UNO-Tribunal spricht ehemaligen UCK-Führer frei

publiziert: Mittwoch, 30. Nov 2005 / 19:00 Uhr

Den Haag - Im ersten Kriegsverbrecherprozess gegen frühere Mitglieder der kosovo-albanischen Befreiungsarmee UCK hat das UNO-Tribunal in Den Haag ein Ex-Führungsmitglied der UCK freigesprochen.

Das Gericht sah viele Anklagepunkte als nicht ausreichend bewiesen an.
Das Gericht sah viele Anklagepunkte als nicht ausreichend bewiesen an.
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Auch ein zweites UCK-Mitglied kam aus Mangel an Beweisen frei. Ein dritter Mann wurde wegen Mordes zu 13 Jahren Haft verurteilt. In der kosovarischen Hauptstadt Pristina feierten Tausende Albaner die Freisprüche trotz ihrer Verärgerung über die eine Verurteilung.

Die Anklage hatte alle drei Kosovo-Albaner für die Ermordung und Misshandlung von Kosovo-Serben und angeblichen Kollaborateuren auf dem Höhepunkt des Kosovo-Krieges im Sommer 1998 verantwortlich gemacht. Das Gericht sah jedoch viele Anklagepunkte als nicht ausreichend bewiesen an.

Es verurteilte nur einen heute 48-jährigen Mann, der damals Aufseher in einem Gefangenenlager war. Er habe bei der Ermordung von neun der Insassen mitgemacht, als die UCK das Lager wegen des Heranrückens des serbischen Militärs verlassen musste.

Im Strafmass sei berücksichtigt, dass er dabei nicht aus eigenem Antrieb, sondern auf Befehl gehandelt habe.

Freispruch aus Mangel an Beweisen

Der ranghöchste Angeklagte wurde freigesprochen. Der ehemalige hohe UCK-Kommandant, der sich wie seine Mitangeklagten stets als unschuldig bezeichnet hatte, war zwar von einem Teil der Zeugen belastet worden.

Doch der vorsitzende Richter Kevin Parker aus Australien sagte, es sei nicht über jeden vernünftigen Zweifel hinaus bewiesen, dass der Ex-Kommandant überhaupt etwas mit dem Gefangenenlager zu tun gehabt habe. Noch weniger Beweise seien gegen den dritten Angeklagten vorgebracht worden.

Der Prozess gegen die drei Männer hatte im November 2004 begonnen, die Angeklagten hatten in dem Verfahren sämtliche Vorwürfe stets zurückgewiesen. Am Montag hatten in Pristina mehr als 20 000 Menschen gegen den Prozess protestiert.

(bert/sda)

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