US-Festival zum Abschluss der WM in Osaka

publiziert: Montag, 3. Sep 2007 / 00:04 Uhr

Osaka - Das zweite WM-Wochenende in Osaka gestaltete sich zu einem US-Festival mit Siegen in allen vier Staffeln sowie den Einzelstars Tyson Gay und Allyson Felix, die drei Mal Gold holten. Einen WM-Titel gab es auch für Maryam Jamal über 1500 m.

Die US-Sprinter und -Viertelmeiler machten tabula rasa. Erstmals in der WM-Geschichte gewannen sie (neben den happigen Einzelerfolgen) alle vier Staffeln, und erst noch alle vier in Jahres-Weltbestzeit. An Olympischen Spielen hatten die Amerikaner dies 1984 in Los Angeles geschafft.

Die 4x400-m-Truppe der Männer mit Einzelkönig Jeremy Wariner als Schlussläufer näherte sich mit 2:55,56 bis auf 1,36 dem eigenen Weltrekorde von 1998. In der Viertelmeilen-Staffel der Frauen holte die unwiderstehliche 200-m-Weltmeisterin Allyson Felix ihr drittes Gold, das zweite im Team.

Tyson Gay (25) hatte am Samstag wie vor ihm sein Landsmann Maurice Greene 1999 nach den 100 und 200 m mit der US-Staffel die dritte Goldmedaille gewonnen. Sein Landsmann Leroy Dixon brachte sie als Schlussläufer über 4x100 m ins Trockene. Die Amerikaner siegten in der Besetzung Darvis Patton, Wallace Spearmon, Tyson Gay, Leroy Dixon in der Jahres-Weltbestzeit von 37,78 mit 11/100 Vorsprung vor den starken Jamaikanern.

Mutige Maryam Jamal zog Spurt durch

Vor zwei Jahren war die «Westschweizerin» Maryam Yusuf Jamal von der Russin Julia Fomenko über 1500 m aus den WM-Medaillen gerempelt worden, diesmal zog sie mit einem mutigen Antritt 250 m vor dem Ziel ihren Spurt durch und gewann die erste Frauen-Goldmedaille für ihre neue «Heimat» Bahrain. Die aus Äthiopien stammende 23-Jährige hiess früher Zenebech Tola und hatte sich vergeblich um Asyl in der Schweiz bemüht. Sie lebt seit Jahren mit ihrem Gatten Tariq in Lausanne und bereitete sich in St. Moritz auf die WM vor. In Osaka wohnte sie nicht im gleichen Hotel wie die Delegation Bahrains; sie wäre in der Männergesellschaft ein Fremdkörper gewesen.

Die Jahresschnellste Jelena Sobolowa (Russ) hatte lange an der Spitze gelegen und wurde mit 24/100 Zweite. Jamals 3:58,75 sind die zweitbeste Zeit des Jahres.

Sensationssieger über 800 m

Russlands 800-m-Olympiasieger Juri Borsakowski (26), der im Winter mit psychischen Problemen gekämpft hat, besitzt nicht mehr den «Powerfinish» von einst. Er musste sich nach einer langsamen ersten Runde im Spurt Alfred Kirwa Yego (Ken) und dem überraschenden Kanadier Garry Reed geschlagen geben. Der noch keine 21 Jahre alte Weltmeister Kirwa Yego bildete noch die grössere Überraschung. Der Junioren-WM-Zweite 2004 hat in diesem Jahr noch kein Rennen gewonnen. Bei Athletissima in Lausanne wurde er Achter... in der B-Serie.

Double für Bernard Lagat

Der Kenia-stämmige Amerikaner Bernard Lagat (33) entschied eine brutal schnelle letzte Runde (52,8 Sekunden) des 5000-m-Laufes zu seinen Gunsten und gewann als Erster das Double 1500/5000 m an einer WM. Bei Olympia hatten dies Paavo Nurmi (Fi) und Hicham El Guerrouj (Mar) geschafft. Der 1. km wurde in 3:00 Minuten, der letzte in 2:23 gelaufen. Bei einer Rempelei verletzte sich die australische Hoffnung Craig Mottram; auch Titelverteidiger Benjamin Limo (Ken) bekam offenbar etwas ab und wurde Letzter. Dennoch ging eine Medaille nach Kenia: Silber durch Eliud Kipchoge (23) mit 0,13 Rückstand.

Pitkamäki über 90 m

Die 90,33 m imponierten, aber sie wären nicht einmal notwendig gewesen. Der Finne Tero Pitkamäki (25) hätte sein erstes Speer-Gold an einem Grossanlass auch mit dem zweitbesten Versuch (89,16) vor dem Norweger Andreas Thorkildsen (88,61) gewonnen. Thorkildsen hatte in den letzten drei Jahren Gold (Olympia 2004), Silber (WM 2005) und wieder Gold (EM 2006) geholt -- jetzt endlich war Pitkamäki, der EM-Zweite 2006, an der Reihe. Breaux Greer (USA), der dritte «Grosse» des Jahres, gewann mit 81,21 Bronze.

Vlasic wie erwartet

Blanka Vlasic (24), die kroatische Überfliegerin des Jahres, die schon zweimal vergeblich den Weltrekord angriff, liess sich das Hochsprung-Gold nicht entgehen. Als Einzige überquerte sie die Latte auf 2,05. Vlasic hatte sich 2007 von 2,03 auf 2,07 gesteigert. Silbermedaillen gingen mit je 2,03 an die Russin Anna Tschitscherowa und die Italienerin Antonietta Di Martino.

Favorit Brad Walker mit 5,86

6-m-Springer Brad Walker (USA) war schon im Verlauf der Saison der Beste, und er war es auch im Stabfinal bei den WM. Die Sieghöhe von 5,86 meisterte der 27-Jährige im ersten Versuch. Frankreichs zweite Medaille in Osaka ersprang Romain Mesnil (30), der für die 5,86 zwei Anläufe benötigte. Nicht weniger als sechs Konkurrenten standen am Schluss mit 5,81 zu Buche.

Defar von der Spitze aus

Ohne die neue 10 000-m-Weltmeisterin und 5000-m-Titelträgerin von 2005, Tirunesh Dibaba (Äth), galt Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Meseret Defar im 5000-m-Final als logische Favoritin. In der Schlussrunde vermochte der 23-jährigen Defar nur die Kenianerin Vivian Cheruiyot einigermassen zu folgen.

Erste Medaille für Japan

Kenias Olympia-Zweite Catherine Ndereba wurde am Schlusstag zum zweiten Mal nach 2003 Marathon-Weltmeisterin. Unter extremen Bedingungen mit bis zu 30 Grad und bei bis zu 77 Prozent Luftfeuchtigkeit siegte die 35-Jährige in 2:30:37 Stunden vor Zhou Chunxiu, die mit 8 Sekunden Rückstand die erste Medaille für China auf der 42,195-km-Distanz gewann. Angefeuert von mehreren hunderttausend Landsleuten an der Strecke verhinderte Reiko Tosa als Dritte nach verbissenem Fight eine medaillenlose WM für Japan.

Weltrekordler Nathan Deakes (30) hatte am Samstagmorgen das erste Geher-Gold für Australien in der WM-Geschichte geholt. Er erreichte nach 3:43:53 Stunden mit Freudentränen das Ziel des 50-km-Gehens.

(Peter A. Frei/Si)

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