UNO will Präsenz in Kongo verstärken - Bunia im Kreuzfeuer der Kriegsparteien

publiziert: Freitag, 16. Mai 2003 / 11:18 Uhr / aktualisiert: Freitag, 16. Mai 2003 / 12:59 Uhr

Nach Berichten der UNO muss in der Demokratischen Republik Kongo das Schlimmste befürchtet werden. Bei Kämpfen zwischen den verfeindeten Ethnien der Hema und Lendu um die Stadt Bunia sei es am vergangenen Wochenende zu Massenmorden an Frauen und Kindern gekommen. Leichen hätten die Strassenzüge Bunias am Mittwochmorgen gesäumt, so berichtet die UNO Webseite.

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Durch die anhaltenden Kämpfe zwischen Milizen der verfeindeten Ethnien der Hema und Lendu hat sich die Notlage tausender Menschen in der Stadt Bunia und deren Umgebung im Nordosten Kongos weiter verschärft.

Die UNO strebt nun eine Waffenruhe zwischen beiden Kriegsparteien an, um wenigstens die rudimentärsten medizinischen Anlagen mit dem Nötigsten aufzustocken. Die zwei UNO-Stützpunkte befinden in der Stadt Bunia selber und sind schon länger im Kreuzfeuer der kämpfenden Parteien.

Die Stützpunkte haben bisher 8000 Flüchtlinge aufgenommen und UNO-Helfer befürchten den Ausbruch einer Cholera-Epidemie. Es bestehe ausserdem die Gefahr, so die UNO auf ihrer Webseite, von Konflikten zwischen den ethnisch stark durchmischten Bevölkerungsgruppen in den Lagern. Bisher sei es aber zu keinen Ausschreitungen innerhalb der Lager gekommen.

Unterstützung

Am vergangenen Wochenende sei es in der Stadt Bunia zu den bisher schwersten Kämpfen gekommen. Dabei sollen auch Hunderte Zivilisten, unter anderem Frauen und Kinder, getötet worden sein. Ein Sprecher der MONUC, der UNO Mission in Kongo, berichtet, es sei zu sehr schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen gekommen.

Medizinische Unterstützung konnte den UNO-Stützpunkten aus der kongolesischen Stadt gewährt werden. Und mehrere Regierungen in Afrika, Europa und Asien hätten inzwischen aktives Interesse an der Bereitstellung von Soldaten geäussert, sagte ein UNO-Sprecher. Allerdings werde man keine konkreten Angaben über Beiträge einzelner Länder machen, solange das Paket nicht geschnürt ist.

Die Vermittlungsgespräche zwischen den beiden Kriegsparteien werden von der UNO geführt. Auch der kongolesische Präsident Joseph Kabila traf Vertreter der verfeindeten Stämme, um zu vermitteln. Die angekündigte Offensive der Lendu auf die Stadt Bunia wurde so verhindert, doch die Kämpfe gehen nach wie vor noch sporadisch weiter.

Hintergrund

Im Jahr 1999 hatte der General das ehemals von Uganda besetzte Gebiet Ituri mit Bunia als Hauptstadt für selbstständig erklärt. Als Gouverneur wurde ein Mitglied des Volksstammes Hema eingesetzt. Seither branden Kämpfe zwischen der Hema und der Lendu immer wieder von Neuem auf, da die Hema von der Lendu als Instrument und verlängerten Arm der ugandischen Regierung angesehen werden.

(bsk, news.ch (Quellen: un.org, sda))

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