UNO gesteht Mitschuld im Kongo ein

publiziert: Mittwoch, 8. Sep 2010 / 07:27 Uhr
Rebellen hätten bei einem viertägigen Angriff auf Dörfer im Osten des Landes mindestens 242 Frauen mehrfach vergewaltigt.(Archivbild)
Rebellen hätten bei einem viertägigen Angriff auf Dörfer im Osten des Landes mindestens 242 Frauen mehrfach vergewaltigt.(Archivbild)

New York - Die Vereinten Nationen haben Versäumnisse ihrer Blauhelme im Zusammenhang mit den jüngsten Massenvergewaltigungen im Kongo eingeräumt. Ihre Massnahmen seien nicht angemessen gewesen, gab der Sprecher der UNO-Friedensmissionen, Atul Khare, vor dem UNO-Sicherheitsrat zu.

6 Meldungen im Zusammenhang
«Wir müssen mehr tun», sagte Khare. Rebellen hätten bei einem viertägigen Angriff auf Dörfer im Osten des Landes Anfang August mindestens 242 Frauen mehrfach vergewaltigt, sagte Khare den 15 Ratsmitgliedern bei einer offenen Sitzung. Unter den Opfer seien auch 20 Kinder gewesen.

Die Vereinten Nationen hätten «die kollektive Verantwortung» dafür, dass die Massenvergewaltigung nicht rechtzeitig gestoppt wurden, sagte auch die UNO-Sonderbeauftragte gegen sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten, Margot Wallström.

Angst vor Racheakten

Blauhelmsoldaten, die in der Nähe stationiert waren, seien von den Dorfbewohnern offensichtlich aus Angst vor Racheakten nicht herbeigerufen worden, sagte Wallström. In der Region Walikale habe es keine Verbindung für Mobiltelefone gegeben und der Funkverkehr sei unzuverlässig, räumte Khare ein.

Inzwischen habe die UNO-Mission Massnahmen zur Verbesserung der Kommunikation eingeleitet. Ausserdem seien die Blauhelmsoldaten angewiesen, bei ihren Patrouillen in den besonders gefährdeten Regionen die Kontakte mit der Bevölkerung zu intensivieren.

«Systematische» Vergewaltigungen

Für die laut Wallström «systematischen» Vergewaltigungen werden Milizen der «Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas» (FDLR) und kongolesische Mai-Mai-Rebellen verantwortlich gemacht.

Die FDLR ist eine Miliz von Hutus, die 1994 nach dem Völkermord in Ruanda in das damalige Zaire (heute Kongo) geflohen waren. Viele von ihnen waren in den Massenmord an 800'000 Tutsi und gemässigten Hutu in Ruanda verstrickt.

(ade/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
New York - Blauhelmsoldaten in Krisengebieten bezahlen laut einem UNO-Bericht ... mehr lesen
Rund 125'000 Blauhelme sind derzeit an 16 Einsätzen auf der ganzen Welt beteiligt.
Kinshasa - Bei heftigen Gefechten mit der Rebellenmiliz «M23» ist im Osten der Demokratischen Republik Kongo ein Blauhelmsoldat getötet worden. Drei weitere Blauhelme seien bei dem Einsatz der UNO-Mission zur Unterstützung der kongolesischen Armee gegen die Aufständischen nahe der umkämpften Stadt Goma verletzt worden. mehr lesen 
Soldaten der UN-Friedensmission in Kinshasa.
Kinshasa - Im Zusammenhang mit den Massenvergewaltigungen in der Demokratischen Republik Kongo ist ein Milizenführer festgenommen wurden. Die Vizechefin der UNO-Friedensmission MONUSCO ... mehr lesen
Nairobi/Goma - In Kongo-Kinshasa sind bei einem Rebellenüberfall im Osten des Landes mehr als 150 Frauen vergewaltigt worden. Die ruandische Hutu-Rebellengruppe «Demokratische Kräfte zur Befreiung Ruandas» (FDLR) habe am 30. Juli die Stadt Luvungi besetzt. mehr lesen 
Weitere Artikel im Zusammenhang
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen  
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und grösseren Aluminiumsplittern absorbieren, sondern diese Geschosse auch nach dem Aufprall konservieren. (Symbolbild)
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten