US-Anglikaner wählen Homosexuelle zur Bischöfin

publiziert: Sonntag, 6. Dez 2009 / 19:18 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 6. Dez 2009 / 21:44 Uhr

Los Angeles - Die anglikanische Episkopalkirche in den USA hat eine bekennende Homosexuelle zur Bischöfin gewählt. Klerus und Laienvertreter im Bistum Los Angeles stimmten bei ihrer Jahresversammlung am Wochenende für die 55-jährige Geistliche Mary Glasspool.

Glasspool, die seit Ende der 80er Jahre in einer festen Partnerschaft mit einer Frau lebt, wird  Bischöfin in der US-Episkopalkirche. (Symbolbild)
Glasspool, die seit Ende der 80er Jahre in einer festen Partnerschaft mit einer Frau lebt, wird Bischöfin in der US-Episkopalkirche. (Symbolbild)
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Dies berichtete die «Los Angeles Times». Glasspool, die seit Ende der 80er Jahre in einer festen Partnerschaft mit einer Frau lebt, wird damit die zweite bekennende homosexuelle Bischöfin in der US-Episkopalkirche.

Das geistliche Oberhaupt der Kirche von England, Erzbischof Rowan Williams, rief die Diözese Los Angeles umgehend auf, die Ernennung zu überdenken. Die Wahl werfe «sehr ernste Fragen» für die Kirchengemeinschaft auf, schrieb der Erzbischof von Canterbury. Eine Bestätigung oder Ablehnung ihrer Berufung habe eine «sehr grosse Tragweite».

Der Platz der Episkopalkirche, deren Mitglied die US-Diözese ist, in der Anglikanischen Kirche müsse im Fall einer Bestätigung überdacht werden, schrieb Williams. Eine Mehrheit von Bischöfen muss der Ernennung erst noch zustimmen.

Neuer Streit bahnt sich an

Damit bahnt sich in der Anglikanischen Kirche ein neuer Streit um an. Der Umgang mit der Homosexualität hatte die Anglikaner bereits an den Rand der Spaltung gebracht. Vor sechs Jahren hatte das Bistum New Hampshire den schwulen Theologen Gene Robinson zum Bischof geweiht.

Nach dessen Ernennung erteilte die liberale Episkopalkirche auf Druck der Schwesterkirchen in Grossbritannien und anderen anglikanisch geprägten Ländern der Wahl von weiteren homosexuellen Bischöfen eine Absage.

Der Umgang mit der Homosexualität hat die Anglikaner an den Rand der Spaltung gebracht. Nach der Ernennung Robinsons hatte die liberale Episkopalkirche auf Druck der Schwesterkirchen in Grossbritannien und anderen anglikanisch geprägten Ländern der Wahl von weiteren homosexuellen Bischöfen eine Absage erteilt.

Im Sommer vollzog die US-Landeskirche bei ihrer Synode dann aber eine erneute Kehrtwende. Für das Amt im 70'000 Gläubige zählenden Bistum Los Angeles hatte noch ein weiterer homosexueller Geistlicher kandidiert.

Weltweit zählen die Anglikaner rund 77 Millionen Anhänger. Den Episkopalen, einer Gruppe innerhalb der Anglikanische Kirche, gehören in den USA etwa 2,1 Millionen Gläubige an.

(zel/sda)

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