symbolbild)
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und ...
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und patentiert, das sowohl den Verteidigungssektor als auch die Planetenforschung revolutionieren könnte. mehr lesen 
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm für Sicherheitsrobotik. Während fünf Jahren ... mehr lesen
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Griechenland, Lesbos, 9.September 2020: Flüchtlinge nach dem Feuer im Camp Moria.
Fotografie Ärzte ohne Grenzen und Magnum: 50 Jahre im Einsatz  2021 markierte das 50-jährige Bestehen von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Fronitères (MSF). Die ... mehr lesen  
Übung mit 500 Helfern  Mit einem simulierten Attentat im Stade de France ist am Dienstag ein Worst-Case-Szenario für die EM in Frankreich durchgespielt worden. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Di Mi
Zürich 10°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
Basel 10°C 26°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
St. Gallen 9°C 21°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 10°C 23°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
Luzern 11°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
Genf 10°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig wolkig, aber kaum Regen
Lugano 14°C 23°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten